Blumenmeer

18 Fotos vom Spätsommer auf der Buga in Schwerin

473 Aufnahmen passten heute auf den Chip in meinem Fotoapparat. Es hätten gern noch ein paar hundert mehr sein können – denn auf der Bundesgartenschau in Schwerin haben fotoaffine Menschen wie ich zwangsläufig das Gefühl, unbedingt auch noch dieses eine Motiv… Es folgt deshalb eine Flut an Formen und Farben in beinahe willkürlicher Auswahl. Schönen Sonntag! (Alle Fotos: Christian Kohlhof – alle Rechte vorbehalten)

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Durchgeschaukelt

Kinderschaukel für Erwachsene in der U-Bahn

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Man muss nicht immer Zeitung lesen oder aus dem Fenster ins Nichts starren oder schlafen, wenn man in der U-Bahn fährt. Man kann sich auch ne Schaukel mitnehmen und für ein bisschen Spaß sorgen. Das Foto zeigt einen zusätzlichen Sitzplatz in der Untergrundbahn von San Francisco. Die junge Frau ist der Einladung ganz offensichtlich gern gefolgt, auf dem schwingenden Brett unter der Stadt hindurchzuschaukeln.

Das Bild stammt aus einer ganzen Reihe von ähnlichen Aufnahmen bei flickr. Am 27. April 2009 hatten ein paar junge Fahrgäste die Schaukel im Mittelgang eines Waggons befestigt. Zur Freude der meisten Mitreisenden… nur ein paar Gnatzköppe im Hintergrund wollten sich ihre schlechte Laune nicht verderben lassen.

(Dieses Foto wurde unter einer Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht. Hochgeladen wurde es dort vom User y3rdua.) – Foto entdeckt bei sum1.

Besen als Löffel

In einigen Büros sind Löffel out und kleine Schneebesen absolut in. Und die haben sogar einen Vorteil.

“So rührt man jetzt um”, sagte man mir, weil ich wohl eindeutig verdutzt dreinblickte. Für die Besprechung am Mittag lag neben der Kaffeetasse nämlich kein handelsüblicher Löffel, sondern vielmehr ein kleiner Schneebesen wie aus der Puppenküche. Jeder bekam einen. Die metallenen Utensilien gehören angesichts der Gebrauchsspuren an Griff und Besen ganz offensichtlich zur Standardausrüstung im Büro.

Nun gut, so nahm ich denn ergeben den kleinen Besen und verwirbelte das Milchpulver in der Tasse. Einen Zeit-, Aromen- oder Coolness-Vorteil konnte ich nicht feststellen. Allerdings auch keine Nachteile. Vielleicht war der Besen auch nötig, weil der Kaffee “ganz schön nördlich” war (um hier mal meine Oma zu zitieren, die kräftig angerührten, starken Kaffee gern mit den grimmigen klimatischen Bedingungen des Nordens assoziierte. Mit fortschreitendem Alter und damit verbundener gesundheitlicher pedantischer Sensibilität, was möglicherweise schädliche Einflüsse auf denen eigenen Körper anging,  war es schließlich soweit, dass meine Großmutter selbst entkoffeinierten, hellbraunen Kaffee, durch den man den Boden der Tasse erkennen konnte, für zu nördlich befand… aber das ist eine andere Geschichte. Der Begriff “nördlich” im Zusammenhang mit Kaffee ist in der Familie jedenfalls verbraucht).

Aber halt! Einen Vorteil gibt es doch. Mit diesem Ding wird auch der letzte Stoffel gar nicht erst versuchen, Zucker aus dem Topf zu schaufeln. Es gibt schließlich wenig Abstoßenderes, als sein Gegenüber dabei zu beobachten, wie es erst den eigenen Kaffeelöffel ableckt, um dann genau damit eine weitere Schippe Zucker aus der Dose zu schaufeln.

