
Nebel-Schloss

Christian Kohlhof | Rostock, Schwerin
Der Mann sieht den Wagen an. Daran sitzt eine sehr elegante junge Dame, noch schöner als elegant. Sie lächelt ihm entgegen. Er denkt: Das ist so ein Durchbrenner, der über die Stränge der guten Sitten schlage möchte.
Robert Schulz sammelt in seinem Blog neben anderem auch gedruckte Perlen aus längst vergilbten Tageszeitungen. Was für ein schönes Sammelsurium, so auch diese Zusammenfassung über eine optisch wohl sehr ansprechende Ganovin.
Es ist eher ein weißer Donnerstag – statt Gründonnerstag. #winter #ostern pic.twitter.com/7gosf3Idw3
— Christian Kohlhof (@kohlhofde) March 29, 2018
Schienenersatzverkehr. Dieses Wort macht manchen Menschen Angst. Zwischen Bad Kleinen und Schwerin muss man als Bahnpendler seit gestern damit leben. Die Angst ist unbegründet – wenngleich es im Detail ja immer was zu verbessern gibt.
Die Bahn baut im großen Stil zwischen Schwerin und Bad Kleinen. Das bedeutet: Seit gestern, 8. Januar bis 14. April fahren keine Züge mehr von Rostock bis nach Schwerin und zwischen Wismar und Schwerin. Die Bahn setzt für drei Monate bzw. 97 Tage Busse ein. Die sind systembedingt länger unterwegs. Das alles kann man nachlesen im 40 Seiten starken Infoheft.
Für Bahnkunden, die zwischen Rostock und Schwerin unterwegs sind, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie fahren mit Direktbussen ohne Zwischenstopp – oder fahren mit dem Regionalzug bis Bad Kleinen und steigen dann in Busse nach Schwerin um. Die Regionalzüge halten natürlich auch in den Bahnhöfen dazwischen – und sie fahren bis Mitte April stündlich (statt alle zwei Stunden). Zwischen Wismar und Schwerin gibt es keine Züge bis Mitte April, dort fahren Busse. Intercitys fahren von Hamburg nur bis Schwerin, weiter gehts nur mit Regionalzügen bzw. mit deren Ersatzbussen.
Das alles ist nötig, weil die Bahn zwischen Bad Kleinen und Schwerin ein neues elektronisches Stellwerk baut. Darum müssen dort auch Gleise, Weichen, Oberleitungen und Sicherungstechnik ersetzt werden. Außerdem will die Bahn ein Moor bezwingen, indem sie hunderte Betonpfähle zig Meter tief in den Grund rammt. Das soll das Gleisbett stabilisieren. Ein kniffliges Projekt. Aber was soll schon schiefgehen? Mit Torflinsen unter wesentlichen Verkehrswegen hat Mecklenburg-Vorpommern ja eigentlich nur gute Erfahrungen… hüstel.
Wie auch immer: Das alles ist derart aufwändig, dass Züge dabei nur stören würden. Schon in den Monaten davor ging es am künftigen Stellwerk in Lübstorf nur auf einem Gleis vorbei. Parallel läuft ja auch der Umbau der Station Bad Kleinen. Der Bahnsteig für Gleis 1 und 2 ist fast fertig. Diese Baustelle war auch schon des Öfteren Grund für Streckensperrungen – und damit sind Pendler an Ersatzbusse und frühere Abfahrtzeiten gewöhnt. Diese Ersatzregelungen haben – abgesehen von den unangenehmen längeren Fahrtzeiten – aber immer gut funktioniert.
Das ist auch jetzt so. Gestern bin ich mit einem Direktbus von Rostock nach Schwerin gefahren – und pünktlich angekommen. Aber schon bei der ersten Tour vermisst man die Bahn, denn selbst wenn der Bus teilweise über die Autobahn fährt, er benötigt einfach länger. Da helfen dann auch bequeme Reisebusse nur wenig. Gestern Morgen an der Bushaltestelle am Südausgang des Rostocker Hauptbahnhofes waren die Kunden aber weitgehend auf sich allein gestellt. Servicepersonal der Bahn konnte ich jedenfalls nicht entdecken. Ganz anders gestern am frühen Nachmittag in Schwerin: Vorm Hauptbahnhof standen zwei Mitarbeiter, die schnell und unkompliziert erklären konnten, welcher der vier Busse in welche Richtung fährt.
Heute habe ich dann mal die Variante mit Umsteigen in Bad Kleinen gewählt. Auch das funktioniert. Derzeit halten die Züge noch am noch nicht umgebauten Bahnsteig. Treppauf und treppab geht es dann zu den Bussen. Voraussichtlich im Februar soll dann der neue Bahnsteig genutzt werden, dann ist das Umsteigen auch barrierefrei. Aber auch in Bad Kleinen gilt: Sofern es Service-Mitarbeiter der Bahn gibt, sie geben sich nicht zu erkennen. Zudem habe ich in den vergangenen Tagen vor der Streckensperrung keinerlei Durchsagen in den Zügen wahrgenommen, dass ab 8. Januar vieles anders sein würde. Auch jetzt in den Zügen: Keinerlei extra Durchsagen, wie man den Weg zu den Bussen findet. Vielleicht ist das tatsächlich nicht notwendig, weil sich alle Passagiere das Infoheft durchgelesen haben. Allerdings waren die Servie-Leute am Hauptbahnhof in Schwerin gefragte Gesprächspartner.
