Noch mal zusammengefasst:

Das ist doch mal knackig: Machen Sie dies, unterlassen Sie das. Beachten Sie bitte auch jenes und denken Sie auch noch an dingsbums… ach, wissen Sie was? Fragen Sie Ihre Frau, die weiß wenigstens, wovon hier die Rede ist.

Waschanleitung

Zeitgemäße Waschanleitung?

Das Etikett, von dem mir nicht bekannt ist, ob es sich um ein originales Schild oder um eine Fotomanipulation handelt, habe ich hier gefunden. Ich bin mir gar nicht sicher, wem das Ding mehr wehtut: Frauen, die mit gängigen Klischees konfrontiert werden, oder Männern, die immer noch nicht in der Lage sind, ein Programm an der Waschmaschine einzustellen?

Einer von den vielen, vielen anderen

Bildblog lebt nicht nur von der eigenen kritischen Recherche, sondern auch von den “sachdienlichen Hinweisen” der Besucher. Jetzt habe ich auch mal nen Fehler rund um Bild entdeckt – und gleich ne Mail geschickt. Darum geht’s:

Ausriss aus einer Bild.de-Stellenanzeige (Quelle: Bildblog.de)

Panne in einer Stellenanzeige von bild.de

Ich war aber nicht der Erste, dem das aufgefallen ist. Aber mit den “vielen, vielen anderen”, da bin auch ich gemeint. Mein Anteil an dem dazu passenden bildblog-Artikel beläuft sich nach eigenen Schätzungen auf den unteren Promillebereich. Aber immerhin. Ich war dabei.

Traum in Weiß

Klar, es gibt Dinge, die wir Männer einfach immer wieder mal tun müssen: Holz mit der bloßen Hand hacken, apokalyptische Mengen Bier in uns hineinschütten, mal nicht zum Friseur gehen, anerkennend grunzend das neue Grillgeschirr vom Kumpel bewundern, versuchen, in jeder Kurve die Autoreifen zum Quietschen zu bringen – ein Leben am Limit also.

Aber auch echte Kerle haben ihre ruhigen Momente. Ich zum Beispiel jetzt gerade. Soeben ist die Lieferung mit weißem Pulver in 16 kleinen Plastiksäckchen angekommen: Es nennt sich “Xocao Classic White” und ist – eingerührt in einen Becher heiße Milch – ein flüssige Offenbarung: Trinkschokolade, aber nicht braun, sondern weiß.

Um es noch mal zu betonen: Weiße Trinkschokolade also, cremig, mit einem Hauch Vanille, ganz schön süß zwar, aber sehr lecker. Nesquick war gestern, Xocao ist heute. (Frauenzeitschriften-Lifestyle-Ressort-Testberichts-Modus AN) Ein Traum in Weiß zum Trinken und Entspannen. (Frauenzeitschriften-Lifestyle-Ressort-Testberichts-Modus AUS)

Aus irgendwelchen Gründen verkauft Darboven das Getränkepulver aber nicht in großen Kisten, sondern nur in kleinen Portionstüten für jede Tasse und lässt sich diesen Gourmet-Spaß zudem fürstlich entlohnen. Aber immerhin kostet eine Tüte im Internetshop nur gut 75 Cent, das ist halb so viel wie im Fachgeschäft und nur ein Viertel von dem, was ich im Café dafür bezahlt habe. Faszinierend. Mal sehen, wann ich mich an dem Zeug sattgetrunken habe. Wobei man ja wohl eher sitt sagen muss/könnte/sollte.

Bin jetzt für die nächsten acht Minten trinkend nicht zu erreichen – Leben am Limit eben.

Fundsache

Was durfte ich soeben bei der Heimkehr vom Geldverdienen neben meiner Haustür finden? Das:

Simpsinsposter

Leicht ramponiert: Das Simpsonsposter, das neben meiner Haustür stand.

