Achter-Kunst der Feuerfliege

Adobe hat vor ein paar Wochen einen eigenen Foto- bzw. Grafik-Generator-KI an den Start gebracht. Firefly ist noch im Beta-Stadium, das schreiben die Entwickler auch. Sie nennen ihre Feuerfliege lieber “Kunst-Generator”. Mit meinem Testaccount habe ich jedenfalls mal gefragt, ob ich ein Bild von einem gesteuerten Ruder-Achter haben kann. Ich weiß nicht, vielleicht liegts an meinem Englisch, aber: nun ja.

Mo:mentaufnahmen von der re:publica

Die Gesellschafts-Convention „re:publica“ ist wie ein lebender Algorithmus: Die Plattform ist dieselbe, aber jeder erlebt sie anders, sozusagen in einer eigenen Interessen-Bubble. Drei Tage Programm bei etwa einem Dutzend Bühnen, Workshops, Diskussionsrunden und Vorträgen – oft im Halbstundentakt. Für jeden Besucher verläuft die rp anders, je nach eigenen Vorlieben und dem Programm, das man sich zusammenstellt. Ab und zu trifft man sich bei den großen Terminen, die gehen dann sozusagen viral.

Dabei geht es einerseits um digitale Verantwortung, Teilhabe und Zukunft, den Zustand und den Schutz der Demokratie und der offenen Gesellschaft und wie man deren Feinden entgegentritt, um Identitäten, um Ideen oder Interventionen. In den Panels zum Themenkomplex Medien spielte an vielen Stellen der Nutzen und die Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz eine wesentliche Rolle – ihre Grenzen, ihre Chancen. die Verantwortung der Redaktionen. Spannende Publikumsdiskussion: Welche Inhalte sollten künftig gekennzeichnet werden? Die automatisch erstellten – oder die von Menschenhirn erdachten und geschriebenen Texte. Man muss das so genau differenzieren – „von Menschenhirn erdacht und geschrieben“ – denn eines wurde auch deutlich: Die KI ist derzeit zwar schon beeindruckend wortgewandt, bildgewandt und oder tongewandt – aber nur, wenn man ihr ganz genau sagt, was sie tun und lassen soll.

Das übergeordnete Thema dieser re:publica war „Cash“ – mit vielen Aspekten von der gerechten Bezahlung bis zur Verantwortung, die Geld mit sich bringt. Aber wie das mit einem Algorithmus so ist: In meiner Bubble spielte dieses übergreifende Thema jedenfalls keine große Rolle.

Und dann ist da ja noch Twitter – und wie wir alle dabei zusehen, wie es allmählich zugrunde geht, seitdem Elon Musk es für viel Geld gekauft und mit bemerkenswerten Entscheidungen irgendwie aus dem Game zu nehmen scheint. Bei all den Veranstaltungen zum Thema schwang auch der Eindruck mit, dass alle, aber wirklich alle sich besser mit Twitter auszukennen glauben als der, dem die Plattform jetzt gehört. Und darum sind alle sauer, dass der schwerreiche Ahnungslose nun das Spielzeug wegnimmt. Ist ja auch so. Immerhin waren das mit die unterhaltsamsten Sessions auf der rp23.

Dennis Horn und Gavin Karlmeier haben diesem Phänomen gar einen eigenen Podcast gewidmet. Haken dran ist wohl das Beste, was man aus dem Twitterdesaster rausholen kann. Die beiden haben für die rp die spektakulärsten Moves von Musk als Jeopardy-Runde aufgezogen. Sehr unterhaltsam.

Podcast „Haken dran“

Dazu dann noch die Analyse von Data Scientist Luca Hammer. Sozusagen das hintergründige Warmup zum Thema. Die Folien zum Vortrag gibt es hier:

Mastodon-Post

Was kommt nach Twitter? Natürlich war das Fediverse und damit auch Activitypub Thema. Ein unabhängiges Konvolut an sozialen Netzwerken, die sich sogar untereinander verstehen – und auch für WordPress gibt es schon ein Plugin. Das probiere ich hier gleich mal mit aus. Mal sehen, was nun alles passiert – ich muss mich erst mal selbst damit vertraut machen.

