Mangelware

Gestern beim Supermarkt: Im Milchregal klafft ein Loch:

Leeres Milchregal: Die preiswerte Sorte war ausverkauft

Währenddessen hatten Bauern die Molkerei Upahl im Westen Mecklenburg-Vorpommerns blockiert. Andere haben Milch auf ihre Felder gekippt. Sie wollen mit diesenProtesten erreichen, dass die Preise steigen, bzw., dass die Molkereien bereit sind, höhere Preise für Rohmilch zu zahlen (was dann auch auf die Verkaufspreise Einfluss hätte). Die Landwirte argumentieren, dass sie nur rund 30 Cent por Liter kriegen, es aber rund 40 Cent sein müssten, um wirtschaftlich arbeiten zu können. In Ordnung, aber Lebensmittel wegkippen, um zu protestieren – das ist nicht die feine Art, auch wenns die einzige Möglichkeit zu sein scheint. Finde ich.

In Rostock haben heute Bäuerinnen anders protestiert. Sie haben bei drei Discountern 660 Liter H-Milch gekauft und die Tüten der Rostocker Tafel gespendet. Die Milchbäuerinnen wollen dadurch verhindern, dass Bedürftige unter der Milchknappheit besonders leiden. Immerhin ein etwas anderer Ansatz, auch wenn da zwei Welten aufeinander trafen, als ich heute darüber im Radio berichtete. Natürlich war das auch ein weiterer Weg, das Milch-Angebot im Land weiter zu verknappen. Bei manchen Discountern wussten die Kassiererinnen nämlich nicht, wann sie die nächste Lieferung H-Milch bekommen werden.

Protest also. Schließlich waren die Landwirtinnen entsetzt, dass H-Milch für teilweise gerade mal 54 Cent pro Liter angeboten wird. So sei es kein Wunder, dass für die Bauern kaum noch etwas von den Einnahmen der Läden und Milchverarbeiter übrig bleibe (auch wenn der Vergleich zwischen Einkaufs- und Ladenpreis hinkt, weil ja zum Beispiel auch noch Steuern anfallen und im Vergleich herausgerechnet werden müssten). Andererseits sind bei der Tafel gerade diejenigen die Empfänger, denen höhere Preise für Lebensmittel wie Milch besonders zu schaffen machen würden

Außerdem sind 660 Liter der sprichwörtliche warme Tropfen Milch auf den heißen Stein: Die Rostocker Tafel verteilt pro Woche an rund 4000 Menschen Lebensmittelspenden, zum Beispiel aus Supermärkten. Sie wollen so die Bedürftigen bei den Lebenshaltungskosten entlasten. Andererseits hätten die Bäuerinnen auch gern mehr mehr Milch gekauft, um sie dann zu spenden – “tut ja nicht weh”, war der sarkastische Kommentar angesichts der nach Auffassung der Bauern zu tiefen Preise – allerdings hatte ein Discounter in Rostock Milch schon rationiert. Pro Person durfte nur noch ein Zwölfer-Karton mit Liter-Tüten verkauft werden.

Autor: Christian

Der Verfasser aller Beiträge auf kohlhof.de

Ein Gedanke zu „Mangelware“

  1. ich habe das satt das die bauern 40cent nicht kommen seil die discannter kein geld für die bauer haben und die bauer ist sauer
    mit freulich grüßen Sven Fitschen
    Milanweg 7
    27356 Rotenburg an der wümme

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