Spackstation

Mein Erlebnis mit der DHL-Hotline.

Telefon: „Willkommen bei der DHL-Hotline, mein Name ist A.“

Ich: „Hallo! Ich rufe aus Rostock an. Ich stehe vor der Packstation 105. Ich möchte ein Paket abholen. Das geht aber nicht.“

Telefon: „Warum nicht?“

Ich: „Der Bildschirm reagiert nicht. Dort ist ein Dialogfeld zu sehen, das heißt ‚Sendung einlegen‘.“

Telefon: „Von wo rufen Sie an?“

Ich: „Rostock. Die Packstation hat die Nummer 105.“

Telefon: „Welche Nummer hat die Packstation?“

Ich: „105“

Telefon: „In Rostock?“

Ich: „Ja.“

Telefon: „Und die Packstation ist die…“

Ich: „Eins. Null. Fünf.“

Telefon: „Und was ist ihr Anliegen?“

Ich: „Ich möchte ein Paket abholen. Das geht aber nicht. Der Monitor zeigt ein Fenster zum Thema ‚Sendung abschicken‘ mit Buttons wie ‚Abbrechen‘, ‚Fach zu klein‘ und ‚Sendung eingelegt.‘ Aber der Touchscreen reagiert nicht.“

Telefon: „Ja, das geht nicht. Das Fach für ihr Paket ist zu klein!“

Ich: „?!@?… Ich möchte kein Paket abgeben, ich möchte eines abholen!!“

Telefon: „Einen Moment. Ich versuche, die Station neu zu starten. Wenn in drei bis fünf Minuten nichts passiert, rufen Sie bitte noch mal an.“

Ich: „Nun gut.“

Packstation: „…“

Uhr: „Tick, tick, tick…“

Telefon: „Willkommen bei der DHL-Hotline, mein Name ist B.“

Ich: „ Hallo, mein Name ist Kohlhof, ich rufe an, weil eine Packstation nicht reagiert.“

Telefon: „Sagen Sie mir bitte mal die Nummer.“

Ich: „Die Packsta…“

Telefon: „Die Postnummer.“

Ich: „Die, äh. Die was?“

Telefon: „Ihre Postnummer.“

Ich (fingere die Kundenkarte aus dem Portemonnaie): „08…“

Telefon: „Ja.“

Ich: „15… 47…11.“

Telefon: „Ja, die Sendung ist abholbereit in der …“

Ich: „… Packstation 105. Ganz genau. Aber die Packstation ist kaputt. Der Bildschirm reagiert nicht.“

Telefon: „Einen Moment bitte….“

Telefon: „Ja, der Schaden ist vor fünf Minuten schon gemeldet worden.“

Ich: „Ist es denn zu glauben …“

Telefon: „Der Schaden muss durch einen Techniker behoben werden. Das geht innerhalb von 24 Stunden.“

Ich: „Schön.“

Telefon: „Werktags. Aber heute ist Sonnabend. Morgen ist Sonntag. Da wird das vor Montag nichts.“

Ich: „Schei*e.“

Telefon: „Sie bekommen eine SMS, sobald die Packstation wieder funktioniert.“

Ich: „Danke.“

Mailpostfach heute: „Ey Mann, DHL hier, Dein verdammtes Paket liegt in der verschissenen Packstation. Seit zwei elendigen Tagen. Wie lange glaubst Du eigentlich, soll das da nach rumliegen, Du Dilettant?! Echt jetzt mal!“

Wasserfilterbatteriewechselservice

Übrigens: Wenn man an einem Wasserfilter von Brita die Batterie der Zeitanzeige wechseln will, dann geht das nicht. Darum schickt einem die Firma kostenfrei eine neue Intervallanzeige zu. Alles, was man braucht, ist die Werks-Nummer, die auf der Unterseite der Kanne steht, dann muss man seinen eigenen Namen wissen und wo man wohnt – dann ruft man diese Telefonnummer zwischen 8 und 20 Uhr an und schildert sein Dilemma: 0800-5001919.

Verständnisvoll nimmt dann jemand am anderen Ende den verstörten Anrufer akustisch in den Arm und die Daten auf. Habs eben selbst ausprobiert. In ein paar Tagen soll dann die neue Zeitanzeige ankommen. Grund für die nichttauschbare Batterie sollen der Hotline zufolge übrigens gesetzliche Bestimmungen zum Gewässerschutz sein.

Hinweis auf die Hotline gefunden hier: https://www.maurice-funke.de/2016/02/brita-wasserfilter-batterie-wechseln/

Edit vom 15. Februar: Der Ersatz ist angekommen und läuft:

Chefcon im Büro

Zum Ausdrucken fürs Büro: Das kohlhof.de Check-Sheet für die Stimmung des Chefs.

Das Chefcon-System von kohlhof.de
Dieses System kann Karrieren retten

Es kann jedem passieren: Nach einem Außeneinsatz oder ein paar freien Tagen kommt man zurück ins Büro – und irgendwas ist anders. Die Kollegen starren nur wie paralysiert vor sich hin, mümmelnd, brabbelnd, grundlegend verstört. Die Stimmung scheint angespannt zu sein. Wie ist die Lage? Was ist mit dem Chef (oder der Chefin)? Gibt es einen Zusammenhang? Was? Ist? Passiert?

