Fluch reloaded

Diese Woche im Kino gesehen: “Fluch der Karibik 2”, ein Piratenspektakel. Das war ganz unterhaltsam, wenn man Mantel- und Degen- und Piraten-Filme mag, bei denen es vor allem auf spektakuläre Fechtszenen auf festen und beweglichen Orten ankommt. Dazu dann noch die eine oder andere Seeschlacht, ein klamaukiger Hauptdarsteller und wirklich eklige Masken, das reicht dann schon für einen unterhaltsamen Abend zum Kinotagpreis. Dass man die Handlung nur ansatzweise durchschaut, weil a) man den ersten Teil nicht gesehen hat oder b) es auf den Gang der Dinge in dem Film nach Meinung seiner Urheber gar nicht so ankommt, ist da verzeihlich. Lustiger Freibeuter-Klamauk mit Johnny Depp, der – das kann man jetzt schon ahnen – noch eine weitere Fortsetzung finden wird. Nicht nur wegen der Einspielergebnisse (nach 16 Tagen schon über 300 Millionen Dollar), sondern auch wegen der Abschlussszene. Auch der dritte Teil wird wohl wieder in einer Südsee-Kulisse spielen, die – und das ist nun wirklich erstaunlich – der Optik eines Disney-Freizeitparks nachempfunden sein soll. Merchandising wie bei den Profis…

3 von 5 kohlhof-Punkten

Film-Rezension auf Spiegel-online

Die deutsche Internetseite zum Film

Schnecken regen sich

Und kaum regnet es mal ein bisschen, muss man schon wieder aufpassen, wo man hintritt. Schnecken, die Holländer unter den Kriechtieren:

Schnecken, überall, sogar übereinander turnen die Viecher rum.

Wobei sich sofort die Frage stellt: Wenn Schnecken Feuchtigkeit so lieben, wo waren sie denn dann in den vergangenen Wochen und Monaten, während dieser verheerenden Dürre? Wo haben die Schnecken überlebt, dass sie nun so zahlreich zurück ans Tageslicht kriechen? Wers weiß, darf es hier unten hinschreiben.

Die beste Entscheidung des Tages

Über Rostock geht gerade ein Wolkenbruch hernieder mit allem, was dazu gehört. Also reißenden Bächen auf Straßen und Fußwegen, Blitz und grimmigem Donner. Der erste richtige Regen seit Wochen. In diesem Zusammenhang möchte ich mir deshalb aber nun selbst gratulieren: Für die weise Entscheidung nämlich, vorhin auf dem Rückweg vom Termin zum Studio noch kurz zu Hause vorbeizufahren und die weit geöffnete Dachluke zu schließen.

Die Tag-Wolke

Wer öfter bei kohlhof.de vorbeischaut, wirds bemerkt haben: Hier wurde ganz sacht umgestaltet: Das Menü rechts hat jetzt eine etwas andere Struktur. Im Text sind neue Layout-Elemente dazugekommen, wie zum Beispiel die zentrierten Bilder mit grau unterlegter Bildzeile. Dazu die blau hinterlegten eingerückten Links oder Zitate. Am Ende jedes Beitrags stehen jetzt Schlagwörter, so genannte Tags. Das sind in der Regel bis zu vier Begriffe, die das Thema des Textes grob einordnen. Wer darauf klickt, findet Artikel zu ähnlichen Themen.
Und aus allen Tags macht das System auch eine Tag-Wolke, die sich unten im Menü findet. Je häufiger ein Begriff vorkommt, um so größer und farblich intensiver steht er in der Tag-Wolke. Ich habe schon einige Beiträge mit Tags versehen. Da es hier aber schon gut 300 Beiträge gibt, dauert das noch etwas, bis alle eingeordnet sind, also wird die Tag-Wolke sich weiter verändern.

Angst!

