Punktspiel II

Vor kurzem habe ich über diese bunten Grafiken berichtet, und dass sie die HTML-Struktur einer Internetpräsenz darstellen. Nun habe ich auch die Quelle wiedergefunden, also die Internetseite, auf der das Script liegt, mit dem man diese wundervollen Dinger anfertigen kann. Da: Hier.

Adenauer-Tsunami

Onkel Google ist nützlich, aber er ist auch ein Informations-Krake. Die Maschine klaubt alles zusammen, was ihr vor die digitalen Fangarme kommt, rührt es zusammen und präsentiert es auf Nachfrage dann der neugierigen Weltöffentlichkeit. Onkel Google macht das mit mathematischen Prozessen nach genau festgelegten Regeln, die er teilweise selbstständig verfeinert. Das gilt nicht nur für die Suchmaschine, sondern zum Beispiel auf für den Dienst google-news, der vollautomatisch Texte und Bilder von zig hunderten Nachrichtenseiten Ollowäsewöld zusammensammelt und dann topaktuell auflistet. Das geht auch sehr oft gut, selbst wenn der Text zum Thema von einer Seite aus Deutschland und das Bild dazu aus den USA kommt. Nur manchmal wird klar, dass Onkel Google doch nur eine Maschine ist:

Verwirrend: Google illustriert Tsunami mit Adenauer

Was die Warnung vor einer zerstörerischen Tsunamiwelle vor Indonesien mit einem deutschen Altkanzler zu tun hat, wird für immer das Geheimnis der Google-Computer bleiben.

Punktspiel

Wenn Webseiten wachsen, gibt es für ihre Betreuer nichts Wichtigeres, als den Überblick zu bewahren. Dabei helfen auch grafische Tools aus dem Web. Kostenlos sind sie obendrein. Man gibt die Netzadresse ein und wenig später hat sich diese Grafik aufgebaut. Hübsch, nech? Das ist sozusagen kohlhof.de von oben.

Grafik von kohlhof.de

Was das soll, weiß ich leider nicht, aber sieht ja schon echt nach viel aus. Ist aber nicht viel. Jedenfalls, wenn man es mit Spiegel-online vergleicht. Da:

Grafik von spiegel.de

Wie das so ist mit der Vergänglichkeit von digitalen Informationen: Diese Grafiken habe ich in dem Moment gespeichert, als die Blogsoftware dieses Servers eine Auszeit nahm. Geschüttelt von Verzweiflung angesichts der sich überschlagenden Ereignisse habe ich leider vergessen zu notieren, woher diese Grafik eigentlich kommt. Also ist das hier sozusagen anonym. Sobald ich wieder auf die hierzu passende Webseite gestoßen bin, reiche ich die Quellenangabe nach. Und ja: Hier läuft wieder alles.

Video-Karaoke

Also, die beiden sind witzig:

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“Was, bitte, ist das?” fragt der geneigte Leser mit Recht. Das, meine Damen und Herren, ist Video-Karaoke. Das ist wieder so ein Internettrend: Lippensynchrone Laien-Performences zu bekannten Musiktiteln. Das ganze läuft auf der Internetseite GoogleIdol.com, die nicht zuletzt dazu dienen soll, die neue Videodatenbank von Google bekannter zu machen. Das hat einen sehr unterhaltsamen Nebeneffekt: Selten gab es so viele lustige, sehenswerte Musikvideos auf einem Haufen zu sehen.

Auf GoogleIdol gibt es einen Wettbewerb: Deutschland sucht den Superstar, Eurovision-Song-Contest, das alles war gestern. GoogleIdol ist heute. In diversen Kategorien treten Imitatoren aus der ganzen Welt gegeneinander an, und zwar in zwei Kategorien. Zum einen mit am Stück gedrehten, also ohne einen einzigen Schnitt produzierten Musikfilmchen, zum anderen mit aufwändiger produzierten Musikvideos, darunter unter anderem dieses schöne Stückchen:

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Die Besucher der Seite können dann darüber abstimmen und in Wochenschritten über mehrere Abstimmungen schließlich im Finale den besten Beitrag küren. Mehrere professionelle Bands haben inzwischen auf GoogleIdol dazu aufgerufen, dass die Laien-Regisseure und -mimen zu einem neuen Song das Video produzieren.

Und “Gidol”, so die Kurzform, hat auch schon die ersten Kurzzeitstars hervorgebracht: Pomme und Kelly aus den Niederlanden, die mit ihrer optischen Interpretation von “Respect” die ersten GoogleIdols wurden. Der Starruhm mit Titelseitenberichten und Fernsehinterviews hat die jungen Damen inzwischen aber verschreckt: Sie haben sich, wie es in diversen passenden Internetforen “zurückgezogen”. Auf die Dauer war wohl der Trubel zu groß – das erste Gidol-Finale lief immerhin schon im April dieses Jahres.

Aber es gibt genug Bewerber, die sich anschicken, die Mädels zu beerben. Diese beiden Jungs etwa. Wie der Kleine ET nachmacht, ist der Hammer:

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Das ist sensationell lustig.

Ekel-Tänzerin belügt Arbeitsamt

Im Falle der Bildzeitung hat man zuweilen den Eindruck, Behauptungen, Fakten und Schlagzeilen werden rein zufällig von der sogenannten Redaktion zusammengewürfelt. Dieser Eindruck verstärkt sich noch, wenn man auf Bildblog.de den Geschichten der Bild auf den Grund geht. In der Vergangenheit wirkten die Blogger zuweilen wie das Lektorat der Printausgabe, weil sie die großen und kleinen Ungereimtheiten ins rechte Licht rückten. Daran haben sich die Bild-Leute auch reichlich bedient . Nun bietet Bildblog ein weiteres Tool für Boulevard-Journalisten an: Den Schlagzeil-O-Mat.

