Mr. Beam

Kaum ist Barack Obama gewählt und damit beschäftigt, 7000 Posten und Schreibtische in Washington DC neu zu besetzen – was zweifellos eine Aufgabe ist, die man nicht so nebenbei erledigt – schon werden wieder andere Dinge wichtig: War die CNN-Einblendung mit einem Hologramm tatsächliche eine TV-Sensation? Der Nachrichtensender ließ seine Korrespondentin Jessica Yellin aus Chicago am Wahlabend im Studio in New York “erscheinen”. Sie schien regelrecht im Studio zu stehen, umgeben von einem bläulichen Glimmer.
CNN nannte das alles Hologramm und erweckte den Eindruck, als würde der Moderator Wolf Blitzer im Studio das Bild seiner projizierten Kollegin tatsächlich auch dort sehen, wo sie für die Zuschauer stand. Der Nachrichtensender hat dazu ein Making-Of produziert, in dem auch der Mann, der die Idee hatte, zu Wort kommt. Mr. Beam sozusagen.
In der Textvariante des Beitrags wird dann allerdings deutlich, dass da auch nur zwei Bilder ineinanderkopiert wurden: „Mr. Beam“ weiterlesen

Würstchen im Prüflabor

Die vielfältige Resonanz in der akademischen Welt auf das hier vorgestellte Ei-in-der-Kaffee-Maschine-Experiment hat mich dazu angespornt, die Forschung auszuweiten. So wurde hier ja in den Kommentaren unter anderem die Behauptung aufgestellt, dass sich auch Bockwürste in Kaffeemaschinen zubereiten lassen müssen. Schließlich ist für das Erhitzen von kleingrequirltem Fleischrest in Kunstdärmen auch kein kochendes, sondern lediglich heißes Wasser nötig. So ging ih also der Frage nach, ob man mit Kaffeemaschinen Bockwürste zubereiten kann.

Für die Versuchsreihe im kohlhof.de-Prüflabor habe ich “5 Ja!-Bockwürstchen in zarter Eigenhaut” gewählt. Schon beim Befüllen des Filters ergaben sich erste Probleme. Die Länge des Würstchens übertrifft mit 13,5 Zentimetern die Kantenlänge des Filters.

Wurst in der Kaffeemaschine

Würstchen im Kaffeefilter: Zu lang für handelsübliche Kaffeemaschinen

Zwangsläufig musste der Fleischschlauch gebogen werden. Um ihn im Filter zu verkeilen, war wiederum eine Filtertüte nötig, deren rauhe Oberfläche verhinderte, dass das umgebogene Ende des Würstchens wieder nach oben rutschte.
Die Kaffeemmaschine wurde mit Wasser für zehn Tassen, also voll befüllt. Weil der Ausgang des Experiments äußerst ungewiss war, wurde eine Referenzwurst in der Glaskanne platziert, auch um vergleichen zu können, welches Würstchen heißer wird.

Referenzwurst in der Glaskanne

Referenzwurst in der Glaskanne

Nach wenigen Minuten Tuckern und Blubbern war das Wasser bereits durchgelaufen. Das Aufklappen des Filterdeckels offenbarte ein dampfendes, nicht geplatztes Würstchen. Es wurde auf einem Teller in der Mitte geteilt und einem subjektiv eingefärbten Temperatur-Empfindungstest an meinen Lippen zugeführt. Der Eindruck: Das Würstchen dampft außen und ist auch innen noch ganz schön warm, könnte aber ein bisschen heißer sein.

Wurst, erhitzt in einer Kaffeemaschine

Außen heiß, innen warm: Das Würstchen aus dem Filter.

Auch die Referenzwurst wurde auf diese Weise getestet. Sie war auch innen richtig heiß. Ich komme zu folgenden Schlussfolgerungen samt Fazit: Weil die Bockwurst im Filter nicht dauerhaft im warmen Wasser schwimmt, sondern die Tropfen nur daran entlang rieseln, wird sie zwar auch außen heiß, innen aber nur ganz schön warm. Ein paar Grad fehlen, das wäre zur Not aber zu ertragen. Unten in der Glaskanne lassen sich Würstchen problemlos erhitzen und warm halten. Ob die Maschine nun alledings jedem Kaffee ein Würstchenaroma hinzufügt, wird sich erst noch herausstellen.

Der Erfolg auch dieses Versuchs spornt mich jedenfalls weiter an. So könnte ich mir vorstellen, schon bald mal die Tauglichkeit einer Kaffeemaschine zum Blanchieren von Gemüse zu prüfen oder Krabben zu kochen. Vorschläge in diese Richtung sind weiter gern gesehen.

Ei im Filter

Die gute Nachricht des Tages ist folgende und gleichzeitig das Rezept des Tages: Eier kann man auch mit ner Kaffee-Maschine kochen! Das ist der Beweis:

Ei Kaffeemaschine

Ein Ei in der Filtertüte, eine volle Kanne Wasser, anschalten…

Ei, butterweich

Ergebnis: Ein Ei, weich, perfekt.

Kaffeemaschinen erhitzen das Wasser im Idealfall auf 92 Grad Celsius. Das reicht aus, um Eiweiß-Moleküle gerinnen zu lassen. Und es reicht auch, dass das heiße Wasser an der Schale des Hühnereis entlangplätschert. Wenn das Wasser für zehn Tassen durchgelaufen ist, ist das Hühnerei im Filter butterweich.

Gesehen in irgendeiner Fernsehsendung (mit der Empfehlung “So kann man auch mal im Büro ein Ei zubereiten”), im Internet nachgelesen und ausprobiert.