Finnjet an Land

Die Finnjet liegt am Strand von Alang. Diese Aufnahme von Ende August 2008 zeigt das Schiff kurz vor dem Beginn der Abwrackung in Indien.

Update: aktuelle Infos über das Schicksal der Finnjet gibt es in diesem Beitrag (dort gibt es auch einen Link zu neueren Fotos vom Beginn der Zerlegung).

Die Finnjet sieht ihrem Ende entgegen. Die ehemalige Ostseefähre liegt seit einigen Wochen am Strand von Alang in Indien. Dies sind neue Bilder der Initiative “profinnjet” aus Turku in Finnland vom 23. August. Das Schiff soll allem Anschein nach in Indien abgewrackt werden, nachdem Fans der Fähre noch versucht hatten, die Finnjet zu retten. Ein Plan sah unter anderem vor, das Gasturbinenschiff als Hotelschiff zu nutzen. Über den aktuellen Zustand des Schiffes will profinnjet in den kommenden Tagen informieren.

Die Angaben, wie erfolgreich die Bemühungen sind, das Schiff vor dem Abdecker zu retten, sind widersprüchlich. Im Forum auf finnjetweb.com heißt es unter anderem, für das gerettete Schiff würde nur noch ein Liegeplatz im finnischen Turku fehlen. Angeblich seien Investoren bereit, die Finnjet, die jetzt übrigens Kingdom heißt, sozusagen freizukaufen – allerdings nur, wenn es für sie einen Liegeplatz gibt. Den gibt es bislang aber offenbar nicht. Und so geht das Hoffen und Bangen der Schiff-Fans weiter. Viel Zeit bleibt nicht mehr.

Rumpf der Finnjet - Arbeiter haben ein Loch hineingeschnittenDie Arbeiter in Alang haben unter anderem schon ein Loch in den Rumpf des Schiffes geschweißt, um an Bord gelangen zu können. Finnjetweb.com zeigt außerdem weitere Bilder aus dem Innern, die Schmutz, Dreck, Verwüstungen und Schimmel auch in den technischen Räumen zeigen. Dabei wurde das Schiff vor gut drei Jahren grundlegend überholt. Ihre Fans wollen die Finnjet retten, weil sie das Schiff für ein bedeutendes Stück Technik- und Fährgeschichte halten. Wenn die Finnjet tatsächlich gerettet werden sollte, gäbe es für ihre Retter sehr viel zu tun.

Bilder veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von profinnjet.fi

Autor: Christian

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14 Gedanken zu „Finnjet an Land“

  1. OK. Angeblich bekommen die Inder mehr als 15 Millionen US-Dollar für den Stahl. Ist auch in Ordnung, da mehr als 2 Jahre kein Käufer gefunden wurde. Kein Wunder wo sollte denn die Fähre benötigt werden? Im Mittelmeeraum wäre sie viel zu groß. Selbst der Ostseeabnehmer Nr. 1 die Louis Cruises Line hätte Unsummen für das Umrüsten investieren müssen. Naja und alle 5 Jahre eine Fähre im Mittelmeer dank eines betrunkenen Kapitäns versinken zu lassen – da spielen die Versicherungen nicht mehr mit. Und selbst als Casinoschiff wäre sie nicht “attraktiv” genug.

  2. Drei Jahrzehnte ist relativ lang, aber es kommt Wehmut auf. Die Finnjet war nicht nur eben ein Schiff der üblichen Masse. Ein überleben in welcher Form auch immer hätte sie verdient.

  3. Halloo. Max Winter Du hast wohl geraucht ? Wer sollte auch schon einen Dampfer kaufen der 340 ,TO am Tag weghaut !! Und Kasino Schiff im Mittelmehr, das ich nich lach da hat keiner Mittel mehr EU !!! Good Nacht..

  4. Hallo,
    Als wir erfahren haben, das die Finnjet geschlachtet wird, waren wir geschockt.
    Ein Schiff mit dieser Rumpfform geht in die Geschichte ein. Durch die 2 zusätzlich eingebauten “Wärtsilä” Dieselmotoren mit
    je 15000 PS hätte Sie sicherlich auch weiterhin
    einigermaßen wirtschaftlich einen Nutzen gehabt.Dieses Schiff hätte nach Finnland gehört
    und nicht zum abschlachten nach Indien.

  5. Also, ich weine ihr keine Träne nach.Sicher hätte man ihr einen schönen Platz,als Hotelschiff finden können (wenn man können,täte,wollen.)7 Reisen hatte ich mit ihr gemacht,,auch als Motorradfahrer.Die Plätze für die Motorradfahrer waren gefährich und halsbrecherisch platziert.Zuletzt oben auf der zwischendecke,die man nur mit eingezogenen Kopf befahren konnte,ebenso das auf- und abbocken in gekrümmter haltung.Das abfahren der Zwischendecke war mit mindestens 15% gefälle ,auf glatten Boden hinter sich zubringen.Wobei einige richtig mit dem MC abgestürtzt sind und Knochenbrüche erlitten haben.Eine weigerung ,die zwischendecke zu befahren haben MC-Neulinge die rabiaten Einweiser zu spüren bekommen.Später mit behinderung wurden wir trotz hin und vorweis der Behinderung wieder in die Zwischenrampe gewiesen.Linke Fahrerseite war das aussteigen mit 20 cm türöffnung nicht zu denken.Rechts hatten wir gerade 50 cm.Mein behinderter Fahrer musste über den Beifahrersitz mit grosser Anstrengung verlassen. Ein QUwerschnittgelämter hätte im Wagen übernachten müssen ,da ein ausfahren nicht mehr möglich gewesen wäre. Wir haben uns schriftlich bei der Reederei und Servicstelle beschwert,umsonst.Es wundert mich nicht das Verhalten und Arroganz der Reederei,daß die Finnjet so endete.Wir wären auch nie wieder mit ihr gefahren,so habe ich auch keine Träne mehr für die FInnjet

