Geld verdienen mit Primzahlen

Wohooo! Ne neue Primzahl! Und beinahe hätte sie niemand bemerkt. Es gibt ein Projekt, in dessen Rahmen Wissenschaftler mit Computerhilfe neue Primzahlen finden – immer mal wieder. Jetzt gibt es eine neue, das heißt: Man hat eine neue gefunden. Es ist eine Zahl mit gut und gerne 22 Millionen Stellen.

Screenshot einer Textdatei mit sehr vielen Ziffern.

Selbstverständlich wissen Leser von kohlhof.de: Primzahlen sind natürliche Zahlen, die sich nur durch sich selbst und durch 1 teilen lassen- ohne Rest. Das ist bei 2, 3, 5, 7, 11, 13 und so weiter noch vergleichsweise einfach nachvollziehbar. Bei 8191 möchte der durchschnittliche Anwender es dem Entdecker der Primzahl einfach gern glauben, dass man diese Zahl Prim nennen darf.

Inzwischen gibt es eine Art weltweiten Wettbewerb unter Wissenschaftlern, wer die nächste Primzahl entdeckt. Dafür muss man inzwischen echt lange rechnen, beziehungsweise rechnen lassen. Denn der neue Spitzenreiter in der Reihe der nur durch 1 und sich selbst ohne Rest teilbaren Zahlen hat genau 22.338.618 Stellen – man kann sie sich downloaden, die Zip-Datei mit allen Ziffern ist knapp elf Megabyte groß.

Curtis Cooper, dessen Nachname einen unwillkürlich an The Big Bang Theory denken lässt, hat sie gefunden. Und beinahe auch nicht. Denn das Computerprogramm, das er zur Berechnung verwendet hat, war schon im September fündig geworden – aber die E-Mail mit der Benachrichtigung blieb lange unentdeckt (was ich irgendwie putzig finde).

Screenshot vom Google-Rechner mit der Ausgabe "Infinity"
Beim Versuch die neu entdeckte Primzahl zu berechnen, kapituliert der Google-Taschenrechner. Aber immerhin stimmt die Richtung: Die Anzahl der verfügbaren Primzahlen wird als unendlich angenommen.

Bei dieser jetzt bekannt gemachten Entdeckung handelt es sich auch noch um eine besondere Primzahl: Eine, die sich nach der Formel 2P-1 berechnen lässt. Man ist da schon recht weit, hüstel. Im jüngsten Fall ist P gleich 74.207.281. Die neu entdeckte Primzahl berechnet sich also mit “Zwei hoch etwa 74 Millionen minus Eins”. Primzahlen, die auf Grundlage dieser Formel errechnet werden, heißen Mersenne-Primzahlen. Heraus kommt in diesem Fall besagter Zahlenwurm mit 22.338.618 Stellen – in ein frisches Office-Dokument eingefügt und mit einer 12 Punkt großen Schrift wie der Times formatiert, belegt die Primzahl … eine noch nicht feststehende Anzahl von Seiten (mein Computer ist noch beschäftigt) 9308 Seiten.

Cooper hat schon mehrere, sagen wir mal: große Primzahlen entdeckt. Jeder, der eine neue entdeckt, bekommt vom Gimps-Projekt, vom Great Internet Mersenne Prime Search, eine Belohnung von 3000 Dollar, sofern die Zahl einer Überprüfung standhält. Die Software für die Suche kann man sich herunterladen und Teil des weltweiten Rechnernetzes werden. Vielleicht hat man ja Glück, es ist so etwas wie Primzahlen-Lotto. Der Jackpot winkt übrigens bei der ersten Primzahl mit 100 Millionen Stellen oder mehr. Dann gibts 150.000 Dollar. Diese Summe ist zwar keine Primzahl, aber nach Abzug von Steuern kommt vielleicht eine raus…

Autor: Christian

Der Verfasser aller Beiträge auf kohlhof.de