Dies ist eine Meldung für alle jungen Leserinnen, die eine gewisse Abneigung gegenüber ihrer Großmutter verspüren, und zwar aufgrund frühkindlicher Erlebnisse an einem Freitag, dem 13., die mit haarenden Clowns und Glas zu tun haben. Dahinter verbirgt sich in jedem Einzelfall ganz bestimmt eine tragische, bedauerliche Geschichte. Schnelle Hilfe scheint aussichtslos, aber wenigstens gibt es für dieses ganze Elend auch wissenschaftliche Namen: Wenn Frauen Angst vor der eigenen Großmutter haben, so attestieren ihnen Fachleute Babushkaphobie. Wer sich vor Haaren fürchtet, leidet unter Chaetophobie. Wer auf Clowns trifft und vom Fluchtreflex gepackt wird, der hat Coulrophobie. Wenn der Spaßmacher dann auch noch einen Glaspokal überreichen will, aber auch das die Furcht nur noch verstärkt, hat man wohl Nelophobie. Die Angst vor Freitag, dem 13. heißt bei Fachleuten Paraskavedekatriaphobie. Das alles ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Liste der Phobien, die eine so genannte Hypnosepraxis auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Ob die Methoden, die dort angeboten werden, wirklich hilfreich sind, diese Ängste zu bewältigen, kann und mag ich nicht beurteilen (da habe ich viel zu viel Angst vor), und ob es alle diese Phobien wirklich gibt, naja. Jeder, der unter diesen oder ähnlichen Dingen leidet, wird in manchen Fällen sicherlich kein leichtes Leben haben. Aber interessant, wenn nicht sogar aufschlussreich, ist diese lange Übersicht allemal. Auch ich habe mich dort wiedergefunden, mit meiner Angst vor Zahnbehandlungen. Damit geht es mir noch einigermaßen gut. Aber wirklich schlimm dran sind woll Leute mit Phobophobie – das ist die Angst, Angst zu haben.

Die Angst-Liste

United States v. Zacarias Moussaoui

In diesem Herbst jähren sich die Anschläge vom 11. September in New York und Washington zum fünften Mal. Nach dem tausendfachen unvorstellbaren Leid in den Türmen des World-Trade-Centers, im Pentagon, in den Flugzeugen und der Verzweiflung bei den Angehörigen der Opfer hatte US-Präsident Bush angekündigt, man werde die Terroristen ausräuchern. Das ist den Vereinigten Staaten bislang höchstens ansatzweise gelungen: Afghanistan und Irak gehören mit zu den unsichersten Regionen der Welt.
Abgesehen von den militärischen Aktionen haben die Vereinigten Staaten bislang nur einen Verdächtigen gefunden und auch verurteilt, von dem sie glauben, dass er direkt an den Terroranschlägen beteiligt war: Zacarias Moussaoui. Er wurde im Mai zu lebenslanger Haft verurteilt. Jetzt hat das US-Gericht nahezu alle Beweisstücke aus dem Verfahren online gestellt, es sind rund 1200 Fotos, Schriftsätze, Filme, Tonaufzeichnungen und Aussagen. Dabei wurden sowohl die Unterlagenn der Anklage, als auch die  der Verteidigung online gestellt.
Wer sich diese Daten ansehen will, sollte auf einiges gefasst sein: So sind unter anderem Telefonmitschnitte aus den brennenden Bürotürmen zu hören, Fotos von Leichen zu sehen.
Die Gerichtsakten gibt es hier, der Spiegel berichtet so.

Das Gemüse und der Hof

Um meinen Nachnamen am Telefon möglichst unmissverständlich zu übermitteln, greife ich bei Nachfragen gerne auf folgende altbewährte Hilfe zurück: “Kohlhof, wie das Gemüse und der Hof dahinter”. Das kommt an. Wenigstens bei den Leuten, die das zum ersten Mal hören. Kollegen im selben Raum, die meinen Erläuterungen am Telefon schon zigmal beiwohnen durften, rollen hingegen mit den Augen. Weil ich deshalb heute besonders rücksichtsvoll sein wollte, verzichtete ich auf meine übliche Namenserläuterung, als ich gerade wieder fernmündlich eine weitere Wahnsinns-Story an Land zog. Ich buchstabierte mich also höflich durch je ein k, ein l, ein f und je zwei hs und os. Als ich damit fertig war, sagte mein Gesprächspartner am anderen Ende fröhlich: “Ach! Wie das Gemüse und der Hof, nä?” Ja genau! Ich habe es dann zur Feier des Tages noch einmal laut wiederholt.

Warum immer ich?

Es gibt immer wieder Momente im Leben, da stellt man sich diese Frage und weiß schon vorher: Eine Antwort gibt es nicht auf “Warum eigentlich immer ich?” In meinem Fall stelle ich mir derartige Fragen in jüngster Zeit im Supermarkt – viel zu oft übrigens, wie ich finde. Und ja, heute habe ich mir wieder die Frage gestellt, diesmal im Gang mit den Fruchtsaftgetränken. Es hätte auch bei den Eiern sein können oder an der Käsetheke. Sei’s drum.

