Freeware für Geld

Die Ostseezeitung meldet auf ihrer Intenetseite (der Artikel ist hier vorerst auch für Nicht-Abonnenten sichtbar) heute Abend vorab, dass sie morgen über eine dreiste Abzocke im Internet berichtet. Ein Mann aus dem Stadtteil Lütten Klein habe auf seiner Seite Software, die eigentlich kostenlos ist, gegen eine Anmelde-Gebühr von 34,95 Euro zum Download angeboten. Darunter unter anderem der Browser Firefox, der Mailclient Thunderbird und der CD-Ripper Audiograbber.

Die Internetseite gibt es noch – der auch in der Meldung erwähnte  Betreiber residiert jetzt laut Impressum in Güstrow. Tatsächlich bietet er auf seiner Seite Software an und gibt sogar an, dass es sich um Freeware handelt. So gibt es in der jeweiligen Beschreibung sogar einen Link auf die Definition von Freeware bei wikipedia, wo es unter anderem heißt:

“Typische Vertragsbedingungen vom Autor sind etwa, dass die Verbreitung gegen ein Entgelt untersagt ist oder die Nutzung nur für Privatpersonen kostenlos ist, d.h. der Einsatz im kommerziellen Umfeld bedarf einer Lizenzgebühr.”

Angeblich sind viele Internetnutzer in diese Freeware-Falle gegangen. Das ist kaum nachzuvollziehen. Nun gut, die Seite sieht professionell aus. Aber wie landet man auf so einer Seite? Selbst wenn man Audiograbber sucht, ist der dritte google-Treffer gleich die Homepage des Programms. Und wer zahlt 35 Euro, um Freeware downloaden zu können?

Die Programm, die dort zum Download bereitstehen, sollen der OZ zufolge auch persönliche Daten abfragen. Der Browser sei außerdem derart manipuliert, dass er die online-Seiten von Verbraucherschutzorganisationen nicht abrufen kann.

Autor: Christian

Der Verfasser aller Beiträge auf kohlhof.de

2 Gedanken zu „Freeware für Geld“

  1. Nunja, Freeware ist nicht gleich Freeware und im Einzelfall muss man auf die Lizenz gucken, denn es ist nicht in jedem Fall verboten, eine Software zu verkaufen auch wenn sie legal kostenlos erhältlich ist (unabhängig davon, was ich persönlich davon halte). Und wenn man sich dann GPL ansieht, wird das alles noch interessanter. Es ist meist kein Problem quelloffene Software zu verändern und dann in dieser Form zu verkaufen. (Solange ich die Quellen auch mitgebe). Aber ich sehe das Problem an einer ganz anderen Stelle. Irgendwoher muss diese Firma ja die Anschrift des Kunden haben um ihm eine Rechnung schicken zu können. Wenn irgendwo ein Formular auftaucht, in dem Name und Anschrift verlangt werden, träge die Hälfte der Leute doch gleich was ein, ohne überhaupt nachzudenken, wozu das sein soll. Das ist das Problem. Die Leute müssen lernen mit persönlichen Daten sensibler umzugehen.

  2. Vielleicht sind das die gleichen Leute, die dann später mal auf den Oma-Enkel-Trick hereinfallen und ihr Gespartes an fremde Leute weiterleiten. Ich frage mich hier immer, welche Oma oder Opa kennt eigentlich nicht die Enkel? Und genau, welche Leute tragen ihre Adresse im Internet ein? Schon da sollte man stutzig werden, wenn es sich um angebliche Freeware handelt.
    Aber in dem Zusammenhang: Ich bekam einen tollen Brief aus Spanien von einem angeblichen RA. Hierin teilte er mir in einem super Deutsch mit, dass ein Mann mit dem gleichen Namen wie ich Hunderttausende von Euro vor seinem Ableben “auf der Seite geschaft hat, ohne Steuer zu zahle”. Ich könnte mit ihm Verbindung aufnehmen und schwupps wäre ich im Besitz des Vermögens, wo ich doch den gleichen Namen habe, sei das gar kein Problem!”. Ich lache heute noch darüber … und habe mich gleich gefragt, wie viele Leute jetzt wohl wieder irgendeine Vorausgebühr bezahlt haben, um an “der beträchtlicher Vermögen” zu kommen!

Kommentare sind geschlossen.