Für Ernstfälle wie diesen gibt es jetzt Chefcon. Das System funktioniert in etwa so wie die Alarmstufen des US-Militärs. Nur statt Defcon (Defense Condition) eben Chefcon, Chef-Zustand sozusagen. Einfach an einer Magnettafel im Büro befestigen, mit einem Magneten die passende Stufe markieren – und schon gibt es nie wieder Zweifel. Ein rascher Blick auf Chefcon verrät, ob man gerade in eine prosperierende Gemeinschaft zurückkehrt, oder ob alles mental in rauchenden Trümmern liegt.

kohlhof.de-Chefcon-Alert-Info-Blatt zum Runterladen Chefcon PDF-Datei

Lieferservice

Irgendwie komisch: Man kehrt in einem Lokal ein, wundert sich ein wenig, dass man zur besten Zeit der einzige Gast ist – aber man bestellt schließlich. Und während der Koch die Pfannen brutzeln lässt, hört man so mit einem Ohr, wie die Serviererin telefoniert: “Ja, ich nehme die 34… bitte? Ja, mit Knoblauch. Nein, nichts zu trinken. Vielen Dank.” Und tatsächlich, 20 Minuten später geht die Tür auf, und ein Pizzabote bringt eine Funghi oder was auch immer…

Was zum…? Also echt jetzt mal. Die Bedienung in einem Restaurant wählt nichts aus der eigenen Karte, sondern bestellt sich ne Pizza. Passiert in Schwerin, gestern Abend. Da bekommt man doch Angst vorm Bauernfrühstück.

Ohne Worte.

The Sixt sense

Man kann mit der Autovermietung telefonieren… nützt aber manchmal gar nichts.

Und dann waren da noch diese Spaßvögel von der Autovermietung. Der Automobilclub hatte mich an sie verwiesen, eben weil es nötig war. Ort der Handlung. Der Gehweg vor der Autovermietungsfiliale in Rostock Lütten-Klein, später auch der Innenraum. Im Gebäude der Autovermietung befindet sich auch deren Callcenter. Der Anlass für meinen Besuch: kürzlich erwähnte Panne mit anschließendem Werkstattbesuch und die daraus resultierende Notwendigkeit einen Mietwagen zu nutzen. Der Hintergrund: Der ADAC bestellt den Wagen und kündigt an, dass in einer Viertelstunde die Filiale von Sixt anrufen wird, um mit mir alles weitere zu besprechen.

Die Viertelstunde war genau rum, da klingelte auch schon das Handy…

Telefon: „Guten Morgen, Herr Kohlhof. Mein Name ist Frau Schmerg* von der Autovermietung. Unsere nächste Filiale in Ihrer Nähe ist die am Rostocker Hauptbahnhof.“

Ich: „Nein, nein. Ich stehe ja gerade in Lütten-Klein bei Ihnen sozusagen vor der Tür.“

Telefon: „Ach so?! Hihi, na dann schicke ich den Kollegen die Unterlagen gleich mal runter.“

Ich: „Vielen Dank, schönen Tag noch!“

Telefon: „Ihnen auch. Tschüß!“ – Klick – Klingeling, klingeling – „Morgen, Herr Kohlhof. Ich bin Herr Schlönz* von der Autovermietung. Sie brauchen einen Wagen? Wir haben einen für Sie in unserer Filiale am Hauptbahnhof.“

Ich: „Ach ja? Aber eben gerade hat doch schon Frau Schmerg angerufen. Und ich habe ihr gesagt, dass ich ja nun in Lütten-Klein bin und gerne hier ein Auto abholen möchte…?!?!“

Telefon: „Ach so?! Hihi, na kein Problem. Dann schicke ich den Kollegen die Unterlagen gleich mal runter.“

Ich: „Vielen Dank, schönen Tag noch!“

Telefon: „Ihnen auch. Tschüß!“ – Klick

Ich (durch die Schwingtür zum Tresen im Sixt-Büro schreitend): „Guten Morgen!“

Frau am Service-Tresen: „Guten Morgen!“

Ich: „Der ADAC hat einen Wagen für mich reserviert. Und den möchte ich jetzt gern abholen.“

Frau am Service-Tresen: „Sehr gern. Ihr Name?“

Ich: „Kohlhof“

Frau am Service-Tresen (tippt und klickt): „Da… äh… kann ich …. Nichts… also wie ist Ihr Name?“

Ich: „Kohl und hof – in einem Wort“

Frau am Service-Tresen: „Tja, da habe ich hier gar nichts….“

Ich: „Das Gemüse und der Hof….“

Frau am Service-Tresen: „Ich schauen noch mal auf anderem Wege…“

Ich: (geduldig abwartend, milde lächelnd)

Frau am Service-Tresen: „Ach, Ihr Wagen steht am Hauptbahnhof!“

Ich (mit kurzzeitig entgleisten Gesichtszügen): „Im Ernst?“

Frau am Service-Tresen: „Aber kein Problem, ich buche das um!“

Ich: „Na gut. Wo soll ich denn morgen den Wagen wieder abgeben?“

Frau am Service-Tresen: „Wenn Sie wollen können Sie ihn wieder hierher bringen.“

Ich: „Alles klar, also zum Hauptbahnhof…“

* = Name geändert

Rundungsfehler

Da hat die Zapfsäule aufgerundet, wo es ganz offenkundig nichts aufzurunden gibt:

10 * 1,469 sind...? Bei dieser Esso-Zapfsäule auf jeden Fall mehr, als man erwartet.

