Heute vor einem Jahr: Straßenbahnunfall in Rostock

Die Schäden an der Straßenbahn machen die Wucht des Aufpralls deutlich.

Dies ist ein Text aus dem kohlhof.de-Archiv. Die Zeitbezüge wurden nicht angepasst.

Es war der pure Zufall. Geplant war ein kurzer Mittagsspaziergang rund um den Homeofficeblock. Ein Polizeibus sperrte da gerade den Goetheplatz in Rostock stadtauswärts ab. Jenseits der Bahnhofsbrücke flackerten gefühlt hunderte Blaulichter. Reporterneugier ließ mich besonders schnell schneller werden. Wenige Augenblicke später fand ich mich inmitten der Hektik nach einem großen Unfall wieder. Auf Höhe Platz der Freundschaft waren zwei Straßenbahnen zusammengestoßen. Die nächsten sechs Stunden verbrachte ich damit, online, bei NDR 1 Radio MV und im Nordmagazin über den Einsatz der Rettungskräfte, die Lage an der Unfallstelle und schließlich die Aufräumarbeiten zu berichten.

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Juli statt April: Ersatzbusse XXL

Halteverbot 2.0

Nicht halten, nicht parken, einfach weiterfahren: privates Verkehrsschild in Zingst. Könnte mir noch jede Menge weitere Verkehrsschilder vorstellen – auch im öffentlichen Raum:

Auto verboten

An nahezu jeder Straßenecke in der Nachbarschaft dieser Schilderwahnsinn. Wenn da jemand grundsätzlich nicht will, dass Autos überhaupt mal irgendwo parken, dann soll er es doch bitte einfach mal sagen.
Es gibt Momente, da benutzen auch überzeugte Bahnfahrer mal ein Automobil. Der individuelle motorisierte Personennahverkehr kann ja auch Freude bereiten. Diese endet in Rostock spätestens dann, wenn man nach einem erholsamen Wochenende auswärts in einen monokulturellen Schilderwald zurückkehrt, der offenbar über Nacht gewachsen ist. Ganze Straßenzüge sind ab morgen  früh Parkplatz non grata. In einer weiteren Straße gilt eine ähnliche Regelung ab Mittwoch. 

Die Gründe mögen vielfältig sein, ein Schwertransport, Straßenreinigung oder einfach nurein Werktag. Alle anderen waren mit ihren Autos jedenfalls vor mir da – aber auch ich habe schließlich noch  einen Stellplatz gefunden: Morgen früh kann ich problemlos nachsehen, ob das Auto noch dort steht, kurz vorm Bahnhof war tatsächlich noch ein legaler Parkplatz frei.

Blaubeerkäse und Autobahn

Ich fühle mich geehrt: Auf Autobahnschildern ist sozusagen die Entfernung bis zu meiner Haustür nahezu exakt angegeben.

Es gibt Tage, da kommt man nach Hause und wird gefragt, ob es denn einer schöner Tag war, und ob man vielleicht sogar etwas Besonderes erlebt habe. Heute Abend ist so ein Abend, an dem ich endlich mal aus tiefstem Herzen nicken kann und sagen kann: “Ja, heute war ein derart außergewöhnlicher Tag, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.”

Und dann würde es nur so aus mir heraussprudeln: Ich würde davon berichten, dass es in der Kantine am Frühstücksbüffet heute – Achtung – Brötchenhälften mit Blaubeerfrischkäse gab. Sowas, also nee. Man muss dazu wissen, dass der Farbton von Blaubeerfrischkäse in etwa dem der Farb-Sonderling Mauve entspricht. Ein Anblick wie dieser lässt natürlich nicht automatisch auf eine Geschmacksexplosion der wohltuenden Art hoffen, aber ein zaghafter Test hat dann immerhin doch ergeben: Blaubeerfrischkäse ist… genießbar.

Wer will nach einem Highlight wie diesem überhaupt noch etwas erwarten. Sehen Sie, ich nicht. Trotzdem habe ich auf der Rückfahrt festgestellt – und ich kann sagen, ich war überrascht und entzückt, dass die Entfernungsangaben auf den Autobahnschildern, also zum Beispiel “Rostock 86 km” oder “Rostock 35 km”, dass also diese Angaben sich nahezu exakt auf die Entfernung bis zu meiner Haustür beziehen. Vom 86-Kilometer-Schild sind es tatssächlich genau 86 Kilometer Fahrtstrecke bis zur Haustür. Ist das nicht irre? Würden Sie nicht auch total ausflippen?

Und ausgerechnet heute ist hier niemand, dem ich es gleich erzählen könnte…