Was passiert

„Watch what happens“ heißt das Album, auf dem Bariton Thomas Quasthoff mit Jazzband und/oder großem Orchester – man kann es einfach so hinschreiben: – brilliert. Im Februar haben wir ihn in der Berliner Philharmonie in Haydns Schöpfung gehört. Sir Simon Rattle stand am Pult – und selbst ganz hinten, oben, unterm Dach war jedes einzelne Wort zu verstehen.
Jetzt also das Jazz-Album, produziert von Till Brönner. Sensationell. Da kann man tatsächlich sehen, was passiert, wenn Thomas Quasthoff jazzt und dazu das Deutsche Symphonie-Orchester aufspielt: Ich bekomme eine Gänsehaut, weil die CD swingt, jazzt, rockt, knallt, kracht und schmeichelt. Stimme und Instrumente jederzeit in der zueinander passenden Intensität, aufeinander abgestimmt, emotional arrangiert und mit jeder Menge Fachleuten für gute Musik eingespielt.
Das geht beim Eröffnungssong, Gershwins „There’s A Boat That’s Leavin’ Soon For New York“, los, hat bei Stevie Wonders „You And I“ einen der vielen Höhepunkte und hört eigentlich erst nach gut 53 Minuten auf, wenn der letzte Akkord von „Eins Und Eins, Das Macht Zwei“ verklingt
Es sind zumeist Swing- und Jazz-Klassiker, die Quasthoff singt: von Ellington, Rodgers & Hart, Legrand und anderen. Arrangiert haben diese Songs Alan Broadbent und Nan Schwartz.
Big-Band-Sound mit dem Beweis, dass man nicht immer bloß Klassik singen muss, nur weil man das ganz gut kann. Zumindest Thomas Quasthoff, der dem Jazz noch nie abgeneigt gewesen sein soll, kann und darf auch weiterhin jazzen.
Die Akustik des Tages ist deshalb heute: Thomas Quasthoff – The Jazz Album Watch What Happens (und daraus die Lieder 1 bis 13)