Wie auch immer. Es ist mir gelungen, den Kaffee fehlerfrei auch mit einem Schneebesen umzurühren. Außerdem erwarte ich nun die nächste Eskalationsstufe: Handrührgeräte, Innenbordmotoren am Becherrand oder ein Kaffeetassen-Jacuzzi…

Grabesstimmung

Grableuchte als Partybeleuchtung – Fehler im Onlinekatalog

Das erwartet man jedenfalls nicht: Wenn man im Onlinekatalog für Leuchten und Lampen blättert, dass man dann bei den Neoneffekten als einziges Produkt eine batteriebetriebene Grableuchte angeboten bekommt… und dass die dann auch noch in der Kategorie “Partybeleuchtung” zu finden ist.

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Beim großen Elektronikladen mit C gibts Artikel auch für ganz besondere Partys. Screenshot: Christian Kohlhof

Flüssiger als Wasser

Das Albenrste am so genannten TV-Duell der beiden Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl war das Brimborium drumrum. Ich habe die Sendung im Ersten gesehen. Knapp eine Viertelstunde, bevor Kanzlerin Angela Merkel und ihr Herausforderer Frank Walter Steinmeier im Studio B in Adlershof aufeinandertrafen, lief unten rechts im Bild schon ein Countdown: Noch 14 Minuten und 38 Sekunden. “Das Erste Gefecht” war im Hintergrund eingeblendet. Gefecht – meine Güte. Hätte noch gefehlt, dass beide Kandidaten durch die Sicherheitsschleuse gehen.Man werde sich duellieren, deutete Will an. Die ganz genauen Regeln mit Zeitkonten für die beiden Auszufragenden taten ihr Übriges, um die Skepsis für dieses Zinnober wachsen zu lassen.

Und dann folgten 90 Minuten sachliche Debatte zwischen zwei Kandidaten und vier Moderatoren aus privatem und öffentlich-rechtlichem Rundfunk. Das war in Ordnung, um sich noch einmal die Positionen der beiden bisherigen Koalitionspartner zu verdeutlichen. Kein Wunder: Schließlich müssen sowohl SPD also auch die Union den Spagat hinbekommen, die zurückliegenden gemeinsamen vier Jahre nicht doch zu schlecht zu machen. Die unterschieden dann auch zwischen dem milden Blick zurück und dem äh, nun, ja: sich wohl trennendenWeg in der Zukunft.

Unterschiedliche Positionen in Sachen Mindestlohn, Atomausstieg und Steuerfragen haben die beiden Kandidaten weitgehend sachlich und umfangreich argumentierend ausgetragen – zum Entsetzen des Moderatoren-Quartetts, das teilweise meinte, penetratntes Unterbrechen-Wollen sei gezieltes Nachfragen. Farbe sollte unter anderem durch das Wörtchen “Tigerenten”-Koalition in die Runde kommen, womit Maybritt Illner eine mögliche Unions-FDP-Koalition illustrieren wollte. Frank Plasberg fragte später, wer denn in dieser Koalition der Tiger sein werde und wer die Ente. Wären keine Kameras dabei gewesen, wäre die Kanzlerin wohl gern zu seinem Tischchen gegangen und hätte ihrem Gastgeber ganz ohne Koalitionsaussage gern mal gegens Schienbein getreten – ihr genervter Gesichtsausdruck ließ darauf schließen.

Die Debatte blieb weiter sachlich. Ohne Beschimpfungen, man warf sich gelegetlich vor, nicht die Wahrheit zu sagen – aber überprüfen kann der Zuschauer das sowieso nicht. Wesentliches Neues gab es also nicht, man musste sich schon ein bisschen zwingen, dranzubleiben. Aber Politik und auch eine Bundestagswahl sollte man trotz des ganzen medialen Brimboriums im Umfeld nicht mit einer bunten Show verwechseln. Das ist nicht “Deutschland sucht den Superkanzler” – auch wenn nach der Aussprache eine 5-köpfige “Jury” zu Gerichte saß.

Trotzdem gabs gleich nach dem ausgebliebenen Duell dann schon mal die ersten repräsentativen Umfrageergebnisse. Wer ist glaubwürdiger, wer wirkte zur Halbzeit sympathischer, wer hat insgesamt besser überzeugt, wie sehen das die Anhänger der jeweiligen Kandidaten, hate es… KLICK. Da macht man dann aus. Als wäre es doch DSDSK.