High Five, Baum! Oklahoma. Der Ted-Lasso-Soundtrack

Ted Lasso ist die wohl unterhaltsamste Comedyserie mit Tiefgang der vergangenen ein, zwei Jahre. Bislang gibt es zwei Staffeln, eine dritte Season ist angekündigt, wohl schon gedreht und könnte noch dieses Jahr bei Apple TV erscheinen. Ein Starttermin scheint aber noch nicht bekannt zu sein.

Im Kern geht es zunächst um den nahezu unerschütterlich optimistischen US-Football-Coach Ted Lasso (Jason Sudeikis), der ohne es zu ahnen Teil einer Intrige wird. Clubchefin Rebecca vom englischen Profi-Fußball-Club AFC Richmond engagiert Lasso und seinen Cotrainer. Ihre Hoffnung: Weil Ted Lasso nicht mal einen müden Funken Ahnung von Fußball hat, wird er den Verein so richtig schön gegen die Wand fahren und in der Bedeutungslosigkeit versenken. Und das wäre dann Rebeccas Rache an ihrem untreuen Ehemann, der sie verlassen hat und den Club als sein Lebenswerk betrachtet. Hier gehts zum Wikipediaartikel zur Serie.

Womit Clubchefin Rebecca nicht gerechnet hat: Ted Lasso (Schnauzbart, Pullover, Familienvater, aber getrennt-allein, Aversion gegen Tee) ist der zuversichtlichste, empathischste, fröhlichste, schlagfertigste, umgänglichste Mensch unter der Sonne. Mit seinem Cotrainer Beard übernimmt er die Herzen im Verein im Sturm. Auch, weil Ted Lasso täglich Shortbread backt und seiner Chefin auf den Schreibtisch stellt. Wortspiele, Situationskomik, Anspielungen auf andere Serien, Bücher, Popkultur und sogar Karlson vom Dach (“für meine Fans aus den 50ern”) machen die bislang 22 Folgen in zwei Staffeln zu einem Feuerwerk an Sprache, Bildern, Charakteren, Emotionen. Weil die Serie in London spielt, ist auch der Soundtrack ein besonders ansprechender.

Im Laufe der zwei Staffeln wächst das Team zusammen, die Intrige spielt keine Rolle mehr, aber jeder Charakter entwickelt sich weiter, teilweise dramatisch. Dennoch gelingt es der Serie, immer unterhaltsam zu bleiben, erheiternd, oft auch bewegend. Das könnte unter anderem auch an der Musik liegen.

Bei Spotify habe ich eine Playlist angelegt.

Die Playlist zu den Staffeln 1 und 2 von Ted Lasso.

Die Titelauswahl für die Serie hat Marcus Mumford betreut, seine Band Mumford & Sons taucht darin auch auf. Zudem hat er einige Zwischenmusiken produziert, die meisten davon sind nicht in dieser Playlist enthalten. Dafür gibt es ein eigenes Album und eine weitere, absolut komplette Playlist.

Neuer Beerendienst

Ein Kuchen mit goldgelbem Boden, darauf eine weiße Creme und Blaubeeren.
Klassiker: Die Urform dieses Backwerks basiert auf Erdbeeren mit Vanillecreme. An diesem Wochenende habe ich es mal mit Blaubeeren und Weißer-Schokolade-Creme umgesetzt. Rezept? Hier.

Noch mehr Froschcontent

Fotos vom Frosch… wenn’s einer ist. Aber Fotos sind es jedenfalls. Das steht wenigstens fest.

Die Fotosession war heute in Schwerin. Bei Instagram gibts den ganzen Spaß mit dem passenden Soundtrack.