Heute vor einem Jahr: Straßenbahnunfall in Rostock

Die Schäden an der Straßenbahn machen die Wucht des Aufpralls deutlich.

Dies ist ein Text aus dem kohlhof.de-Archiv. Die Zeitbezüge wurden nicht angepasst.

Es war der pure Zufall. Geplant war ein kurzer Mittagsspaziergang rund um den Homeofficeblock. Ein Polizeibus sperrte da gerade den Goetheplatz in Rostock stadtauswärts ab. Jenseits der Bahnhofsbrücke flackerten gefühlt hunderte Blaulichter. Reporterneugier ließ mich besonders schnell schneller werden. Wenige Augenblicke später fand ich mich inmitten der Hektik nach einem großen Unfall wieder. Auf Höhe Platz der Freundschaft waren zwei Straßenbahnen zusammengestoßen. Die nächsten sechs Stunden verbrachte ich damit, online, bei NDR 1 Radio MV und im Nordmagazin über den Einsatz der Rettungskräfte, die Lage an der Unfallstelle und schließlich die Aufräumarbeiten zu berichten.

Den zusammenfassenden Bericht vom Straßenbahnunfall in Rostock meiner Kollegen von NDR.de/mv gibt es hier.

Link zur On-Demand-Version von NDR MV live von 14:30

26 Verletzte, darunter zehn Schwerverletzte, Dutzende Feuerwehrleute, Krankenwagen, dazu Notärzte, Polizisten. Es war ein großer Einsatz. Besonders erschütternd: Die vielen Verletzten, die geschockt im Gras am Straßenrand saßen, betreut von einer großen Zahl an Sanitätern und Feuerwehrleuten. Und: der lange Einsatz der Helfer, um den schwerverletzten Fahrer aus seinem zerquetschten Fahrstand herauszuschneiden.

Ein Schwerlastkran hob einen Teil eines Straßenbahnwracks zwischen den Oberleitungen hindurch auf einen Tieflader.

Beeindruckend in anderer Hinsicht waren schließlich die Bergungsarbeiten. Dazu musste ein Schwerlastkran einen Teil des besonders zerstörten Wagens hoch über die Strecke heben, ohne die Oberleitungen zu beschädigen.

Erheblicher Schaden an der Bahn, die stadteinwärts gefahren war.

Die Unfallursache war zunächst unklar, eigentlich hätten beide Bahnen in Rostock einfach aneinander vorbeifahren sollen. Vermutlich war aber eine Weiche falsch gestellt.

Link zur Liveschalte im Nordmagazin

Verstehen Sie mich bitte richtig: Das verheerende Unglück ist schlimm – für die Verletzten, Opfer und Zeugen, auch für die Einsatzkräfte. Für einen Reporter sind Ereignisse wie diese aber auch ganz besondere Dinge, weil wir dann in der Hektik und Eile zeigen können, was wir drauf haben. Der Kollege Axel Krummenauer hat mir dabei als Kameramann am Smartphone, als Disponent und Support sehr geholfen. Gute Teamarbeit!

Link zur Liveschalte um 18 Uhr bei Nordmagazin Land und Leute.

Die Videos auf NDR.de sind bis 9. März 2022 verfügbar

Autor: Christian

Der Verfasser aller Beiträge auf kohlhof.de