Gullyreinigung

gullyreinigung
Es scheint ein größeres Projekt zu sein, das der Schweriner Schelfstadt in den kommenden Tagen bevorsteht. Alle fünf Meter weist ein Schild auf die lange geplante Reinigung der Gullys hin. Oha. So etwas habe ich in den vergangenen zehn Jahren in Rostock nicht ein einziges Mal erlebt. Was wiederum zweierlei bedeuten kann: In Rostock kommt nicht soviel Dreck zusammen oder den Rostockern sind ihre Gullys vollkommen egal. Letzteres ist wahrscheinlich - und deshalb gibt es im knallharten Städtevergleich selbstverständlich einen Punkt für Schwerin für das energische Bestreben, die Gullys sauber zu halten. Foto: Christian Kohlhof

Rostock:Schwerin – 2:4

Rostock vs. Schwerin: Chillig

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Die Welt scheint in Ordnung: Schwerins Schloss im Abendlicht. Foto: Christian Kohlhof

Ein Biergarten direkt am Wasser, weiße Segel im Abendwind, laues Lüftchen, Blumen, Blüten, Wellenplätschern – dazu kühles Pils. Mit chilligen Abend-Impressionen und einem Blick aufs Schweriner Schloss vorm Sonnenuntergang punktet Schwerin im knallharten Städtevergleich. Weil man in Rostock nirgendwo eine Stelle finden kann, an der man im Grünen am Wasser sitzen kann, um einen Sommerabend zu genießen, herrscht nun wieder Gleichstand* geht Schwerin in Führung im Rostock-vs.-Schwerin-Town-Battle:

Rostock : Schwerin – 2 : 3

* Hatte mich leider verzählt, bitte entschuldigen Sie dieses für fünf Minuten hier hinausposaunte falsche Ergebnis – dankesehr.

Rostock vs. Schwerin: Umweltbelastung

Das Umweltbundesamt hat heute einen neuen Internetdienst gestartet. Das Schadstoffregister PRTR soll eine möglichst umfangreiche Übersicht über Schadstoffquellen in der industriellen Nachbarschaft bieten. Dort kann nun jeder kostenfrei nachgucken, was die Fabrik gegenüber möglicherweise gerade an Schadstoffen in Luft, Wasser und Boden ablässt – und wo der ganze Abfall hinkommt, der den lieben langen Tag anfällt. “Verpflichtet dazu sind große Industriebetriebe und andere Organisationen, etwa aus der Energiewirtschaft, der chemischen Industrie, aber auch die Intensivtierhaltungen und große Kläranlagen”, heißt es in einer Mitteilung des Umweltbundesamtes von heute. 4000 Firmen müssen nun einmal im Jahr Angaben zu ihren Abfallprodukten an die Internetseite des “Pollutant Release and Transfer Register”-Projektes melden. Schon bald soll es europaweit ähnliche Projekte geben.

Wohlan, dann wollen wir mal testen, wo es sich unter diesem Gesichtspunkt angenehmer leben lässt, in Schwerin oder Rostock. Dies ist Folge IV des Städtevergleichs. In der Suchmaske kann man entweder eine Postleitzahl oder einen Ortsnamen eingeben. Die Suche für Rostock liefert 13 Treffer.

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PRTR-Ergebnis für Rostock: Industriestandorte in Rostock mit meldepflichtigen Emissionen

Da die Unternehmen nur einmal im Jahr ihre Daten übermitteln, sind die Angaben aus dem Jahr 2007 – und auch einige Firmennamen stimmen nicht mehr. Im Falle der Aker­-Ope­rations War­ne­münde haben sich in­zwischen Eigen­tümer und Name geändert. Die Werft heißt nun “Wadan Yards”. 2007 hat der Betrieb laut PRTR unter anderem 187.800 Kilogramm NMVOC in die Luft abgelassen – was auch immer das ist. Das verrät die Internetseite auf den ersten und zweiten Blick nicht. Das österreichische Umweltbundesamt verrät es: Hinter der Abkürzung stecken Flüchtige Organische Verbindungen ohne Methan, die unter anderem beim Verdunsten von Lösemitteln in Farben und Lacken entstehen. Aha. „Rostock vs. Schwerin: Umweltbelastung“ weiterlesen

Rostock vs. Schwerin III

Heute: Musik in der Nachbarschaft.

Es ist noch gar nicht lange her, da wackelte in Rostock die Wand. Und der Fußboden bebte. Und die Stifte, die auf meinem Schreibtisch lagen, zitterten im Takt der Beats, die der Party in der WG unter meiner Wohnung ordentlich einheizten. Es war mittlerweile kurz nach 4 Uhr in der Nacht und ich saß gerädert am Computer. Die Einweihungsparty meiner neuen Nachbarn zog sich hin, die Stimmung war ausgelassen – und die Musik ohrenbetäubend laut. In dieser Nacht erfuhr ein ganzer Stadtteil, welche Energie zusammenkommt, wenn angehende Akademiker die entbehrungsreichen Mühen des fordernden Studentendaseins für ein paar Stunden, also etwa elf, vergessen wollen.

Jeder halbwegs vernünftige Mensch wird mir zustimmen, dass man nur verbal in ein Wespennest stechen würde, wenn man versucht, eine derart aufgeheizte Menge zu forrtgeschrittener Stunde um Ruhe zu bitten. Außerdem fand ich das Getöse und die Wucht, die ein druckvoller Bass-Laustprecher heutzutage entwickeln kann, um durch Hauswände und Decken hindurch Gegenstände hüpfen zu lassen, auch in gewisser Weise faszinierend. Wenn ich am nächsten Tag Frühdienst gehabt hätte, wäre ich aber wohl nicht so duldsam gewesen.

