Täuschend echter Zustellungsfehler

Spam-Mail täuscht DHL-Sendungsverfolg und Zustellungs-Nachricht vor.

Es wirkt auf den ersten und zweiten Blick so echt:

„Sehr geehrte Kundin, sehr geehrter Kunde, die für Sie bestimmte Sendung 220268857055 wurde an DHL übergeben und wird voraussichtlich am 15.01.2013 zwischen 08:30 – 12:30 Uhrzugestellt. Weitere Informationen über den Sendungsstatus stehen Ihnen durch die direkte Statusabfrage über den folgenden Link zur Verfügung:

Ein Link, der aussieht wie ein Link zur offiziellen DHL-Seite
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr DHL Team“

Vom kleingedruckten Disclaimer am unteren Ende ganz zu schweigen. Und weil diese Mail ja auch durch das ausgefinkelte Spam-Filter-System durchgerutscht ist, ist man ja kurz versucht, tatsächlich auf den Link zu klicken. Schließlich stimmt ja auch das Datum. Morgen ist der 15. Januar. Das passt. Da ist es doch egal, ob man ein Paket erwartet – oder eben nicht.

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Tank-Spam

EIn Brief von “Clever Tank für Deutschland”. Analoger Spam im Briefkasten.

Spam! Ich bekomme hunderte dieser im harmlosesten Fall lästigen, im schlimmsten Fall schädlichen elektronischen Nachrichten pro Tag. Junk-Filter kümmern sich darum. Ab und zu schafft es mal ein Betrugsversuch bis in meinen Mail-Posteingangs-Ordner. Am Briefkasten vor der Haustür funktioniert das nicht, aber da kommen ja auch nicht täglich hunderte Nerv-Briefe an. Umso mehr fallen die auf, die sozusagen analoger Spam sind. Heute war wieder einer dabei – übrigens auch optisch eine Frechheit und in jeder Hinsicht unglaubwürdig.

Auch optisch eine Frechheit.

Lausiges Layout, ein bisschen Word-Art aus den 90ern und ein Text, der alle Fragen offen lässt. Das alles soll dazu dienen, um sich in Deutschland „bekannt und beliebt“ zu machen. So steht es Schwarz auf Weiß auf diesem Brief ohne Absender. Es geht um „die Clever-Tank“, die mit diesem Brief an den „sehr geehrten“ Herrn Kohlhof über ein großes Tanken-Preisrätsel informiert und „zur Neueröffnung“ den Gewinn von einem „unserer wertvollen Preise im Gesamtwert von über 24.000,- Euro“ in Aussicht stellt. Die ersten drei Preise könne man sich auch wahlweise „in Bar (sic!)“ auszahlen lassen. Wem das nicht reicht, der Aufforderung „Also ran an die Schreiber und gleich miträtseln“ nachzukommen, den soll der Hinweis überzeugen, dass man bei Antwort binnen drei Tagen auch noch einen „kostenlosen Urlaub für 2 Personen in das wunderschöne Venedig“ gewinnen kann. Der Brief, datiert in Delmenhorst, trägt keine Unterschrift.

Es geht darum, auf der beiliegenden Karte ein profanes Rätsel auszufüllen. 1. Preis: angeblich „3 Jahre kostenfrei tanken (max. Wert € 6000,-)“. Für den Zweiten geht’s um 2000 Euro für Sprit. Bei Platz 3 winken „Reisen im Wert von € 1.196“. Die Gewinner 4 bis 99 dürfen sich auf „Sachpreise, Einkaufsgutscheine etc.“ freuen. Das Lösungswort des Rätsels ist „Tanken“.

Doofe Fragen in einem Brei aus Grün und Blau.

Was bedeutet das alles? Wir wissen doch alle schon, dass das alles unseriöser Quatsch ist. Trotzdem noch mal: Eine Firma, die sich beliebt machen will, informiert nicht darüber, was sie eigentlich anbietet, der Brief hat keinen Absender, keine Unterschrift. Das Layout ist billigst, der Druck ist monochrom. Man sollte doch meinen, dass ein Tankstellenunternehmen (wenn es sich denn um ein solches handelt) zur Markteinführung ein bisschen mehr Geld in die Hand nimmt als für einen Laserdrucker und kein Layout.

Die Antwortkarte soll an ein anonymes Postfach zurückgeschickt werden, das Layout der Gewinn-Liste erinnert mit den blauen Rauten an den „Diamanten“ von Aral, ebenso weckt die abgerundete Schrift auf blauem Untergrund bzw. mit lausigem blauen Umriss an den Markenauftritt der Tankstellenkette. Das Rätsel liegt über einer Collage aus Zapfsäulen- und Preistafel-Fotos. Zu erkennen sind Kraftstoffpreise knapp über einem Euro. Der Name „Clever Tank“ erinnert an clever-tanken.de, ein Spritpreis-Vergleichsportal.

