Fernsehseismograph

Diese Zweifel kennt wohl jeder: “Liege ich im Trend?” oder “Schwimme ich auch schön mit dem Strom?”, “Ist mein Geschmack massenkompatibel?”, “Muss ich doch öfter Hans Werner Olm im Fernsehen anschauen, um angesagt zu sein?” Indirekt beantwortet ein Blick auf die täglichen TV-Einschaltquoten einige dieser nagenden Zweifel. Auf den Internetseiten des Medienmagazins DWDL werden zumindest die Top-5 jedes Tages und dazu die jeden Monat erfolgreichsten Sendungen aufgelistet.

Die Einschaltanalyse von der Gesellschaft für Konsumforschung ist für jede Fernsehstation wie eine Art Seismograph: Nackte Zahlen, wer, wann mit wem was eingeschaltet hat, haben schon so manche Redaktion erschüttert und zahlreiche TV-Produktionen vorzeitig wegen daran gemessener akuter Erfolglosigkeit aus dem Verkehr gezogen.

Autor: Christian

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Ein Gedanke zu „Fernsehseismograph“

  1. Verrückt, dass es laut dieser von Dir angesprochenden Hompepage offenbar nur dem Sender RTL gelingt, Mehrheiten in der “werberelevante Zielgruppe von 14-45 Jahren” zu erreichen. Erschreckend dagegen, dass ich in letzterer Kohorte bereits mein Bergfest feiern durfte und dort bald keine TV-Bedeutung mehr einnehme…

    Ausgerechnet das langweilige Bobfahren war die einzige Olympiasendung, die im Wintersportmonat Februar hervorstach. Allein das sich wiederholende sowie austauschbare Sendeformat “Deutschland sucht den Superstar”, mehr ist es ja wirklich nicht, war im Februar sechs Mal in den Top 30 aller deutschen Sender vertreten.

    Ein Armutszeugnis, aber auch ein Signal, dass die deutsche Jugend angesichts der deprimierenden Pisa-Studien keinen anderen Ausweg mehr sieht, sich dort als Konsument oder gar Darsteller, manche nehmen hinter vorgehaltener Hand auch das Wort “Sänger” in den Mund, zu profilieren ;-)

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