Rotes Schloss, rote Posaune

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Schloss Bothmer in Klütz in Mecklenburg diente als Kulisse für Szenen im ARD-Drama “Die Flucht” – ähnliche Szenen aus nicht vergleichbarem, heiterem Anlass spielten sich am Sonnabend erneut rund um die Ziegelrote Gutsanlage ab.

Konzerte im Schlosspark gehören zu den Höhepunkten der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, weil sie mit einem Massenpicknick beginnen. Tausende Konzertbesucher lassen sich dann auf dem Grün nieder und schlemmen, bevor dann die Musiker dran sind. Um die ganzen erlesenen Zutaten vom Parkplatz zum Park zu transportieren, hatten einige Gäste Bollerwagen überbordend vollgeladen. Ziehend und schiebend zuckelte der Treck über die Gutsanlage auf die grüne Wiese. In einigen Fällen waren sogar Bernhardiner vor den Wagen gespannt worden, um ihn zu ziehen. Dramatisch.

Wir haben auf rollende Transportmittel verzichtet und alles selbst gertagen. Salate, Brote, Obst und kühle Getränke. Von Um 14 Uhr begann das Picknick, um 17 Uhr die “Nordische Sommernacht“, die erst gegen 23 Uhr endete. Im Programmheft als “Konzert mit zwei Pausen” angekündigt, bot die Veranstaltung nicht nur musikalische Höhepunkte. So spielte die Staatskapelle Weimar Ausschnitte aus der Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg, und zwischendurch erläuterte der großartige Herbert Feuerstein den Gang der Handlung und ordnete das Verhalten der Hauptfigur zur Freude des lauschenden Publikums ironisch ein.

Es gab auch viel Gesang im zweiten Teil, das war zweifellos auch sehr schön, weil ja auch die Preisträgerinnen der Festspiele auftraten. Besonders wichtig war aber Teil drei der “Nordischen Nacht”: Der Mann mit der roten Posaune trat vor dem roten Schloss auf. Nils Landgren jazzte und funkte mit der NDR-Bigband in die Nacht. Seeehr lässig.

Den Abschluss bildete ein sich immer weiter steigerndes Feuerwerk über den Dächern der Schloss-Anlage. Bombastisch.

Autor: Christian

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Ein Gedanke zu „Rotes Schloss, rote Posaune“

  1. Da bin ich doch mal wieder die erste Kommentatorin vor Ort, mein Zweitberuf inzwischen! Und da stellt man wieder fest, die Deutschen haben das Feiern nicht verlernt oder spätestens seit Juni 2006 wollen sie das auch gar nicht mehr. Weiter in der Euphorie. Und wie deine Bilder zeigen, war das ein tolles Event (mit Herbert Feuerstein!) und das Wetter hat auch in dem Fall Norddeutschland nicht im Stich gelassen. Sehr schön.
    Und ich hatte am Freitag eine italienische Nacht, in der auch das Publikum richtig mitgemacht hat, bella Italia! Und am Sonntag erst, da kam England-Feeling auf. Eine Last Night of the Proms im Schloss Mannheim anlässlich 400 Jahre Mannheim und zum Schluss stand das Publikum mit England-Fähnchen winkend und hat aus vollem Hals “Glory glory” gesungen, ein Feuerwerk hat das Ganze untermalt. Der Dirigent war ganz angetan von diesem Publikum und das war ein echt tolles Konzert, ebenfalls Open air.

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