Bildblog Schlagzeilomat

Einmal kurz am Hebel ziehen, schon spuckt das Bild-rote Gerät Überschriften aus, die so jeden Tag in der Zeitung stehen könnten, nicht in jeder, aber in der Zeitung eben…

Den Sieger berechnen

Wir müssen jetzt hier auch mal über das leidige Thema Fußball-WM in Deutschland sprechen. Nicht, dass einen dieses ganze Marketing drumherum gehörig auf die Nerven geht (Nudel in Fußballform, Anti-Pickel-Tunke mit Minifußball als ‘Fanpaket’, Ticket-Gewinnspiele allerorten), nein, nein. Auch nicht diese sich nahezu täglich hochschaukelnden Horrormeldungen über Pannen beim Ticketverkauf… auch das nicht.

Es soll hier mal um die Spiele an sich, das Turnier gehen – also das, weshalb die Welt zu uns Freunden kommt. Da will vielleicht auch jemand mitfiebern. Oder Statistiken führen. Oder überhaupt alles genau im Blick haben. Das geht natürlich mit Hilfe eines Unparteiischen, mit Hilfe von Kollege Computer. Eine Exceltabelle, die aus den Spielergebnissen selbständig Tabellenstände und Statistiken ausrechnet und automatisch die Begegnungen der nächsten Runden zusammenstellt, die gibt es natürlcih im Internet. Hier zum Beispiel. Echt praktisch.

Smarties schubsen

Es ist eine harmlose Powerpoint-Datei, die gerade im Funkhaus kursiert – leider macht sie süchtig. Sie enthält ein Spiel, bei dem man bunte Kugeln, die an Smarties erinnern, zusammenschubsen muss. Wenn mindestens drei gleichfarbige aneinanderstoßen, verschwinden sie und der Spieler erhält Punkte. Wer zu oft danebenschubst wird irgendwann bestraft und von oben rutschen weitere Bälle nach.

Bubbles Shooter Screenshot

Das klingt einfach, verlängert aber jede Pause allein dadurch, dass man nicht genug davon bekommt. Der Kollege Blumenfreund hat dann auch zunächst mit einem Highscore von etwa 250.000 Punkten kurzzeitig die Fachwelt beeindruckt. Inzwischen habe ich nachgelegt: Die Studio-interne Messlatte liegt jetzt bei 658.770 Punkten – und das nun schon seit einer halben Ewigkeit.

Die Powerpoint-Datei gibt es hier (Allerdings hat die noch ein “.txt” hinten dran, was man entfernen muss. Nach einem Doppelklick fragt Office dann, ob es Makros aktivieren soll. Das ist nicht nötig. Auch mit “Makros deaktivieren” läuft das Spiel reibungslos. Ich habe es zudem mit Spybot Search&Destroy geprüft – es ist offensichtlich keine böse Schnüffelsoftware oder anderes böses Zeugs.).

Viel Spaß also.

Das digitale Dorf

“Kleinbloggersdorf” nennen Blogautoren das lose System von Verlinkungen zwischen ihren Internettagebüchern, mit dessen Hilfe sie sich gegenseitig ihre Internetseiten vollschreiben. Ich bin weit davon entfernt, mich zur deutschen Bloggerszene zu zählen, ich habe gar keine Zeit dafür – und außerdem sind mir die Inhalte oft viel zu belanglos, wohl aber unterhaltsam. So gab es bislang hier auch nur einen Link auf “Hanne goes british“, das episodenhafte Tagebuch einer Kommilitonin irgendwo da draußen. In der hier bereits erwähnten Webseitenstatistik ist auch abzulesen, von welcher Internetseite die Besucher auf meine Seite kommen. Und da tauchen seit ein paar Tagen immer wieder Hinweise auf florissantville auf. Und was soll ich sagen – dort gibt es tatsächlich einen Artikel, der auf einen Beitrag auf kohlhof.de verweist. Spätestens jetzt bin ich also Teil des Systems, ich häng mit drin.

1.125.899.906.842.624

Ja, diese Zahl hat 16 Stellen, das sind also eine Billiarde und ein paar Zerquetschte… Bytes in diesem Fall. So viele Daten hat die Way-Back-Maschine, das digitale Internet-Archiv schon gespeichert. Auch diese wundervolle Seite hat schon auf diese Internetseite hingewiesen. Da sich niemand diese Zahl merken kann und sie ja außerdem ständig weiter wächst, gibt es natürlich eine Sammelbezeichnung dafür:1.125.899.906.842.624 Bytes sind nämlich ein PetaByte. Und das sind 1.024 TeraByte, damit man sich das überhaupt mal vorstellen kann, nech? Da ist man auch auf der eigenen Seite, bei den Internetarchivaren sehr stolz drauf und beschreibt die Datenmenge so:

The Internet Archive Wayback Machine contains approximately 1 petabyte of data and is currently growing at a rate of 20 terabytes per month. This eclipses the amount of text contained in the world’s largest libraries, including the Library of Congress. If you tried to place the entire contents of the archive onto floppy disks (we don’t recommend this!) and laid them end to end, it would stretch from New York, past Los Angeles, and halfway to Hawaii.

Das ist doch mal ein schönes Beispiel aus der Praxis. Die älteste Variante von kohlhof.de, die dort gespeichert ist, datiert übrigens auf den 17. November 2001.