Es gibt “Reisen” zu gewinnen. Reisen. Vielleicht ja zu einem Heizdeckenfachhandel irgendwo im hintersten Heidegasthof…

Im Kleinstgedruckten, dort wo man nicht nur seinen Namen, seine Anschrift, sondern auch seine Telefonnummer, sein Geburtsdatum sowie eine Unterschrift angeben muss, steht auch noch dieser Hinweis: „Der Teilnehmer erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden, im Falle des Gewinnes telefonisch benachrichtigt zu werden oder Angebote von Vertragspartnern schriftlich oder fernmündlich zu erhalten. (Dieses Einverständnis ggf. streichen).“ Alles klar. Ich habs nachgemessen: Der senkrechte Strich vom großen K ist knapp 2 Millimeter hoch. Ich sag doch: Kleinstgedruckt.

Wer die 2 Millimeter kleinen Buchstaben nicht durchstreicht, sitzt erst recht in der Falle. Aber ob es bei den als unseriös einzustufenden Empfängern überhaupt eine Rolle spielen würde, ob da irgendwas durchgestrichen ist?

Man darf vermuten, dass da jemand auf die übliche dreiste Art an jede Menge persönliche Daten kommen will, um damit wiederum Geld zu verdienen. Mal sehen, was Onkel Google meint…. ah ja:

Die Verbraucherzentrale Berlin warnte im März 2011 vor einem ganz ähnlichen Schreiben:

„Wer an dieser Art von Preisausschreiben teilnimmt, öffnet Datensammlern und -händlern Tür und Tor. Eine Vielzahl von Unternehmen in aller Welt hat fortan freien Zugang zu persönlichen Daten und wird die arglosen Gewinnspielteilnehmer mit telefonischer und schriftlicher Werbung überschütten.“

Tja nun.

Bei Antispam-ev sind Briefe dieser Art seit mindestens 2009 bekannt.

Auch clever-tanken.de wurde schon mal dazu befragt. Die Berliner Zeitung BZ zitiert im April 2011 clever-tanken.de:

“Wir haben mit dem Schreiben nichts zu tun. Unser guter Name wird ausgenutzt.”

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz listet Clever-Tank in der Liste der Abzocker 2011 auf.

Der Lahn-Dill-Kreis, nach eigenen Angaben der einzige Kreis in Deutschland, der eine Warnliste vor unseriösen Werbeschreiben pflegt, hat am 15. August 2012 sogar eine explizite Warnung vor den Schreiben von „Clever Tank für Deutschland“ veröffentlicht:

„Die Firma gibt es nicht, es fehlt an sämtlichen Absenderangaben und nur anhand der Postfach-Adresse auf der Teilnahmepostkarte ist niemand ausfindig zu machen. Leider verlangt die Deutsche Post AG von Postfach-Nutzern nicht, sich eindeutig zu identifizieren.“

Die mit den Antwortkarten gesammelten Adressen würden verkauft. Und weiter:

„Weil es auch Reisen zu gewinnen geben soll, erwarten die Fachleute der Behörde aufgrund ihrer Erfahrungen aber noch eine andere Masche: Es kann passieren, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmern später zum Gewinn einer angeblich kostenlosen Reise gratuliert wird, die sich erst bei näherem Hinsehen dann als alles andere – nur nicht als kostenlos entpuppt.“

Also, da wird doch jetzt wohl niemand mehr ….

Arglose Frage auf gutefrage.net
Arglose Frage auf gutefrage.net

PS: Aber alles hat ja auch was Gutes. So habe ich in diesem Zusammenhang die Seite aral-design.de entdeckt. Ein gutes Beispiel für die professionelle Durchgestaltung eines Markenauftritts.

Post vom “Betrugsprävention Team”

Man sollte die Entwicklung von Übersetzungscomputern weltweit gerichtlich stoppen. Irgendwann wären sie sonst tatsächlich so gut, dass man beliebige Texte sinngemäß von einer beliebigen Sprache in jede beliebige andere übersetzen kann ohne dass es auffällt. Irgendwelchen Spamamateuren dürfte das in die Hände spielen. Bis es soweit ist, sorgen ihre Betrugsversuche für Heiterkeit – aber es gibt bestimmt einen, der darauf hereinfällt, weil er glaubt, dass die bei der Sparkasse wirklich so doof sind.

Vorlesen macht mir hingegen Spaß.

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Neuer Mist im Postfach

Schon wieder! Ich habe schon wieder das große Glück, dass man mich ins Vertrauen zieht, um ein ganz großes Ding zu drehen und um mich noch reicher zu machen. Gerade eben kams per Post.

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Grossjackpot-Lotterie

Na, das geht ja gut weiter. Also, das könnte meine Methode werden, mit diesem Spam-Mist fertig zu werden: Vorlesen. Und dann gibts heute im Forum auf NDR1 Radio MV ab 20:15 noch mal ein paar Berichte zu den Themen unseres heutigen Servicetages.