Jedenfalls dachte ich aber auch, dass es nicht schlimmer kommen kann. Bis jetzt. Heute hatte ich Frühdienst und suche in meiner Kemenate Ruhe und Erholung vom aufreibenden Alltag in einem Landesfunkhaus. Doch angenehme Leichtigkeit will sich nicht einstellen, weil irgendwo nebenan, ein paar Häsuer weiter seit gefühlt drei Stunden irgendein Wahnsinniger auf einem Klavier oder Keyboard oder was auch immer für einem Folterinstrument nahezu pausenlos immer wieder dieselben Tonfolgen repetiert. „Rostock vs. Schwerin III“ weiterlesen

Rostock vs. Schwerin II

Folge II im knallharten Vergleich aus eigener Erfahrung. Rostock gegen Schwerin. Heute: Parkplatzsituation

Rostock schafft den Ausgleich: In der Großstadt ist jedenfalls kein Anwohnerparkausweis notwendig, um das Auto in einigermaßen erträglicher Nähe zu den angemieteten vier Wänden abstellen zu dürfen – jedenfalls in dem Viertel, in dem ich lebe. Es gibt auch keine Parkscheinautomaten. Einziges Manko in Rostock: Die Suche nach einem ordnungsgemäßen Stellplatz kann manchmal recht lange dauern.

In Schwerin geht rings um meine Unterkunft ohne Anwohnerparkausweis allerdings nicht viel. Oder irgendwie doch – man kommt in Kontakt: Schon zum zweiten Mal wurde ich nun von wohlmeinenden Nachbarn – die wie zufällig an meinem gerade abgestelllten Wagen vorbeischelnderten – freundlich darauf hingewiesen, dass an jener Stelle ein Anwohnerparkausweis zwingend vorgeschrieben sei. Als Alternative gibt es dann noch ein paar kostenpflichtige Kurzzeit-Parkplätze um die Ecke.

Eine Suche auf schwerin.de nach “Anwohnerparkausweis” liefert als Ergebnis allerdings: 0. Das liegt daran, wie ich nach zehn Minuten Rumgeklicke auf der Seite des Bürgerbüros herausfand, dass ein Anwohnerparkausweis im Bürgerbüro wohl eigentlich Anwohnerparkberechtigung genannt wird. Jedenfalls falle das in den Zuständigkeitsbereich jener Abteilung. Allerdings finden sich an jener Stelle keine weiteren Links, weshalb ich erneut die Suchfunktion bemühe. Allerdings liefert auch die Suche über das Suchfeld nach diesem Begriff als Terffermenge eine glatte 0. Das liegt nun wiederum daran, dass die Anwohnerparkberechtigung eigentlich doch Bewohnerparkkarte genannt wird (wie ich nach weiterem freudlosem Herumgeklicke herausfinde). Zumindest steht auf dem Formular, das man sich herunterladen kann… Nein, stopp. Auf dem Formular steht: “Antrag auf Erteilung einer Sonderberechtigung für Bewohner nach $45 StVO”.

Nun habe ich also schon mal den Antrag gefunden. Wenn ich jetzt noch irgendwo eine Angabe dazu finde, welche Preise denn für diese Anwohnerparkausweisberechtigungskarte fällig werden, wäre ich glücklich. Aber die Suche auf Schwerin.de nach dem Begriff  “Bewohnerparkkarte” liefert – man ahnt es bereits  „Rostock vs. Schwerin II“ weiterlesen

Rostock vs. Schwerin

Jetzt habe ich also auch eine Adresse in Schwerin – damit ich nicht zwangsläufig um 2:30 Uhr nachts in Rostock aufstehen muss, um pünktlich zum Frühdienst in Schwerin zu sein. Künftig reicht es also, wenn der Radiowecker bei Bedarf um 4 Uhr in Schwerin losträllert. Ist das nicht fantastisch?

Aber davon mal ganz abgesehen stellt sich natürlich die Frage, was denn nun besser ist: Großstadt an der Ostsee oder Kleinstadt in einem Meer aus Seen. Und wo bietet sich eine bessere Gelegenheit, das zu vergleichen als hier. Der knallharte Städte-Check und -Vergleich – und das aus der Sicht eines Zugereisten. Da ich meine Wurzeln nicht leugnen kann, werde ich zwischendurch auch mal den Lübeck-Joker ziehen.

Vergleich Nummer 1: Direktes Wohnumfeld

– Rostock bietet einen ehemaligen Friedhof als üppige Grünanlage direkt in der Nähe, dazu ein optisch leicht missratenes Ärzte- und Geschäftshaus aus Glas und Stahl. Der Hauptbahnhof ist auch nah dran. Das Kneipenviertel in der Nähe. Dachgeschoss im Mietshaus: Alter etwa 100 Jahre.

– Schwerin: altes Innenstadthaus, wohl aus dem 19. Jahrhundert, Hochparterre. Gewissermaßen in direkter Nachbarschaft: Ein Innenministerium, ein rechteckger Teich und eine Kirche mit Fürstengruft. Richtung Schloss gibt es mehrere Lokale.

– Fazit: Schwerin liegt leicht vorn, aber nur weil a) Fürstengruft schon unschlagbar ist und b) in meiner Rostocker Nachbarschaft etwas Vergleichbares fehlt (nun gut ein ehemaliger Friedhof, aber das ist was anderes).

Rostock : Schwerin – 0 : 1