Ein Poster mit nahezu allen Simpsons-Charakteren… waaaaah! Ich weiß nicht, wie lange ich nach Luft schnappend vor dem Bild stand, das hinter der Papiermülltonne an der Hauswand lehnte. Wer weiß, wie lange das gerahmte Bild (Ausmaße: gut 90 mal 60 Zentimeter) dort schon stand. Auf jeden Fall zu lange, denn am unteren Rand hat sich Regenwasser breit gemacht. Außerdem ist die Glasscheibe unten rechts gesplittert. Aber egal. Dieses historische Zeugnis intelligenter us-amerikanischer Vorabend-Unterhaltung muss bewahrt werden – selbst wenn dies ähnlich aufwändig werden sollte wie die Wiederherstellung des Stiftungsbildes im Kloster zum Heiligen Kreuz .

Bleibt nur die Frage: Wer trennt sich freiwillig von solchen Schätzen, von denen es weltweit höchstens 13 Millionen Exemplare gibt? Und außerdem: Was mach ich jetzt damit? Egal, erstmal haben, haben, haben.

Bloß gut…

… dass mir das nicht passiert ist: Fegen vor öffentlichen Gebäuden an runden Geburtstagen.

Treppe fegen

Der Kollege Oliver S. (30) musste das tun, wogegen ich mich seinerzeit erfolgreich gewehrt habe.

Der Kollege Oliver S. hingegen durfte heute die Treppen des Rostocker Rathauses von einer Melange aus Kronkorken und Kaninchenstreu befreien, Freunde und Verwandte hatten das zu seinem 30. Geburtstag organisiert und verfolgten die Fegerei weitgehend stumm und schweigend. Der Feger selbst schien von seiner Aufgabe nicht vollends begeistert. So war nur das Schrappen der Kronkorken und das Rauschen der Besenborsten auf dem Granit der Rathausstufen zu hören.

Als ich unlängst 30 wurde, hat man mich vor derlei Gebaren verschont. Das war Folge und Erfolg einer mehrere Jahre währenden Kampagne. So hatte ich schon im zarten Alter von 25 Jahren mehrfach öffentlich darauf hingewiesen, dass ich zu derlei Schmähungen nicht zur Verfügung stehe, weil ich zwischen dem Beseitigen mutwilliger Verschmutzungen und meinem runden Geburtstag keinen Zusammenhang erkennen mochte. Ich hatte deshalb mehrfach angekündigt, dass ich, sollte ich unter falschen oder richtigen Angaben zu einem für Aktionen dieser Art geeigneten Ort gelockt werden, wortlos die Szenerie verlassen würde um später allen Beteiligten die Freundschaft zu kündigen.

Zwar gab es immer wieder Andeutungen und Nachfragen, aber schließlich verbrachte ich einen angenehmen Geburtstag ohne lästiges Putzen und Fegen (also wie jeden anderen Tag meines Lebens ;-)). Nur hartnäckiges, über Jahre andauerndes Anprangern sämtlicher Andeutungen, die auf irgendwelche Fege-Vorbereitungen hindeuteten, hat mich vor diesem Irrsinn, den auch niemand witzig zu finden scheint, bewahrt. Mein Hauptaugenmerk lag dabei auf unsicheren Kantonisten aus dem weiteren Bekanntenkreis, bei denen ich die größte Bereitschaft für Anschläge auf meine freie Selbstbestimmung vermutete. Mit einer beispiellosen PR-Offensive in eigener Sache ist es mir gelungen a) jegliche Bestrebungen im Keim zu ersticken und b) in weiten Teilen meines sozialen Umfeldes nachhaltiges Verständnis für meine Haltung zu wecken und mir dadurch c) trotz der diffizilen argumentativen Lage Sympathien zu sichern.

Kann ich nur empfehlen und allen, die noch 30 werden und von diesem seltsamen Brauch ähnlich viel halten wie ich, raten, rechtzeitig gegenzusteuern.

Puzzle-Kuh

Es gibt keinen besonderen Anlass, keinen speziellen Grund, der passen würde. Aber zur Feier des Tages veröffentlicht kohlhof.de heute einfach mal das Foto einer bunten Kuh. Da:

Puzzle-Kuh aus der Cow-Parade

Die Puzzle-Kuh, ein Souvenir aus Wien. Schick, nech?

