Heute war Bürgerbrunch in Rostock. Meine Aufgabe: Mit nem Mikro in der Hand durch den Tag plaudern. Hier ist der kleine Text, mit dem ich den Soundcheck vorab bestritten habe:
Bürgerbrunch im Rosengarten In der Konservenfabrik gibts viele Dosenarten Beim Schneider musste ich auf Hosen warten Aber ich hab für Mittwoch Hosen-Karten Die Tombola kann nur mit Losen starten In der Kneipe war ich mit Franzosen darten Die besten Teeblätter sind die losen, zarten Wale sammeln Krill mit großen Barten Es gibt tausende Mimosenarten Hüte Dich vor Spirituosen, harten Schweine haben rosa Schwarten Wie lang muss ich noch aufs Liebkosen warten? Bürgerbrunch im Rosengarten.
Spätsommer-Eindrücke von der Buga 2009 in Schwerin
Die Bundesgartenschau 2025 in Rostock wird abgesagt. Das ist das Ergebnis einer Beratung von Rostocks Oberbürgermeister Claus-Ruhe Madsen (parteilos) und Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschafts- und Umweltminister Till Backhaus (SPD). Abschließend entscheiden muss die Bürgerschaft der Hansestadt, nach dem Hin und Her der vergangenen Monate und angesichts der immer noch bestehenden Unsicherheiten, dürfte es aber als wahrscheinlich gelten, dass die Bundesgartenschau 2025 tatsächlich nicht stattfinden wird. Viele Projekte rund um den Stadthafen inklusive einer Brücke darüber würden wohl nicht mehr rechtzeitig fertig werden. Als Grund nennt Madsen dafür unter anderem die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine. Dabei geht es auch um Befürchtungen, dass das Projekt Buga noch viel teurer werden könnte als veranschlagt. Madsen hatte Millionenschwere Fördermittelzusagen eingeworben.
Die Schäden an der Straßenbahn machen die Wucht des Aufpralls deutlich.
Es war der pure Zufall. Geplant war ein kurzer Mittagsspaziergang rund um den Homeofficeblock. Ein Polizeibus sperrte da gerade den Goetheplatz in Rostock stadtauswärts ab. Jenseits der Bahnhofsbrücke flackerten gefühlt hunderte Blaulichter. Reporterneugier ließ mich besonders schnell schneller werden. Wenige Augenblicke später fand ich mich inmitten der Hektik nach einem großen Unfall wieder. Auf Höhe Platz der Freundschaft waren zwei Straßenbahnen zusammengestoßen. Die nächsten sechs Stunden verbrachte ich damit, online, bei NDR 1 Radio MV und im Nordmagazin über den Einsatz der Rettungskräfte, die Lage an der Unfallstelle und schließlich die Aufräumarbeiten zu berichten.
Was muss das für ein Gefühl sein, wenn einen der Sturm in die Höhe hievt, gut zehn Meter sogar, hoch über das tosende Wasser trägt und dann sanft wieder in die Brandung setzt? Jedenfalls hat man dann wohl das Bedürfnis, die Faust gen Himmel zu recken und laut “Wohooo!” zu rufen, während einen eine neue Böe weiter reißt zum nächsten Höhenflug. Für die vielen Kitesurfer in Warnemünde jedenfalls war das heute wohl der beste Tag des Jahres. Vielleicht auch, weil es so viele bewundernde Blicke vom Strand aus gab.
Kitesurfer in der Brandung vor Warnemünde
Kräftige Sturmböen, auflaufendes Hochwasser, rauschende Brandung und viele spazierende Zuschauer am Strand – im gleißenden Licht der Januar-Sonne über Warnemünde. Die bunten halbrunden Drachen der Surfer sieht man schon hoch am blauen Himmel, noch bevor man es über die Dünen geschafft hat. Auf dem Wasser herrscht regelrecht Gedränge. Surfer lassen sich vom Wind quer zum Strand ziehen, links, rechts, raus auf die See, zurück gen Strand, werfen mit ihren Boards gischtende Fontänen auf, während ein paar Meter weiter der nächste zum Höhenflug abhebt.
