Umfrage: Was nutzt ihr denn?

Auch bei kohlhof.de geschieht selbstverständlich alles nur im Sinne und Interesse der Leser. Aus diesem Grund wäre ich natürlich untröstlich, wenn sich die Besucher dieser Internetseite nicht absolut sauwohl fühlen würden. Da es auf dieser Seite nun tatsächlich einen Haufen Funktionen gibt, möchte ich darum bitten, mir in Form von ein paar Maus-Klicks mitzuteilen, welche Funktionen ihr nutzt und vielleicht sogar gut findet. Bitte kreuzt diejenigen Funktionen an, die ihr immer mal wieder nutzt (und nicht die, die ihr nur mal testweise benutzt habt und dann nie wieder). Außerdem freue ich mich über weitere Anmerkungen zum Design, zu Themen, zum Podcast, zu Links, Auffälligkeiten und so weiter und so weiter. Hier ist also die Umfrage, sie läuft bis 23. Juli:

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Einsatz vor Warnemünde

Wie schon angedeutet, durfte ich ein Manöver der Bundespolizei mit Einheiten aus Polen, Finnland und Russland beobachten. Bei der Übung auf der Ostsee vor Warnemünde ging es darum, einen Frachter zu entern, auf dem so genannte illegale Einwanderer die Besatzung überwältigt hatten. An der Übung im Rahmen der “Baltic Sea Region Border Control Cooperation” nahmen die Kaper-1 aus Polen, die Minsk aus Russland, die Tursas aus Finnland und die Neustrelitz aus Deutschland teil. Außerdem wurden Einsatzgruppen per Hubschrauber auf dem “gekaperten” Frachter abgesetzt. Berichte davon heute früh im Radio, und zwar bei ndr1 Radio MV und auf Bayern 2. Die Bilder dazu in der folgenden kleinen Galerie:
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Es war ein beeindruckender Einsatz von Technik, der da vor Warnemünde über die Bühne ging. Besonders imponierend: Die Helikopter im Tiefflug über dem Szenario. Die Übrung war Abschluss einer Tagung von 60 Grenzschützern aus der EU, der Türkei, aus Russland und Kroatien. Dabei ging es darum, wie die Außengrenzen der EU auf See noch sicherer gemacht werden können und wie illegale Einwanderung, also das Schleusen von Menschen, verhindert werden könnte.
Der Kampf gegen Schleuser- und Schmugglerbanden sei nötig, weil sie die Not der Flüchtlinge ausnutzen würden, sagte Peter Altmaier, Staatssekretär beim Bundesminister des Innern. Die Flüchtlinge würden in oft veralteten Booten oder irgendwo im Laderaum von Schiffen versteckt lebensgefährlichen Situationen ausgesetzt. Dies gelte es zu verhindern. Gleichzeitig müsse sich die EU bemühen, mit einigen afrikanischen Staaten Abkommen zu schließen, um die illegale Migration (also ohne Papiere, Visa und Arbeitserlaubnis) einzudämmen. Dazu könnte künftig mit einigen europäischen Staaten vereinbart werden, dass sie Migranten aufnehmen, um den eigenen Mangel an Arbeitskräften zu mildern.
Die Übung vor Rostock fand weit ab vom Mittelpunkt der Flüchtlingsströme ab. Vor allem die Küsten der europäischen Mittelmeerländer sind immer wieder Schauplatz für dramatische Szenen, in denen erschöpfte Flüchtlinge aus Afrika an Land gehen oder von der Küstenwache aufgegriffen werden. Viele Flüchtlinge überleben die strapaziöse Reise in schrottreifen Schiffen nach Angaben von Hilfsorganisationen nicht.
Die deutschen Ostsee- und Nordseehäfen spielen aber bei Schleuserkriminalität keine übergeordnete Rolle. Die Zahl der entdeckten Fälle ist nach Angaben der Bundespolizie mit 300 bis 400 pro Jahr sehr gering.
Im Mittelmeer findet rund um Malt gerade ein ähnlicher Einsatz statt. Auch dort ist eine international besetzte Polizeiflotte gegen Schleuserbanden im Einsatz – das ist allerdings keine Übung, das ist Ernst.

Kaschengel!

Was für ein herrliches Wort: Kaschengel! Lautmalerei aus der bunten Welt der Comics. Wenn etwas richtig Großes lustig mit etwas anderem zusammenrasselt, dann kann man in den Bildergeschichten auch mal “Kaschengel” daneben schreiben.
Ich komme gerade von einem Polizei-Manöver vor Warnemünde mit Schiffen aus vier Ländern. Die Kollegen im Studio empfingen mich mit den Worten: “Bloß gut, dass da nicht so etwas passiert ist wie neulich den Jungs im Uno-Einsatz.”… und zeigten mir dieses Video: Kaschengel!!!!

Navy Boats Collide At Full Speed – Watch more free videos
Zwei deutsche Schnellboote sind vor der Küste des Libanon kollidiert: Frettchen und Gepard. Und das alles gefilmt sowohl von einer begleitenden Fregatte, als auch von einem der Schnellboote aus. Die Schiffe sind in Warnemünde stationiert. Verletzt wurde beim Kaschengeln laut Bundeswehr niemand. Aber die Boote waren erheblich demoliert, wie hier nachzulesen und auch zu sehen ist.

Kein guter Tag für Regenschirme

Sturmftief Uriah hat die Ostsee abgekühlt, den Fährverkehr fast einen Tag lang lahmgelegt, Urlauber auf Helgoland festgesetzt, Bäume durchgeschüttelt, Campern die Ferien versaut, Museen einen Besucheransturm beschert… und zahlreiche Regenschirme umgebracht. Diese drei Bilder entstanden binnen einen halben Stunde bei einem sturmumtosten Gang durch die Rostocker Innenstadt.
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Regenschirme in Mülleimern…

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… kann man derzeit an nahezu…

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… jeder Straßenecke beobachten.

Bitte klingeln

Warum klingelt eigentlich niemand? Heute ist wieder so ein Tag (die Handwerker sind da, in diesem Falle Maler), an dem sich der Klingelknopf neben meiner Wohnungstür wahrlich bezahlt machen würde. Sogar ein kleines Glöckchen ist in der Fabrik auf den Kipp-Schalter gestanztworden. Aber niemand benutzt ihn. Die Maler nicht, und auch die Nachbarin von unten nicht. Das war schon bei den vergangen Handwerkerbesuchen so. Alle klopfen gegen die Tür. Warum? Was ist besser an einem zarten Pochen im Vergleich zu einem markerschütternden Gejaule aus der vergilbten Quäke neben dem Sicherungskasten im Flur?
Der nächste, der hier klopft, der kann sich was anhören – und zwar dass und wie meine Türklingel funktioniert.

Wie unhöflich

Bin gestern gut 60 Kilometer Rad gefahren, um nicht mit dem Auto in irgendwelchen Blockaden stecken zu bleiben. Hin und her auf den Feldern. Spannung. Hektik, Ungewissheit, Entspannung. Wahnsinn, was hier los ist. Dann heute die Schlauchboot-Aktion, das sind ja auch gigantische Bilder gewesen. Jetzt gleich das große Konzert mit Grönemeyer, Bono, Seeed und anderen. Na ja. Und dann war da noch die OZ, die am Tag der Gipfel-Anreise wenig schmeichelhaft diese beiden Meldungen auf ihrer Internetseite kombinierte:
Screenshot Ostseezeitung

Kaum kommen die G8-Leute, schon ändert sich der Vieh-Bestand, oder wie?

(Dank an einen treuen Leser für den Screenshot von der OZ-Homepage)

Krawalle schockieren Rostock

Gewalttätige Demonstranten haben sich in Rostock Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Am Rande der Großkundgebung gegen den G8-Gipfel gab es Schlägereien, Autos wurden als Barrikaden benutzt und angezündet. 304 Polizisten wurden verletzt. Rostock ist geschockt über die verheerenden Krawalle im Stadthafen. Unser Ü-Wagen stand ebenfalls dort, am Rande des Geschehens. Das war ein schlimmer Tag.
Das bedeutete Arbeiten im Akkord – viele friedliche Demonstranten waren auch wütend auf den so genannten Schwarzen Block, der mit einem Angriff auf ein Polizeiauto die Krawalle begonnen hatte.
Erst Wasserwerfer und mehrere Hundertschaften konnten nach stundenlangen Prügeleien die Lage in der Innenstadt wieder unter Kontrolle bringen.
Noch immer läuft der Großeinsatz der Polizei, noch immer sind zahlreiche kleine Gruppen von gewaltbereiten und/oder angetrunkenen Demonstranten in der Stadt unterwegs. Die Polizei führt Ausweiskontrollen durch.
Viel Zeit zu berichten habe ich nicht. Während meiner Reportereinsätze habe ich diese Bilder gemacht:
Rauchsäule überm Rostocker Stadthafen bei Krawallen

