Wahlwerbung

“US-Präsidentschaftswahl 2008 – Sie sehen einen Wahlwerbespot des Bewerbers der Demokratischen Partei der Vereinigten Staaten von Amerika, Barack Obama. Für den Inhalt der Werbespots sind allein die Parteien verantwortlich. In den USA sind die TV-Stationen nicht zur Ausstrahlung solcher Filme verpflichtet, weshalb die Demokraten vier Millionen Dollar für die Rechte zur gleichzeitigen Ausstrahlung auf sieben Kanälen bezahlt haben. Und ja, dieser Film dauert fast eine halbe Stunde.”

Das Video zeigt fast eine halbe Stunde lang eine Art Reise von Obama durch verschiedene Winkel der USA, wobei er Familien vorstellt, die von Obama Steuerentlastungen, ein besseres Sozialversicherungssystem, Änderungen in der Bildungspolitik und eine Wende im Irak erhoffen.
Das ist modernster Wahlkampf mit dem Kandidaten als Erzähler, dezenter Musik, Ausschnitten von Wahlkampfauftritten, persönlichen Einblicken und warmen, weichen Bildern, die dem Zuschauer den Eindruck vermitteln sollen, dass es zwar gerade insgesamt besser laufen könnte, aber dass Obama die Lösung für viele Probleme bedeuten könnte. Der ist sich aber nicht zu schade zu betonen, dass er auch “Kein perfekter Präsident” sein würde. Jede Menge Kronzeugen aus Politik und Wirtschaft sollen aber den Eindruck bekräftigen, dass Obama die viel bessere Wahl ist.
Was das für den nächsten Bundestagswahlkampf bedeutet, ist jetzt schon zu befürchten: Angela Merkel liefert sich mit Frank-Walter Steinmeier ein Film-Duell, wie es die Welt noch nicht gesehen hat… und auch nicht sehen wollte. Wie auch immer.
Der Obama-Werbefilm wurde in den USA in der vergangenen Woche gesendet. Kontrahent John McCain von den Republikanern und dessen Wahlkampfteam hatten dem nicht viel entgegenzusetzen.
Die Wahllokale in den Vereingten Staaten öffnen nach unserer Zeit heute gegen Mittag, die letzten schließen morgen früh gegen 7 Uhr.
Hoffentlich dauert das Auszählen nicht wieder so lange wie 2000 – und hoffentlich funktionieren die Wahlmaschinen…

Die endgültige Entscheidung fällen dann ja die Wahlmänner aus den einzelnen Bundesstaaten. Die US-Wähler bestimmen heute ja, vereinfacht gesagt, nur, welchen Bewerber die Wahlmänner zum Präsidenten machen sollen. Amtseinführung ist dann im Januar.

Autor: Christian

Der Verfasser aller Beiträge auf kohlhof.de

2 Gedanken zu „Wahlwerbung“

  1. Ja und die Entscheidung ist gefallen und so schnell! Einst saßen die Schwarzen im Bus ganz hinten und durften nicht die gleiche Kirche besuchen, jetzt ist ein Schwarzer ganz vorne! Congratulation America! Ich zumindest bin begeistert und jetzt hoffen wir alle das Beste und dass ein Ruck durch die Welt gehen möge …

  2. Noch nie hat ein Präsident von Amerika so intensiv das Internet für seinen Wahlkampf genutzt wie Barack Obama – eben auch über YouTube. Und damit hat er unglaubliche 600 Mio Euro für seinen Wahlkampf gesammelt! Auch er wird nicht über das Wasser gehen können, aber hoffentlich einige Wogen glätten. Was ich bisher an Stimmen gehört habe, klang durchweg positiv und die Sendung gestern Abend in der ARD “Der Obama-Check” war doch sehr aufschlussreich. Und die Schlagzeilen der Zeitungen heute wohl auch. Bild schreibt: Yes we can Freunde sein. – We hope so!

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