So funktioniert die Fahrradwaschanlage in Rostock – und das kann sie.
Es ist wohl so eine Art Wellness für Zweiräder: Beim Fahrradladen in Rostock-Schutow steht jetzt eine Fahrrad-Waschanlage. Ein silberner, brummender Kasten, in dem Bürsten wirbeln, Lappen flappen, Düsen sprühen und heiße Luft heulend um Rahmen, Reifen und Speichen wirbelt. Heraus kommt nach zwölf Minuten ein wahrlich sauberes Fahrrad, bei dem nur an einigen Stellen noch ein wenig Nachwischen erforderlich ist. Da zum Schmutzpeeling auch ein Ultraschallbad gehört, das Öl und Fett entfernt,
Heute mal einen kleinen Umweg auf dem Weg zum Funkhaus eingelegt: Über Schwerins neueste Brücke. Sie verbindet zwei Halbinseln am Ostorfer See: Dwang und Krösnitz. Das Bauwerk ist Teil eines Radwegs im Süden der Landeshauptstadt. Echt schön. Auch echt teuer. Die ursprünglich veranschlagten 1,8 Millionen Euro haben sich im Laufe der Planungs- und Bauphase auf 3,6 Millionen Euro verdoppelt. Darin enthalten: ein schlängeliger Radweg im Zickzack an erhaltenswerten Bäumen am vom Schilf befreiten Dwang-Ufer entlang. Das ist zu teuer, findet der Bund der Steuerzahler. Die Brücke am Dwang hat darum ein eigenes Kapitel im Schwarzbuch bekommen, in dem der Verein jedes Jahr Fälle auflistet, die er für Steuerverschwendung hält. Begründung in diesem Fall: Ein anderer Uferweg, nur gut einen Kilometer länger, ganz in der Nähe, hätte doch auch weiterhin gereicht.
Geld verbrannt, nun gut. Aber was ist das denn bitte für ein Name: Dwang. Wenn man an den Stahlseilen der Brücke zupft, dann entsteht bestimmt dieses Geräusch: “Dwannnnng”.
Es hat geschneit. Die ganze Nacht. Nicht wenig, und das bei Temperaturen um null Grad. Gute Gründe also, heute morgen nicht aufs Fahrrad zu steigen. Eisigfeuchter Pappschnee, von den ersten Autoreifen zu glitschigen Buckelpisten verpresst, da legen manche sich schon beim Gedanken daran lang hin, brechen sich im Ernstfall liebgewonnene Extremitäten und jammern rum. Das wäre mir sicherlich auch passiert – aber ich habe jetzt Noppen. Genauer genommen Reifen mit Noppen. Winterreifen fürs Rad, mit jeweils gut 120 kleinen Metall-Spikes.
Allein auf der Fahrt hin zur Arbeit haben mir die kleinen Dinger bestimmt zehn Mal den Hintern gerettet. Jedes Mal, wenn das schneematschenasse Reifengummi ausbrechen wollte, griffen die Metallspitzen ein. Tatsächlich reichen die kleinen Stahlnupsies aus, das Fahrrad in der Waagerechten zu halten. Der Grip, den die Spikes bieten, ist erstaunlich. Zwar sind die Metallnägel auch keine Garantie fürs Überleben, wenn man hasenartig Haken schlagend über vereiste Winterwege brettern wollte, aber sie halten einen aufrecht und in der Spur. Man muss aber erst mal Vertrauen schöpfen, dass die Spikes tatsächlich mehr Sicherheit bieten.
Laut Hersteller ist es übrigens nicht nötig, die Reifen zu demontieren, sobald Tauwetter die letzte Schneeflocke hinweggerafft hat. Die Winterreifen mit Spikes sollen mehrere tausend Kilometer auch auf normalem Untergrund aushalten. Einzig das säuselnde Fahrgeräusch deutet dann noch darauf hin, dass diese Räder Noppen haben.
Das war ne ganz coole Runde. Allerdings ist der Abschnitt von Jabel über Silz nach Malchow teilweise recht sandig, weil der “Radweg Fleesensee Kölpinsee” auf diesem Abschnitt zwar ausgeschildert ist – diese Bezeichnung aber teilweise sehr beschönigend ist. Der Weg ist dort sandig, ein wenig holperig, aber immerhin ohne nennenswerte Baumwurzeln.