Ich hatte also bereits eine Honigmelone, zwei Liter Milch, ein bisschen Aufschnitt und Toast in den Einkaufswagen geladen, kam gerade aus dem Gang mit dem Knabberzeugs und dann sah ich es: Ein rotztriefendes, zerknülltes, fleckiges Taschentuch lag plötzlich auch in meinem Einkaufswagen. Ganz vorn, mitten in der Mitte, schon ein bisschen schlaff von der ganzen Soße, die es aufgesogen hatte.

Den Würgreiz hatte ich schnell im Griff und somit genug Zeit, mir in der Warteschlange vor der Kasse die Frage zu stellen, was in Menschen vorgeht, die fremde Einkaufswagen ungebeten zu Seuchenherden machen. Was stellen diese Figuren sonst noch den lieben langen Tag über an, wenn sie nicht gerade Schnupfen haben? Sind das die Personen, die bei McDoof arbeiten und herzhaft in den Milchshake schnäuzen, bevor sie ihn aus dem Drive-In-Schalter reichen? Sind das die, die nur deshalb in Klamottenläden gehen, um auch ohne Unterwäsche Hosen anzuprobieren? Die in Uni-Bibliotheken einfach mal so das längst nicht mehr lieferbare Standardwerk ganz unten im Theologie-Magazin hinter der letzten Buchreihe verstecken? Arschlöcher etwa? Und die kaufen im selben Laden ein wie ich?
Und vor allem: Was mache ich nun? Wohin mit dem Drecksding? Vielleicht geisterte das Taschentuch ja schon eine ganze Weile durch den Markt, immer verstohlen mit spitzen Fingern in unbeobachteten Momenten von einem Kunden zum nächsten Einkaufswagen geworfen. Und ich, sollte ich dieser Zewa-Odyssee ein Ende bereiten, im Papierkorb? Und mir dabei im besten Fall die Schnodderseuche einfangen, im schlimmsten Fall den Arm abfaulen lassen?

Meine Entscheidung fiel auf “Mit-dem-Einkaufswagen-zum-Parkdeck-fahren-Waren-
umladen-und-den-Einkaufswagen-dann-einfach-in-die-Bos-zurückstellen”. Ganz bestimmt kommt nachts eine Reinigungs-Mannschaft und säubert jeden einzelnen Wagen samt Unterbodenwäsche und Desinfektion. Darauf habe ich mich verlassen. Mal sehen, bei meinem sprichwörtlichen Glück werde ich das Taschentuch aber in ein paar Tagen wiederfinden…

Rekord-Gesimse

Hm, das ist kniffelig! The razor-toothed piranhas of the genera Serrasalmus and Pygocentrus are the most ferocious freshwater fish in the world. In reality they seldom attack a human.” (Die Piranhas der Gattungen Serrasalmus and Pygocentrus mit rasierklingenscharfen Zähnen sind die grausamsten Frischwasserfische der Welt. In Wirklichkeit greifen sie selten Menschen an.). Wer diesen Satz möglichst schnell in sein Mobiltelefon hacken kann, kommt ins Guinness-Buch der Rekorde. Ben Cook aus den USA ist das gelungen. Der 18-Jährige, dessen Name so klingt, als sei er der “Schatzinsel” entnommen, benötigte für das Buchstaben-Gefitzel gerade mal 42,22 Sekunden – er holte sich damit seinen Weltrekord zurück, den eine junge Frau aus Singapur kurzfristig inne hatte. Die Botschaft musste bei einem Wettbewerb in einem Freizeitpark eingegeben werden, Hilfsmittel wie zum Beispiel das Worterkennungssystem durften nicht benutzt werden. Wer sich also im kommenden Jahr an dem Wettbewerb beteiligen möchte, hier ist die Tastenreihenfolge zum Üben:

844330777299996667771118666666844
333074447772664427777066633308443
30433663377720*777733777777277772
5556887777026630*7999466622233668
777887777027773308443306666777780
333337776662224446668877770333777
337777449283377703334447777440444
6608443309666777555310*4446607773
325554448999084433999077773355536
6660288222255020448862661

322 Tastenanschläge in 42 Sekunden, das sind knapp 8 pro Sekunde. Viel Glück!