Ja, es geht nur um einen popeligen Cent – aber bei diesen Kraftstoffpreisen kommt man damit ja bald schon ein paar Kilometer weit. Wie auch immer, ich wollte ja weder die Rechnung anfechten, noch ihr widersprechen oder einen Ölkonzern auf Herausgabe eines Cents verklagen. Und ich wollte ja schon gar nicht den Weltuntergang herbeireden oder gar Wegelagerei und modernes Raubrittertum wittern, als ich beim Bezahlen die Frau mit der seltsamen Dauerwelle an der Kasse darauf aufmerksam machte, dass sich ihre tolle Zapfsäule – wenn auch nur minimal – zugunsten des Konzerns verrechnet hatte.

Wie reagiert eine Mitarbeiterin meiner bisherigen Stamm-Tanke an der Rostocker Nobelstraße morgens gegen 8 Uhr? Mit Merkel-Mundwinkeln, Augenrollen und einem gelangweilten mir-doch-egal-Schulterzucken und dem Satz: “Ich kassier’ hier das, was da steht, damit nachher meine Kasse stimmt.” Ja, gut. Das ist schön.

Ich hätte mich allerdings über ein “Hmm, das ist ja komisch, Entschuldigung! Ich werde mal unseren Techniker bitten, dass er sich darum mal kümmert. Nicht, dass bei größeren Mengen noch größere Fehler entstehen. Leider kann ich den Betrag aber nicht von Hand ändern…” Wenn Sie mir den Cent angeboten hätte, hätte ich dankend abgelehnt. Aber ich hätte mich über Antwort und Geste gefreut.

Wie es der Zufall will, hatte ich am Tag vorher zum selben Literpreis die gleiche Menge in Schwerin getankt – und danach den korrekt berechneten Preis bezahlt…. Punkt für Schwerin.

Leute!

Das Restaurant selbst hat sich einen recht guten Ruf erworben und gilt als guter Tipp für alle, die in Rostock auch gern mal ein bisschen mehr Geld ausgeben wollen, um besonders gut zu schmausen. Sie sollten allerdings nicht besonders zimperlich sein, was die Ansprache der zahlenden Gäste angeht… Dieses Foto vom 16. Februar zeigt, dass im “Le Cosy” nach diversen Schnee- und Eis-Wochen die Nerven wohl blank lagen. Für einen freundlicher formulierten Aushang an die Adresse der zahlenden “Leute” als den hier dokumentierten lieblos an die Eingangstür gepinnten Zettel hat es wohl nicht mehr gereicht….

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Winter-Aushang an der Eingangstür zum Restaurant "Le Cosy" in Rostock (Aufnahme vom 16.2.2010). Foto: Christian Kohlhof

Bahn-Getwitter

Am Wochenende habe ich die erste nützliche Twitter-Nutzung entdeckt: Die Fahrplan- bzw. vor allem die Verspätungs-Infos der Bahn. Gibts für alle großen einige Bahnhöfe nach dem Motto “www.twitter.com/abStadt” – Sie können sich vorstellen, was da am Sonnabend und Sonntag zum Beispiel bei “abRostock” los war. Scheint ganz zuverlässig zu funkionieren (auch wenn nicht ganz klar ist, ob das ein direkter Service des Unternehmens ist oder jemand anderes da die gute Idee hatte).

Das Summe-2-Prinzip

Es ändert sich im Prinzip nichts“, steht fettgedruckt im Anschreiben meines neuen Internet-Providers. Sein Firmenname ergibt, mathematisch interpretiert, die Summe 2, und ich habe ihn mir nicht ausgesucht. Er hat mein bisheriges Tor zum Netz gekauft und dann zum 1. Dezmeber 2009 die Macht an sich gerissen. Wenn Internetdienstanbieter Briefe verschicken, in denen steht, dass “im Prinzip” alles so bleibe, wie es ist, dann kann man wohl schon mal vom Gegenteil ausgehen. Das Drama hat bislang zwei Akte und passt damit ja zum Firmennamen.

Als ich Anfang Dezember wieder mal nach mehreren Tagen nach Hause kam, warf ich arglos den Rechner an und musste feststellen, dass sich im Prinzip nichts geändert hatte: Mails, Surfen und Pingen waren allerdings nicht mehr über meinen Router hinaus möglich. „Das Summe-2-Prinzip“ weiterlesen