  6. Die Empörung ist verständlich – es allerdings trotzdem vollkommen unnötig, Kommentare doppelt zu posten, also unter zwei verschiedenen Artikeln denselben Text einzutragen.
    Deshalb habe ich den hier voranstehenden Text, der auch bei “Schiffleichen beim Abwracker” eingetragen wurde, entfernt und durch einen Link hierher auf den inhaltsgleichen Kommentar von johann ersetzt.
    Interessant ist, dass dies das der erste Beitrag ist, der auf einen besonderen Aspekt an Bord der Finnjet eingeht und dies auch mit negativer Grundstimmung. Ansonsten scheint das Schiff ja ausschließlich Freunde zu haben. Allerdings glaube ich nicht, dass schlechter Service wie im oben geschilderten Fall einen entscheidenden Einfluss auf die Tatsache hatte, dass die Finnjet auf der Ostsee nicht mehr fahren sollte. Da ging es dann doch wohl eher im Kosten-Nutzen-Abwägungen.

  7. Es gibt immer vor und nachteile einen Schiffes aber die Finnjet war das Schiff was mich dazu bewegt hatte das ich mich für die Seeschifffahrt entschieden habe und noch im gleichen Jahr als 16 Jähriger auf ein Schiff ging und meine Berufslaufbahn mit 24 Jahren als Kapitän abgeschlossen hatte. Ich war sehr betroffen von diesem Schicksal der Finnjet im Internet gelesen zu haben, ich hätte viele Möglichkeiten gesehen dieses Schiff für den Nordeuropa Bereich gerade wegen der Eisklasse einzusetzen, ich habe die Mittel natürlich nicht gehabt um dieses Schiff zu retten, aber wenn ich den Jackpot im Lotto gewonnen hätte oder man durch Spenden das Geld zusammen bekommen hätte wer ich bereit gewesen dieses Schiff vor seinem Untergang zu bewahren und es hier im Norden als Ausflug und Ausbildungsschiff für angehende Nautiker einzusetzen..Eine Ära der Gasturbinentechnik ist zu Ende schade drum…lg

  8. Schade! Habe eher zufällig vom Abwracken der Finnjet gehört. Wir sind mehrmals mit ihr nach Finnland gereist. Es waren beeindruckende Fahrten. 1997 zum ersten Mal: Wir wollten einfach mal was anderes machen – also suchten wir uns Finnland raus und als Fähre wurde die Finnjet angeboten. Dieser 97-er Urlaub war der schönste im hohen Norden. Inzwischen haben wir schon ganz Skandinavien bereist, haben auch andere Fähren benutzt. Aber an die Finnjet werden wir sicher immer positiv zurückdenken. Möchte man sagen: “Ruhe sanft”

  9. Ich kann mich nur meinen Vorrednern und Vorrednerinnen anschließen, es ist sehr schade. Ich denke sehr viele von uns hätten es gerne anders aber leider ist es so gekommen.
    Für alle die sie doch noch “weiterleben” lassen möchten, gibt es seit Anfang diesen Jahres einen Bausatz von Revell, welcher die Finnjet im Jahre ’88 darstellt, meiner Kenntnis nach, ein Jahr nachdem sie von Silja Line übernommen wurde. Ich bin gerade drann und kann nur sagen, es macht auf jeden Fall Spaß, man muss nur versuchen die Bilder aus Alang dabei zu vergessen.
    @ Johann: Dein Ärger ist verständlich und auch nachvollziehbar aber dafür kann ja das Schiff nichts, wenn sich die Crew so mies aufführt. Darf man fragen, für welche Reederei das Schiff damals lief?
    Angesichts dessen, dass die Finnjet eine sehr seltene Sorte, wenn nicht die einzige ihrer Art auf den Meeren war, finde ich wäre wenigstens eine Träne angebracht;)
    schönen Abend allerseits!

  10. Hinweis zum vorerst offline geschalteten Kommenat von Manuel Schneider vom 5.2.2010, 05:22: die darin geäußerten Vorwürfe gegen andere möchte ich erst überprüfen, bevor ich den Text wieder freischalte. Den Verfasser habe ich darüber per Mail informiert

  11. Sorry for using English, It’s been too many years ago that I learned German.

    I have good memories of sailing on the Finnjet between Travemunde and Helsinki.

    I was sadened when I learned that this vessel had been scrapped in India.

    I realize that it was an older ship, but good memories made it hard to accept that this ship was no more. We had been on this vessel for several crossings between Travemunde and Helsinki. My last time on the Finnjet was around 1979 during the winter. As we got closer to Finnland the ship broke it’s way through the ice and several ships followed in it’s wake.
    When this first occured my younger brother and I were in the sauna and thought that the ship was coming apart.

    It is almost hard to believe that the Finnjet was just an object. To me the scrapping of the Finnjet is almost like the loss off a living being.

  12. Betrifft zwar nicht die Finnjet, bin leider nur einmal mitgefahren, aber nun hat es auch die ehemalige “Englandfähre” Hamburg-Harwich “MS Admiral of Scandinavia” ereilt. Auch sie nun von ihrem letzten Einsatz in der Karibik! nach Alang…

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