Sie gehört zur weltweiten Kunst-Aktion Cow-Parade, bei der Künstler aus allen Ecken der Welt Rinder-Rohlinge nach ihren Vorstellungen gestalten. Die Exponate bereicherten dann das Straßenbild von Großstädten auf dem gesamten Globus. Dieses Modell gehört dazu, habe es aber auf die Schnelle nun nicht eindeutig im Internet gefunden. In anderen Städten gab oder gibt es ähnliche Aktionen. So stehen in München Löwen, in Berlin Bären und in Hamburg auch Figuren von diesem Hummel-Hummel-Typ, wenn ich mich nicht irre.

Mein Exemplar stammt aus Wien, wo ich im Frühjahr 2003 auf der wohl besten Uni-Exkursion meines Lebens war. Und weil ich bunt sowieso mag, habe ich das Vieh ohne mit der Wimper zu zucken in einem kleinen Designer-Laden gekauft. Zur Bestätigung hat mir die Verkäuferin dann doch tatsächlich eine Quittung über “1 Kuh” ausgestellt. Allein das war’s eigentlich schon wert, die kleine Nachbildung zu kaufen.

Das Original, das im Design etwas von dieser kleinen Kopie abweicht, war 2001 in Kansas City zu sehen. Vielleicht ist meine Kuh auch eine Fälschung. Ich bin mir plötzlich gar nicht mehr so sicher. Bin ich einem Rinder-Fälscher aufgesessen? Wer Rinder nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rinder in Umlauf bringt… Ich mag sie trotzdem.

Till und Armin und Venice

Das Konzert gestern Abend: Till Brönner und seine Till Brönner Group spielten lässigen, rauchigen, groovigen Jazz – und Armin Müller-Stahl las launige, humorvolle, teilweise auch recht verrückte Balladen, Anekdoten und Episoden aus seinem Buch über Venice Beach in Los Angeles. Das Konzert in der Halle 207 der ehemaligen Rostocker Neptunwerft war eine einzige gelungene Improvisation. Nach zwei Stunden wollten die Fans dann Autogramme.

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“Für Paul, für Susann, für Emilie”. Armin Müller-Stahl und Till Brönner schrieben auf Wunsch auch ganz genau auf, für wen ihre Unterschrift in Büchern und auf CDs bestimmt waren.

Musiker und Schauspieler hatten vor dem Konzert kurzum auf eine gemeinsame Probe verzichtet und beschlossen zu improvisieren. “Wir machen das einfach so”, soll Armin Müller-Stahl (75), bereits für den Oscar nominierter Schauspieler, gesagt haben, als er die Musiker von Till Brönner (35) zum ersten Mal auf der Bühne gehört hatte. Brönner gilt als der derzeit beste deutsche Jazz-Trompeter.

Über 1000 Zuhörer bekamen dann Songs vom aktuellen Album Oceana zu hören. Nicht nur die gelassenen Jazzklänge, die mal knackigen, mal sanft-rauchigen Trompetensoli, die Einlagen von Piano, Drums, Percussion, Bass und Gitarre waren mal wild und ungezügelt, mal betont zurückhaltend, auf jeden Fall aber angemessen. Sie passten damit wunderbar zu den kurzen literarischen Einlagen von Armin Müller-Stahl, der sich in seinen Texten zwar schnell aus Los Angeles entfernte und immer persönlicher angehauchte Passagen vortrug, aber mit seiner typisch fesselnd-mitreißenden Vortragsweise das Publikum in eine begeisterte Spannung versetzte. Dazu improvisierte die Band zuweilen ganz dezent im Hintergrund. Das alles vermittelte einen hauch von L.A., von stickiger Hitze, Trubel in den Straßen, Gewusel am Strand und kleinen, ruhigen, unentdeckten Ecken voll Beschaulichkeit und Entspannung. Die Atmosphäre der stillgelegten Werfthalle mit ihren weißen Wänden, den teilweise eingeworfenen kleinen Fenstern und der Holz-Stahl-Dach-Konstruktion tat ihr Übriges.

Gelungene Premiere der beiden Hauptdarsteller, die zum ersten Mal gemeinsam auf der Bühne standen. Die Festspiele MV haben Armin Müller-Stahl in diesem Jahr einen Schwerpunkt gewidmet, in Güstrow stellt er seine Malerei aus und hatte zuvor bereits aus seinem Buch “Hannah” vorgelesen.

