Rudern

Rudern – mein Lieblingssport. Komisch, dass ich so lange abstinent war…

Habe ich hier eigentlich überhaupt schon mal über die beste Sportart der Welt geschrieben, also übers Rudern? Eigentlich nicht. Warum bloß? Dabei habe ich bereits 1986 zum ersten Mal in einem Boot gesessen, es hieß “Gudrun” und gehörte der KRR, der Ruderriege des Katharieneums. Ich habe ja damals fast mehr Zeit im Bootshaus als in der Schule verbracht – in etwa so, wie ich später häufiger im NDR-Ostseestudio anzutreffen war als im Hörsaal.

Rudern, also, das richtige, nicht Paddeln in Kajaks, Kanus oder Kanadiern, sondern in handfesten Ruderbooten, ist sensationell. Übers Wasser gleiten im Einer oder in Mannschaftsbooten ist ebenso anstrengend wie entspannend und zudem der Gesundheit äußerst dienlich – mal abgesehen davon, dass einem oft der Hintern weh tut auf den hölzernen Rollsitzen und dass die Hände Schwielen zeigen – aber irgendwas ist ja immer…

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Abschied vom Glückspfennig

Er ist weg, unauffindber, unwiederbringlich. Mein Glückspfennig. Ein echter Glückspfennig! Was soll nun werden? Über fünf Jahre steckte er im Münzfach meines Portemonnaies. Anfang 2005 hatte ich ihn gefunden, als ich gerade aus dem Auto steigen und zur wichtigsten mündlichen Prüfung meines Studienabschlusses schreiten wollte. Da lag er im Staub der Straße – als es schon längst Cent-Münzen gab. Ich habe ihn aufgesammelt, eine sehr gute Prüfung hingelegt und meinen Pfennig gehegt und gepflegt und überall mit hingenommen.

Bis irgendwann vor ein paar Tagen. Ich sehe ihn noch vor mir, wie ich auf Rügen eine Restaurantrechnung begleiche, da trudelte er noch zwischen ein paar ungestümen Zehn-Cent-Stücken umher, die eigene Kante schartig und zerkratzt, der Aufdruck “Bank Deutscher Länder” kaum noch zu entziffern, aber die 1 und das Eichenlaub waren noch deutlich zu erkennen. Tja – und dann ist er wohl durch das kleine Loch unten am Münzfach in die Wildnis gepurzelt. Stumm – und vermutlich auch noch sanft auf einem Grasbüschel oder Teppich gelandet – jedenfalls habe ich keinen Aufschlag gehört. Mit ein bisschen Wehmut denke ich an unsere gemeinsame Zeit und bin der festen Überzeugung, dass er zu meinem persönlichen Wohlergehen einiges beigetragen hat. Danke dafür! Wie es nun weitergehen soll, ich weiß es nicht. Es wird schon gehen, ich komme klar. Ich habe ja noch das metallene Ampelmännchen als Talismann im Geldbeutel.

Und auch um meinen Pfenig mache ich mir keine Sorgen – so einer hat bestimmt selbst Glück und kommt bei einem netten neuen Besitzer unter.