Aus Küche und Bad sind zur Zeit immer wieder Flüche zu hören. Die Herren, die dort seit knapp drei Stunden werkeln, stellen dabei immer wieder Zusammenhänge zwischen Balken, Kollegen und Fäkalien her. Nicht schön, aber wenns der Sache dient…
Das ist doch die Gelegenheit, noch einmal aufs Wochenende zurückzublicken. Über meinen Ü-Wagen-Einsatz in Heiligendamm beim “Zaunspaziergang” der Globalisierungskritiker möchte ich gar nicht groß berichten. Ich hatte mit langem und kurzem Sammel genug zu tun.
Deshalb nun etwas vollkommen Anderes:
In Mecklenburg-Vorpommern blüht bereits der Raps:
Aus dem Auto schnell abgelichtet: Der Raps blüht, typische Farbe für Mecklenburg-Vorpommern im Frühjahr.
Ob es mit dem voranschreitenden Frühling zu tun hat, dass die Radfahrer durchdrehen, kann an dieser Stelle nicht bewiesen werden. Diese beiden Herren haben aber alles dafür getan, dass Autofahrer Pedalritter nachhaltig verfluchen:
Suchbild: Wo sind die Fehler? – Richtig, es gibt einen Radweg (rechts, für viel Geld gebaut), die beiden Radspezies fahren aber nebeneinander auf der Straße – und das auch noch in der Kurve. Aber das war noch nicht alles…
Zwischen Bad Doberan und Heiligendamm verläuft eine Landstraße ohne den kleinsten Hauch einer Steigung durch die erblühende Natur. Dort lässt es sich wunderbar cruisen (wenn nicht gerade irgendwer Sitzblockaden probt). Die beiden Herren in ihren windschnittigen Sportleibchen wollten da nicht fehlen und starteten zu einer Radtour ins Grüne. Weil Mecklenburg ja wahlweise Urlaubsland, Kinderland, Gesundheitsland, Überhaupttollland sein will, darf an touristisch bedeutsdsamen Strecken ein Radweg natürlich nicht fehlen. Für ganz viel Geld hat das Land deshalb eine extra Spur für Radler asphaltieren lassen.
Nur darf man sich fragen, ob vielleicht manche Sättel zu hart sind, dass die daraus entstehenden Strapazen speziell für männliche Radler eventuell zu viel sind – und deshalb für logische Schlussfolgerungen keine Gelegenheit mehr bleibt. Es ist jedenfalls nicht klar, warum diese beiden Experten trotz vergoldeter Radwege die Straße benutzen. Und das auch noch nebeneinander. Halten die sich für Speedy Gonzalez?
Jedenfalls fühlten sie sich im Recht. Denn (was die Kamera nicht festhalten konnte) ihr Selbstbewusstsein ist jedenfalls ausgeprägt: Das Auto vor mir war laut hupend hinter den beiden hergefahren (sicherlich auch nicht sehr nett). Der Herr im windschlüpfrigen kleinen Schwarzen antwortete mit einem langanhaltend ausgestreckten Mittelfinger. Ja, so sind sie, die Radfahrer, immer im Recht, immer unterdrückt, immer in Gefahr. Mann, mann.
Und dann noch dies: Der Sicherheitszaun um Heiligendamm, die Polizei nennt ihn “technische Sprerre” sieht in etwa so aus:
Der Sicherheitszaun rund um Heiligendamm: 12 Kilometer lang, 2,50 Meter hoch. Nach dem G8-Gipfel soll er wieder abgebaut werden. Gegen das Bauwerk richteten sich auch die Proteste am Wochenende.