Maulwurfjagd in den Tod

Das sagt sich so schnell, angesichts zerwühlter Rabatten und des einst mühsam getrimmten Rasens: “Diese Maulwürfe bringen mich noch ins Grab”. Ganze Generationen von Gärtnern und Rasenfreunden dürften schon verzweifelt sein beim Anblick beschaulicher brauner Erdhügel auf ansonsten makellosen Grünflächen. Doch Vorsicht beim Kampf gegen Talpa europaea. Die folgende Geschichte von der Halbinsel Zingst, über die die Polizei heute berichtet, beweist es.

Schon kurz nachdem der Ur-Gärtner den ersten Ur-Garten kultiviert hatte, schickte sich der Ur-Maulwurf an, dem bieder getrimmten Ur-Rasen subversiv und von unten die ganz persönliche Note zu verleihen. Was haben Gartenfreunde nicht alles ersonnen und ausprobiert, um die subterranen Einzelgänger vom eigenen Grund und Boden zu vertreiben: Schallwellen, Gase, Druck oder schlicht rohe Gewalt durch das Platthämmern der Erdhügel.

Ob es effektiv ist, mit Starkstrom gegen Maulwürfe vorzugehen, darf spätestens ab heute bezweifelt werden. Jedenfalls ist bislang nicht bekannt, ob das Grundstück eines Berliners auf Zingst nun Maulwurf-frei ist. Es dürfte dem Besitzer auch nichts mehr nützen – er selbst hat die Vertreibungsaktion nicht überlebt.

Er hatte nach Angaben der Polizei Metallstäbe in den eigenen Gartengrund gesteckt und diese mit einer 380-Volt-Steckdose verbunden. Dann hat er aus bislang unbekannten Gründen einen der Stäbe berührt, die schon unter Strom standen. Ein Notarzt konnte später nur noch den Tod des Rentners feststellen.

Pressemitteilung der Polizeidirektion Stralsund