Die Ostsee hatte leichten Schaum von Seepflanzen angespült. Wie Milchschaum lag der dicke Flaum im Sand – und immer, wenn Sturmtief Nadia Lust hatte, pustete es so kräftig in den weißen Flausch, dass dicke Flocken landeinwärts purzelten, zwischen den Beinen und Füßen der hunderten Spaziergänger hindurch Richtung Dünen.
Der Sturm hat auch ein wenig Algenschaum an den Strand gespült.
Dort bot sich ein ganz anderes Schauspiel. Das Winterwetter und vor allem der Sturm des Wochenendes hat mit dem feinen Sand gespielt und ihn zu hohen Wällen aufgetürmt, Berge fast schon, und hat glattgepustete Plateaus daneben geschüttet. Manche Strandzugänge sind fast unpassierbar.
Sturmtag in Warnemünde – irgendwie idyllisch
Ein paar Meter weiter sieht es aus, als kauerten die tapfersten Sandkörner hinter Muschelhälften, die im Sand stecken oder kleinen Steinchen. Wie die kleinsten Dünen der Welt scheinen sie Schutz vor dem grimmigen Wind zu suchen, um nicht auch noch Richtung Hotel Neptun mitgerissen zu werden. Ganz ähnliche Szenen werden sich in der Hochsaison hier auch wieder abspielen, dann aber in einem anderen Maßstab, wenn sich Touristen hinter ihren viel zu bunten Windfang-Zelten ducken.
Jedes Sandkorn, das kein Halten mehr kennt, fegt mit abermillionen weiterer Körnchen wie ein ferngesteuerter Nebel über Strand und Dünen. So stellt man sich einen ganz normalen Nachmittag auf einem Wüstenplaneten vor… ohne das ganze Wasser natürlich. Sie wissen, was ich meine.
337 Lego-Teile ergeben eine Silhouette. Das Europäische Hansemuseum in Lübeck zeigt derzeit eine Ausstellung, in der die Geschichte des mittelalterlichen Städtebundes mit Dioramen aus Klemmbausteinen dargestellt wird. Im Museums-Shop gibt es dazu passend: Die Lego-Skyline von Lübeck.
Heute Abend habe ich sie zusammengesetzt. Was für ein Spaß. Thore Michels aus Lübeck ist 17 und hat das Set entworfen. Dafür gibt es spezielle CAD-Software. Beeindruckend finde ich, dass es ihm gelungen ist, sogar die Querbalken zwischen den Türmen des Lübecker Doms nachzubilden. Die Herausforderung ist bei jedem Motiv, dass das Portfolio an Lego-Steinchen zwar sehr umfangreich, aber eben auch nicht unendlich ist. Und dann für winzige Querstreben die passenden Elemente zu kombinieren…. Re-spekt.
Im Interview mit den Steinchenhändlern von Flix-Brix erzählt der junge Lego-Designer, dass er es einfach mal versucht habe beim Hansemuseum, ob die nicht Interesse an so etwas hätten. Jedenfalls muss man sich dort inzwischen auf eine Warteliste setzen lassen, wenn man ein Set kaufen möchte (nun gut, das kann entweder ein Hinweis auf eine sehr kleine Auflage oder eine sehr große Nachfrage sein …. oder beides). Der Bausatz selbst ist kein Produkt von Lego selbst, sondern wird von Flix-Brix erstellt.
Fundament
Ausbau
Grünanlagen
Hausbau
Reihenhäuser
Tor
Sehenswürdigkeiten
Turmbau
Mit Querstreben
Wahrzeichen
Noch n Tor
Fertig
Das Lübeck-Skyline-Lego-Set bietet mehrere Details
Sogar die Querbalken am Dom finden sich zwischen den Plastiktürmchen.
Im Malerwinkel liegt ein Schiff unter Segeln
Unter- und Obertrave schimmern blau…
… und wirken ungewöhnlich gerade ;-)
Im Café des Europäischen Hansemuseums sind noch Plätze frei. Der Lego-Bausatz dürfte inzwischen aber wohl vergriffen sein
An der Obertrave hängt ausnahmsweise mal keine Wäsche.
Sankt Mariens beachtliche Kirchenschiffe
Die Lübeck-Skyline gibts im Shop des Europäischen Hansemuseums