Das einzig Praktische an diesen TV-Duellen vor der Bundestagswahl ist der Umstand, dass man nicht zwangsläufig zu den Wahlkampfkundgebungen gehen muss, um Positionen zu hören,wo irgendwelche Wahnsinnigen mit Trillerpfeifen rumtröten – und das dann für die Höhe der Demokratie halten.

Insofern: Debatte in Ordnung. Brimborium durmrum absolut fürchterlich – flüssiger als Wasser: überflüssig.

Pudel mit Asthma

Gerade eben auf sueddeutsche.de gesehen. Dort gibt es dann auch einen langen Text mit Betrachtungen über die vermeintlich gesunden sportlichen Bewegungen von Joggern und Läufern -und wie sie von ihren Sportlehrern geprägt wurden. Wozu das Gehechel und Verdrehen der Augen im hier verlinkten Video allerdings gut sein soll,… ist eigentlich auch unerheblich. Ich musste beim Betrachten allerdings an einen Pudel mit Atembeschwerden denken.

Cowputer

In den Niederlanden werden Milchkühe nun durch Cowputer, sogenannte “Weideboter” ersetzt. Die Milchbauern waren skeptisch, sind inzwischen aber weitgehend überzeugt – auch dank großzügiger Subventionen.

Die Agrarindustrie in den Niederlanden hat einen weiteren Schritt zur Effektivitätssteigerung in der Milchproduktion getan. So stehen auf den ersten Weiden nun Weide-Roboter, wie dieses Foto zeigt, das kohlhof.de exklusiv vorliegt.

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Weide-Roboter in schematischer Darstellung. Foto: Christian Kohlhof

Die Kuh-Maschinen sehen schwarzbuntem Milchvieh zum Verwechseln ähnlich, sollen den Milchausstoß der niederländischen Landwirtschaft aber um 300 Prozent erhöhen helfen. Die Milchbauern versuchen mit den modernen Maschinen, den neuen Vorgaben der Lebensmitteldiscounter zu entsprechen. Die Handelsketten hatten bei den jüngsten Preisverhandlungen durchgesetzt, dass jeder Kunde pro Liter Milch und Pfund Butter, das er im Einzelhandel mitnimmt, künftig nicht mehr bezahlt, sondern noch bis 25 Cent Belohnung bekommt. Dies sei wiederum nur möglich, wenn durch eine Milchflut am Markt der Preis in ungeahnte Tiefen sinkt.

Die Discounter haben deshalb die Entwicklung sogenannter Cowputer angestoßen. Deren erste Prototypen stehen nun unter dem Namen Weideboter auf Feldern und Wiesen. Marketing-Experten hatten dazu geraten, auf die Silbe “Ro” mitten im Namen zu verzichten, um die zuweilen recht skeptische Kundschaft nicht zu verstören. „Cowputer“ weiterlesen

“Schweinegrippe!”

Jeden Nieser mit “Schweinegrippe, wa?” zu kommentieren, nervt!

Es vergeht in diesen Tagen ja kaum ein Nieser, ohne dass jemand mit einem schelmischen Augenzwinkern raunt, ausruft oder einwirft: “Schweinegrippe, wa?” Das ist natürlich lustig – beim ersten Mal. Inzwischen ist die Halbwertzeit dieser ironischen wie leider auch inflationär verwendeten Anmerkung, mit der eine vollkommen harmlose Körperreaktion des Gegenübers mit Bezug aufs Zeitgeschehen kommentiert wird, aber gut durch und kann getrost in die Witzekiste zurückgelegt werden – um dann modifiziert bei der nächsten monatelang bevorstehenden Pandemie wieder hervorgekramt zu werden – je nachdem, welches Wesen, Land oder Haushaltsgerät dann Namenspate für eine Grippewelle sein wird…

“Ameisenbärgrippe, wa?”

“Amöbengrippe, wa?”

“Frisörgrippe, wa?”

“Fernbedienungsgrippe, wa?”

“Pflaumengrippe, wa?”

“Kaffee-Grippe, wa?”

“Internet-Grippe, wa?”

“Schlumpfhausen-Grippe, wa?”

“Nutellagrippe, wa?”

“Grippengrippe, wa?”