ESC: Heute Neustart

Endlich, der ESC geht in eine neue Runde. Der Start der deutschen Vorrunde mit neuem Auswahlmodus bringt hoffentlich endlich mal den gesamt-europäischen musikalischen Durchbruch…

Was bei diesem ganzen nordostdeutschen Winterwahnsinn ein wenig untergeht, ist der gesamtdeutsche ESC-Vorausscheid-Wahnsinn 2.0. Heute ist die erste Runde von acht Castingshows, die von Pro7 und in zwei Fällen vom Ersten übertragen werden. Aus 20 intern und unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgewählten Musikern soll am 12. März schließlich der beste ausgewählt sein, der dann “unser Star für Oslo” ist. Das Große Finale des Eurovision Song-Contests 2010 ist am 29. Mai.

Heute stellen sich ab 20:15 die ersten zehn Kandidaten der Jury unter dem Vorsitz von ESC-Wiedergutmachungs-Hoffnung Stefan Raab. Fünf kommen weiter, die anderen fliegen raus. Darüber urteilen heute außerdem Marius Müller-Westernhagen und Yvonne Catterfeld. Eine Woche später sitzen Sarah Connor und Peter Maffay neben Raab, um über die nächsten zehn Kandidaten zu urteilen. Die zehn, die sich aus den Vorrunden retten, singen dann vor wechselndem Fachpublikum um die Wette.

Am 12. März dürfen dann die Fernsehzuschauer wieder ein Wörtchen mitreden. Es ist zu hoffen, dass bis die Jury bis dahin die chancenreichsten Musik-Acts gerfunden hat.

Da kommt auf Jury-Seite jede Menge Sachverstannd zusammen – auch auf Künstlerseite ist genug Musik-Talent zu erhoffen. Warum auch nicht. Schließlich soll die Auswahl der Kandidaten nach streng fachlichen Gesichtspunkten erfolgt sein – und nicht nach optischen, oder zu welchem Plattenlabel jemand gehört. Auch Grand-Prix-ESC-Fachmann Jan Feddersen sieht den neuen Dingen in seinem Blog zuversichtlich entgegen.

Außerdem ist Stefan Raab mit eigenen Auftritten oder von ihm produzierten Bands in den vergangenen Jahren bei drei Versuchen drei Mal auf einem der vordersten zehn Plätze gelandet, lag also in der gesamt-europäischen Musik-Gunst jeweils weit vorn. Vielleicht ist die erstmalige Zusammenarbeit zwischen dem Privatsender Pro7 und der öffentlich-rechtlichen ARD die dringend notwendige Mischung aus feuchtfröhlichem Remmidemmitum und absichernder Bodenhaftung, um im Neuen Europa mehr Fernsehzuschauer zu überzeugen, Ende Mai für den deutschen Beitrag zu stimmen als in den vergangenen Jahren.

Ich hoffe das sehr. Dieser ESC ist nämlich vor allem eines: Ein riesengroßer Spaß mit einem breiten Spektrum an Talenten – aber 12 Punkte dürfte es trotzdem für “unseren noch unbekannten Star” in Oslo gern ein paar mal öfter hageln als bisher…

Autor: Christian

Der Verfasser aller Beiträge auf kohlhof.de

3 Gedanken zu „ESC: Heute Neustart“

  1. Ich habe es schon bei Feddersen geschrieben: Ich bin enttäuscht!

    Ich hatte gedacht, die Interpreten würden, wie bei den skandinavischen Vorausscheidungen, mit ihren eigenen Titeln antreten. Dabei treten sie jeveils mit einem Cover an. Der Titel, mit dem der arme Gewinner nachher in Oslo antreten darf, muß wohl erst noch getextet und komponiert werden, oder wie?

    Das ganze hat dann noch den Nachteil, das der Cover-Titel, mit dem der entsprechende Kandidat bei dieser Edel-DSDS antritt, einen Einfluß auf die Wahl hat. Wenn nun der “Hotel California”-Interpret gewinnt, weil er Hotel California gesungen hat, ist das doch furchtbar, wenn ein anderer Interpret, der vielleicht besser singt, nur deswegen es nicht schafft, weil er einen unpopulären Titel singt.

  2. Da kann man dann nur hoffen, dass genausoviele Menschen für den Hotel-California-Kandidaten nicht anrufen, eben gerade weil er ausgerechnet diesen Song vortragen hat. Also bleibt zu hoffen, dass sich das alles ausgleicht.

  3. Also ich habe mir davon nichts angeschaut, kenne auch keine Regeln dazu, aber wenn das so läuft, wie Arbol01 das beschreibt, dann gewinnt bei der Vorausscheidung ganz bestimmt das Lied und die Stimme. Wonach soll man denn sonst entscheiden???? Also, ich weiß nicht … Denkt dann bei der Abstimmung zum Schluss noch irgendjemand daran, dass genau der Kandidat bei Stefan Raab gewonnen hat?? Im Leben nicht …

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