Fazit: Der Schienenersatzverkehr funktioniert zwischen Rostock und Schwerin. Die längere Fahrtzeit für über drei Monate ist ätzend, aber nicht zu ändern. Die beste Nachricht ist: Die Kalkulation zur Anzahl der Busplätze geht auf, jedenfalls habe ich es noch nicht erlebt, dass es nicht genügend Sitzplätze gab. Trotzdem: In 96 Tagen isses hoffentlich vorbei mit dem Schienenersatzverkehr.
Funfact: Als vor einer halben Ewigkeit die Bahnstrecke von Schwerin nach Gadebusch gebaut wurde, gab es mal Pläne, diese Linie bis nach Schönberg zu verlängern. Das wäre dann die direkte Verbindung zwischen Schwerin und Lübeck gewesen. Es gab jede Menge Gründe, warum das nie geklappt hat. Gäbe es diese direkte Linie (sie hätte einen Weltkrieg und die Deutsche Teilung überdauern müssen), dann wären Pendler zwischen West und Ost jetzt nicht von den Bauarbeiten betroffen. Da man aber nur über Bad Kleinen von Lübeck nach Schwerin mit der Bahn kommt, müssen auch diese Pendler nun in Busse umsteigen.
Spezialservice für Pendler: Alle Direktbusse werktags zwischen Rostock und Schwerin. Die Abfahrtzeiten aller Direktbusse:
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Ein Regenvormittag in Warnemünde – wenn der Ort wie ausgebremst wirkt.
Man nennt so etwas Regenband: Auf dem Regenradar ein malerischer blauer Streifen mit violetten Tupfen, der sich von Süd nach Nord brutal gemächlich übers Land wälzt. Wenn man darunter steht und die Tropfen auf einen niederprasseln, empfindet man das nicht als ganz so faszinierend – immerhin bietet das die Gelegenheit für ein paar Sommerfotos, Sommerfotos 2017… von einem schauerigen Vormittag in Warnemünde.
“Wüster Güstrower Küster küsste lüstern Bützower Büste.”
Es sind Hashtags wie dieser, für die ich Twitter schätze. #Imbissfilme fand ich heute morgen in meiner Timeline vor. Hier sind meine ganz persönlichen Top-Ten.
Platz 10:
Harry Potter und die Kammer des Snackens. #imbissfilme
— ohmygoth (@FSGyo) February 12, 2016
Platz 9:
Sushi und Strolch. #Imbissfilme
— M0nika Mar¡a (@3mausimhaus) February 12, 2016
Platz 8:
Star Wurst #Imbissfilme
— Thomas (@cycloop) February 13, 2016
Platz 7:
Ok einer noch:
Hendl und Gretel#Imbissfilme
— Die Hähnchen Brüder (@deinestrassen) February 12, 2016
Platz 6:
Ich möchte lösen:
Tage des Döners
— Die Hähnchen Brüder (@deinestrassen) February 12, 2016
Platz 5:
Mulholland Drive-in#Imbissfilme
— Allo Morph (@allo_morph) February 12, 2016
Platz 4:
Tzatziki und die starken Männer #Imbissfilme
— Thorben Rath (@schmorben) February 12, 2016
Platz 3 (sozusagen mit Lübeck-Bezug):
Die Imbissbudenbrooks #ImbissFilme
— Timm Doppel-M Busche (@timmdoppel_m) February 12, 2016
Platz 2:
Thailander – Er kann nur einmal essen #Imbissfilme
— Dirk Schmidt (@DirkJes) February 12, 2016
Platz 1:
James Bond: Ein Quantum Toast. #Imbissfilme
— Nofretüte (@FrauDinktoc) February 12, 2016
Und eine besondere Erwähnung, sozusagen der Ehrenpreis der kohlhof.de-Jury geht an:
Und nach dem Essen:
Die Choliken von Narnia#Imbissfilme— Anne Vorbringer (@AnneVau) February 12, 2016
Außerhalb der Wertung: Mein bescheidener Beitrag:
Hunger-Games. #Imbissfilme
— Christian Kohlhof (@kohlhofde) February 13, 2016
In der Nacht soll der nächste Versuch starten, das gigantische Containerschiff freizuschleppen, das auf der Elbe vor Hamburg am Rande der Fahrrinne auf Grund festgelaufen ist. Das Hochwasser soll besonders hoch auflaufen, jede Menge Schweröl ist von Bord gepumpt worden – die “Indian Ocean” ist so leicht wie schon lange nicht mehr. Viel Erfolg jedenfalls.
Und wie es so weit kommen konnte, das zeigt dieser Zeitraffer-Screenshot-Video, für das die Schiffspositionen von vesseltracker.com abgegriffen wurden.
Es gibt auch eine Live-Web-Cam, die den Container-Frachter in der Elne zeigen soll. Allerdings ist die elbdeichcam.de gerade überlastet.
Foto-Quelle: Havarie der CSCL Indian Ocean auf der Unterelbe bei Lühesand am 3. Februar 2016 (Foto vom 5. 2. 2016); Blick vom Lühe-Anleger. (By Lämpel (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons)