Grafische Aufbereitung

Hier mal ein Link-Hinweis: Man muss nicht immer lange Sätze schreiben, um zu einem Thema eine Meinung zu äußern. Manchmal reicht auch ein Tortendiagramm.

Grafik vom Graphitti-Blog
Gesellschaftskritik als Tortendiagramm: Beispielbild aus dem graphitti-blog. Grafik: graphitti-blog.de

Und davon gibt es im graphitti-blog reichlich, auch wenn das alles mit Graffitti nun wirklich gar nichts zu tun hat. Seit Juli erscheinen dort jedenfalls immer wieder Visualisierungen von weltbewegenden oder zuweilen auch vollkommen irrelevanten Themen. Viele davon sind doch recht witzig. Eines haben alle gemeinsam: Sie haben keine belastbare Zahlen-Grundlage, sondern spielen vielmehr ironisierend mit Vorurteilen und/oder persönlichen Erfahrungen.

Digitaler Kassenpatient

Hallo? Können Sie das hier ekennen? Wie schön. Ich kann das nämlich nicht. Seit geraumer Zeit hat die Grafikkarte meines Laptops eine Macke. Alles auf dem Bildschirm ist deshalb hinter einem bunten Mosaik verborgen. So in etwa:

Dsplayfehler

Aber für Abwechslung ist gesorgt, die bunten Kästchen verändern in ebenso schneller wie zufälliger Abfolge ihre Anordnung – stellen Sie sich ein Kaleidoskop vor, durch das Sie blicken müssen, um Zeitung zu lesen.

Sie finden, dass das schrecklich ist, eine Zumutung sowie bewundernswert, wie ich das ertrage? Ich ertrage es ja gar nicht, ich erdulde es einfach nur. Warum nur? Weil der neue Rechner noch nicht da ist. Es scheint ein ganz spezielles MoDell zu sein, das ich mir da Ende März zusammengestellt habe – und das nun laut Hersteller-Internetseite “am oder vor dem 4. 5. 2010” zugestellt werden wird. Da verbringt man also Wochen damit, den bestmöglichen Computer zu finden – und wenn die Suche dann endlich ein Ende hat, sitzt man wie ein Kassenpatient im digitalen Wartezimmer.

Die Verzweiflung hat natürlich Nebenwirkungen: So ist es derzeit nicht besonders leicht zu bloggen. Zwar sind Tippfehler auf kohlhof.de Feature und keine Bugs, aber man möchte doch beim Schreiben wenigstens erahnen können, ob man den Text ins Artikelfeld hackt oder doch aus Versehen in die Tags-Liste. Aktuell ist der Text, den Sie hier gerade lesen, auf meinem Laptopmonitor hinter einem goldgelben Gitter verborgen.

Weil diese Störmuster auf einen Fehler im Grafikkartenspeicher hindeuten, gibt es auch keinen vernünftigen Weg, dieses Hardwareproblem zu beheben. Natürlich kann man seine Altervorsorge opfern und einen neuen Onboard-Chip in ein sechs Jahre altes Notebook einbauen lassen. Dann würde allerdings am nächsten Tag garantiert die Festplatte dampfend den Geist aufgeben.

Inzwischen hatte ich schon die verrückte Idee, die 64 MB Grafik-Ram irgendwie abzuschalten und meine ATI-Grafikkarte ein bisschen was vom Hauptspeicher nutzen zu lassen. Keine Ahnung, ob das funktioniert oder überhaupt möglich ist. Ich habe dazu jedenfalls weder im Treiber, noch in den XP-Systemeinstellngen, noch im BIOS geschweige denn mit Hilfe von Onkel Google irgendetwas dazu gefunden.

Nun denn: noch 22 Tage bis zur Auslieferung- bis dahin bin ich wohl ausgeliefert und habe genug Zeit, mich von meinem alten Laptop zu verabschieden.

Illusorisch gepinselt

Wand-Illusion

Sieht aus wie mit dem Computer nachträglich ins Bild kopiert, ist aber ein Kunstwerk, bei dem es auf die Perspektive ankommt.

Das sind doch mal Blickfänger: Die Kunstwerke des in der Schweiz geborenen Künstlers Felice Varini. Mathematische Formen und Figuren malt er auf Wände, Pfeiler, Türen, Fußböden und anderes. Aber eben nicht auf einem Stück, sondern in verschiedenen Abständen und auch mit den entsprechenden Verzerrungen. Aus dem richtigen – und einzig passenden – Blickwinkel betrachtet, ergibt sich trotzdem eine vollkommene Form. So wie bei den gelben Kreisen und Punkten auf dem Bild oben. Mehr Bilder gibt es auf der oben verlinkten Internetseite des Malers.

Grinsebacke wird 24

24 Jahre sind im Falle von Computern und Rechnerleistungen im Vergleich zum Erdzeitalter etwa die Spanne vom Pleistozän bis gestern. Nur ganz selten stoßen Archäologen auf Relikte aus der Vor-Internet-Zeit, weil Speichermedien von anno-digital inzwischen zerbröselt sind oder es schlicht und einfach keine Lesegeräte mehr dafür gibt. Um so größer war die Überraschung, als irgendwelche Freaks alte Speicherbänder aus den USA analysierten. Sie fanden nach eigenen Angaben das Ur-Smiley bzw. den Ur-Smiley. Er erblickte das vermutlich fahle Licht grünstichiger, flimmernder Monochrom-Monitore heute vor 24 Jahren, am 19. September 1982 um 11:44 Uhr.

Es war diese Zeichenfolge: :-)

In einem Computer-Forum gab es eine Diskussion, die mit der Frage eingeläutet wurde, was mit Kerzen und Quecksilber in einem Fahrstuhl passiert. Im Laufe der Debatte war es dann Scott E. Fahlman von der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh, der vorschlug, nicht ganz ernst gemeinte Beiträge zu kennzeichnen. Mal abgesehen davon, dass der gute Mann einen bemerkenswerten Vornamen hat (man mächte ja fast augenblicklich Beam me up, Scotty rufen), arbeitet er immer noch als Computerwissenschaftler an der Hochschule, ist durch seinen Geniestreich aber nicht stinkreich geworden. Er hätte vielleicht zunächst ein Copyright-Smiley entwickeln sollen. Aber nein….

Und jetzt schaun wir uns mal an, was aus der simplen Folge dreier Zeichen im Laufe der Emoticon-Evolution geworden ist:

Na ja.

Das Ursprungsposting

Bericht beim WDR

Homepage des Erfinders

Wikipedia mal wieder

Frucht-Arrangement

Diese Bild ist ein Hinkucker! Das Motiv hängt im Cafe Paula in Rostock. Und man muss zweimal hinsehen, bis man erkennt, was es darstellt.

Buntes Gemälde im Cafe Paula

Dies ist nur ein Ausschnitt, das ganze Bild wirkt wie eine Tapete, und es zeigt mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich.

Beim ersten Blick glaubte ich, bunte Sommerfrüchte zu erkennen, Pflaumen, Äpfel, Birnen und dergleichen. Erst bei genauerem Hinsehen wurde mir klar: Da sitzen auch Frauen, und die Früchte liegen in Körben. Mir gefällt’s, auch, weil’s so bunt ist.

Punktspiel II

Vor kurzem habe ich über diese bunten Grafiken berichtet, und dass sie die HTML-Struktur einer Internetpräsenz darstellen. Nun habe ich auch die Quelle wiedergefunden, also die Internetseite, auf der das Script liegt, mit dem man diese wundervollen Dinger anfertigen kann. Da: Hier.

Punktspiel

Wenn Webseiten wachsen, gibt es für ihre Betreuer nichts Wichtigeres, als den Überblick zu bewahren. Dabei helfen auch grafische Tools aus dem Web. Kostenlos sind sie obendrein. Man gibt die Netzadresse ein und wenig später hat sich diese Grafik aufgebaut. Hübsch, nech? Das ist sozusagen kohlhof.de von oben.

Grafik von kohlhof.de

Was das soll, weiß ich leider nicht, aber sieht ja schon echt nach viel aus. Ist aber nicht viel. Jedenfalls, wenn man es mit Spiegel-online vergleicht. Da:

Grafik von spiegel.de

Wie das so ist mit der Vergänglichkeit von digitalen Informationen: Diese Grafiken habe ich in dem Moment gespeichert, als die Blogsoftware dieses Servers eine Auszeit nahm. Geschüttelt von Verzweiflung angesichts der sich überschlagenden Ereignisse habe ich leider vergessen zu notieren, woher diese Grafik eigentlich kommt. Also ist das hier sozusagen anonym. Sobald ich wieder auf die hierzu passende Webseite gestoßen bin, reiche ich die Quellenangabe nach. Und ja: Hier läuft wieder alles.