Bloß nicht das Haus verkaufen

Heute ist ein toller Tag für Blogger. Es passiert so viel Belangloses, über das man der Welt was erzählen kann. So war ich heute in der bequemen Situation, in Warnemünde ein Eis zu kaufen. Über der Theke direkt am Alten Strom prangt dieses Schild:

Außerhausverkauf

Wie gut, dass ich bloß zwei Eiskugeln haben wollte und mir der Sinn nicht gerade nach dem Erwerb von Gebäuden und Eigenheimen stand. In meiner Erleichterung, dass ich von dieser Beschränkung nicht betroffen war, habe ich ganz vergessen zu fragen, was man denn in der Diele noch alles erstehen kann außer Häusern: Tarnkappen-Schnellboote, Kartoffeln zum Einkellern, Sitzgruppen – vielleicht ist ja wenigstens Mieten oder Pachten von Gebäuden möglich? Wer weiß, was die Eisverkäufer schon alles erlebt haben mit ihren Kunden. Bestimmt gibt es irgendwo eine Statistik, wie oft pro Tag Eisdielenmitarbeiter durchschnittlich gefragt werden, ob sie auch Häuser oder gar das Haus, in dem sie gerade stehen, veräußern würden. Wir Kunden machen uns wahrscheinlich gar keine Vorstellung, wie nervig, störend und ermüdend diese dauernde Fragerei sein kann.

Ich muss wohl noch mal hinfahren, um das alles zu klären; und weil das Eis recht lecker war – und das ist ja die Hauptsache.

face of horror

Gemeinhin möchte man annehmen, dass der Beruf des Taxifahrers höchstens ein Quentchen Abwechslung bietet – zum Beispiel, weil man immer wieder andere Leute zu bislang unbekannten Straßen bringen kann. Das sind die normalen Tage. Und dann gibt es diese Tage, an denen man irgendwo in einer Empfangshalle auf den Fahrgast wartet, zu dessen Transport man beordert wurde – und wenig später findet man sich in einer Live-Sendung der BBC im Fernsehen wieder, wird für einen Internetexperten gehalten, der was zu einem Rechtsstreit sagen soll… und dann macht man ein ziemlich lustiges Gesicht. Die “Mail on Sunday”, die darüber berichtet, nennt das “face of horror”.
Da fällt einem sofort der “falsche Manfred Kock” ein, der einst über 4 Minuten lang im Radio interviewt worden ist.

ähmm ööh Schnipp mhhh schnapp

Gerade erst habe ich ein Beispiel veröffentlicht für O-Töne, die man im Radio für gewöhnlich nicht senden kann – hier nun ein Beispiel dafür, was man als Radioreporter aus Aufnahmen so alles rausschneidet (abgesehen von Nebensätzen und Aussagen zu anderen Aspekten), damit schließlich doch 20 oder 30 informative Sekdunden herauskommen. Hier also nun mal Anhörungsmaterial, was nach einem kurzen Interview alles der Verständlichkeits- und Zeitsparschere zum Opfer gefallen ist.

[audio:rausgeschnitten.mp3]

Diese Laute stammen aus einem Interview, das im März aufgenommen wurde.