Rauchsäule über dem Stadthafen. Gewalttätige Demonstranten haben Autos angezündet und Barrikaden errichtet und später die Feuerwehr am Löschen gehindert.

Sanitätszelte vor dem Amtsgericht

In den provisorischen Krankenstationen wurden zahlreiche Verletzte versorgt. Die Rettungskräfte hatten unter anderem vor dem Amtsgericht Sanitätszelte aufgeschlagen.

Polizeieinsatz auf dem Doberaner Platz

Bis in die Nacht hinein gab es Polizeieinsätze in der Innenstadt wie hier mit einem Großaufgebot am Doberaner Platz.

Vor der Großdemo

So sah es in Rostock noch nie aus: Am Tag vor der Großdemonstration gegen den G8-Gipfel igelt sich die Stadt ein. Trotz aller Beteuerungen der Organisatoren und auch der Polizei, dass am Sonnabend allem Anschein nach friedlich gegen die Art und Weise der Globalisierung protestiert werden wird, haben Geschäftsleute ihre Schaufenster vernagelt und viel Anwohner ihre Autos aus der Stadt gebracht.
Ob wirklich 100.000 Menschen kommen, scheint fraglich. Beim Auftakt-Konzert der Protestbewegung gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm waren nach Berichten von Kollegen am frühen Abend höchstens 50 Mensch zum Veranstaltungsbereich im Stadthafen gekommen, um das Konzert einer Berliner Rockband zu hören.
Morgen kommen mehrere Sonderzüge mit G8-Kritikern nach Rostock, mindestens 300 Busse werden erwartet. Mehrere zehntausend Menschen, mehrere tausend Polizisten, Busse, Einsatzwagen, Demonstrationsmärsche – in Rostock wird am Sonnabend gar nichts mehr gehen. Wie viele andere auch habe ich mein Auto außerhalb der Stadt bei einer Kollegin untergestellt. Ich hoffe ja sehr, dass ich im Nachhinein sagen werde, dass das übertrieben war. Ich werde morgen mit dem Fahrrad im Dauereinsatz sein.
Ich bin am Abend vor der Großdemo nochmal durch die Fußgängerzone Kröpeliner Straße gegangen und habe eine neue Podcast-Ausgabe aufgenommen, die unten zu finden ist.
Und ich habe Fotos gemacht. Da:
Freie Parkplätze vor dem Haus

Normalerweise ist hier nicht ein Platz für ein weiteres Auto. Ein Blick von meinem Balkon beweist: Zahlreiche Nachbarn haben ihre Wagen heute zur Sicherheit woanders abgestellt.

Leere Schaufenster in der Kröpeliner Straße

Schaufenster ausgeräumt – Einige Läden haben ihre Auslagen außer Sichtweite genommen.

Schaufenster werden vor der G8-Demo verrammelt

Die meisten Läden an der Fußgängerzone haben sich aber entschlossen, gleich ganz dicht zu machen. Bis in den Abend hinein…

Kröpeliner Straße Rostock: Arbeiter verrammeln Schaufenster

… haben Handwerker vor Schaufenstern und Eingangstüren Sperrholzplatten angebracht.

Polizei in Wartestellung

Grün in Grün: Die Polizei ist fast überall. Ein Paar Streifenwagen parken im Rosengarten. Die Beamten spielen Karten.

Warteschlange bei Minimal

Auch einige Supermärkte öffnen am Sonnabend in Rostock nicht. Im Laden um die Ecke war am Freitag bis 21:30 Uhr geöffnet. Am frühen Abend gab es lange Warteschlangen an allen Kassen.