Neptunhalle

Die Konzerthalle auf dem Gelände der ehemaligen Neptun-Werft in Rostock ist auch ein optisches Erlebnis.

Dass sie ein großes Konzert erlebt hatten, meinten nicht nur die zahlreichen Besucher, die nach dem Konzert vor der Bühne darauf warteten, ein Autogramm zu bekommen, auch eine Mitarbeiterin der Festspiele sah wohl ihre große Stunden kommen oder war einfach nur überfordert. In einer grün-gelb-blauen Jacke stand sie am Rand der Bühne und kam ihrer Aufgabe nach, die Bücher und CDs zum Unterschreiben von unten nach oben zu dem Tisch zu reichen, an dem Müller-Stahl und Brönner fleißig schrieben. Nun tat die Blonde dies aber mit übertriebener Überheblichkeit und vermittelte den Eindruck, dass sie wohl dachte, Musiker und Schauspieler um Autograme zu bitten komme einer Belästigung gleich. Zugleich war sie wohl auch froh zeigen zu können, dass sie eben nicht zum Fußvolk, sondern zum Bühnenpersonal gehört. Jedenfalls fragte sie immer wieder barsch, wenn man ihr ein Buch zum Signieren reichte “das hier auch noch?”. Aber so ist das wohl mit den Zuträgern und Handlangern: Die, die am ehesten ersetzbar und vollkommen entbehrlich sind, machen auf dicke Hose. Die, die Autogramme schreiben, sind Profis genug, selbst zu entscheiden, wann sie keine Lust mehr haben, Bücher und Tonträgerpackungen zu beschriften. Sie können ja auch schon allein auf Klo gehen.

Und sie haben auch entschieden, wann die Signierstunde zu Ende sein sollte: Als alle Autogrammwünsche erfüllt waren. Till Brönner gibt Autogramme

Till Brönner gibt Autogramme.

Müller-Stahl gibt Autogramme

Armin Müller-Stahl gibt Autogramme.

Till Brönner und Armin Müller-Stahl

Und so sieht das von hinten aus.

Ich war dort ja privat – und zum Glück nicht beruflich. Wie mir Kollegen eben berichteten, haben Brönner und Müller-Stahl keinen einzigen Satz an Interviews gegeben. (da muss ich mich korrigieren, ich habe noch mal nachgefragt…) wollte Till Brönner keinen einzigen Satz an Interviews geben. Begründet wurde dies mit dem Hinweis, das Management wolle nicht, dass beide Künstler Brönner zum jetzigen Zeitpunkt auf Journalistenfragen antworten antwortet. Super! Knallharte Verkaufe. Da steckt bestimmt ein großer Marketing-Plan für die kommenden Touren dahinter.

Im Kundenauftrag

Hier kurz und knapp der Link zu einem kleinen Comic, der anschaulich darstellt, was passiert, wenn zu viele Fachleute und solche, die sich dafür halten, in den Entwicklungsprozess eines Auftrags verwickelt sind: Klick.

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So etwas kann passieren, wenn man die falschen Leute ran lässt.

Knall-Effekt

Endllich! Endlich ist die Zeit vorbei, in der ich mir bei Internet-Großversendern Küchenmaschinen, kostbare Vasen oder empfindliche Sensortechnik bestellen musste (mit der ich freilich nichts anfangen kann), nur um in den Genuss der Verpackung zu kommen. Knallfolie! Stundenlang kann man damit Spaß haben, wenn einem der Vorwurf vom Rückfall in die Infantilität, den die Umwelt gerne vorbringt, nicht weiter stört. Eine Blase nach der anderen zerdrücken, dass es nur so rummst, was für ein Gefühl von Macht, Überlegenheit und wahrer Größe. Aber: Die Zeit der großen Pakete ist nun vorbei. Post war gestern, Internet ist heute, denn Knallfolie gibt es heutzutage selbstverständlich online:

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Knallfolie im Internet: Mit der Maus lassen sich die Blasen zerquetschen, im Maniac-Modus sogar ohne Klick.

Eine Shockwave-Animation machts möglich . Entweder per Mausklick oder im Maniacmodus sogar durch ein paar rasche, zerstörerische Handbewegungen, bringt man jede einzelne Zelle zum Platzen. Nüharrhaarrr!