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Und wenn Sie auch ne seltsame Mail haben, die ich vorlesen kann, dann her damit. Müssen wir nur kucken, wie die Mail ,die Sie mir schicken, doch durch meinen Spamfilter kommt… Ein Teufelskreis…

Sofort Ausfullen!

Grob überschlagen habe ich in den vergangenen drei Monaten wohl an die 24 Millionen Euro gewonnen. Allein durch Gewinnspiele rund um die Fußball-WM im kommenden Jahr, durch unglückliche Todesfälle einsamer Deutscher in Nigeria oder durch Internetlotterien mit sensationellen Gewinnquoten – jedenfalls würde mir dieser Batzen Geld gehören, wenn die vielen Spamnachrichten denn wahr wären, die jede Woche in meinen Mail-Postfächern landen. Diese Angaben in diesen Nachrichten sind aber natürlich nicht wahr – das sieht man auf den ersten Blick. Und wenn nicht: Vielleicht wirds ja beim Hören deutlich. Bedienen Sie sich zu diesem Zweck bitte des angehängten Podcasts.

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Schutz vor Spam und Viren, vor Betrug und bösen Buben im Internet, das ist am Dienstag auch das Thema beim Service-Tag auf NDR1 Radio MV. Von 8 bis 13 Uhr stehen drei Fachleute im Studio Rede und Antwort:

Rechtsanwalt Johannes Richard aus Rostock hat sich auf Streitfälle rund um Internetseiten und Online-Angebote spezialisiert.

Jörg Otto Czimczik vom Landeshochschulverband wird unter anderem Tipps geben, welche Computer-Programme wirklich nützlich sind und wie Anwender Sicherheitskopien von ihren Daten anlegen können.

Axel Friedrich vom Schweriner Systemhaus Planet-IC GmbH ist beim Servicetag unter anderem der Fachmann für den Schutz vor Viren und anderen Bedrohungen aus dem Internet.

Kostenlose Hotline zu NDR1 Radio MV: 0800/59 59 – 100.

Muhahahaaa!

Hallo, ich möchte gern ihre Zugangsdaten für ein Online-Bezahlsystem klauen. Deshalb schicke ich Ihnen diese Nachricht mit der Warnung, dass jemand angeblich bereits versucht hat, Ihr Konto zu knacken und einem gefakten Link auf meine Seite, die der echten Bezahlsystemseite täuschend ähnlich sieht, und wo sie dann bitte ihre echten Daten eingeben, damit ich diese dann tatsächlich klauen kann. Ich warne Sie hiermit also vor mir selbst. Damit Sie das auch erkennen, habe ich noch den einen oder anderen Fehler wie zufällig im Text versteckt. Viel Spaß beim Suchen. Sie werden jetzt wahrscheinlich wünschen, dass mir das Gemächt schrumpelt als Strafe für meine Dreistigkeit – hätte nicht gedacht, dass wenigstens das funktioniert.

Mit freundlichem Gruß,

Ihr Spammer vom anderen Ende der Welt.

Oder was genau soll man zwischen Zeilen lesen, wenn man eine Mail wie die hier nun zitierte – und was den Link angeht entschärfte – im Postfach findet?

Hallo Gast paypal,

Ihr Online-Konto wird ausgesetzt, weil wir ein Problem fest mit Ihrem Konto.

Wir stellten fest, dass jemand versucht, Ihr PayPal-Konto ohne Ihre Erlaubnis zugreifen darf. Zu Ihrem eigenen Schutz, beschr?nken wir den Zugriff auf Ihr Konto. Zur ?berwindung dieser Einschr?nkung, klicken Sie unten und folgen Sie den Anweisungen geben Ihr PayPal-Konto zu ?berpr?fen:

https://www.fieserlink.auf/falsche_Seite&?=muhahahaaa

Hinweis: Wenn Sie auf unsere Forderung ignorieren, lassen Sie uns keine andere Wahl als eure Accounts vorr?bergehend gesperrt.

Wir schatzen Ihre Zusammenarbeit in dieser Angelegenheit.

Danke,

PayPal


Ja, man könnte das auch einfach ignorieren, aber ich habe gerade was zum Aufregen gesucht, und da kam mir diese Grmblfjx-Mail gerade recht.

is klar…

Sie gehören wohl zu den nervigsten Werbebannern im Netz: Die bunten Bilder, in denen einem versichert wird, dass man der soundsovielste Besucher der Internetseite sei und deswegen Sensationelles gewonnen habe. Mumpiz. Dieses Schildchen erst recht:

Ja nee, is klar. Ich bin der 6-Milliardenste...

Und das alles soll kein Scherz sein. Ich bin also Besucher Nummer Sechsmilliarden­fünfhundertacht­und­sech­zig­millionen­drei­und­neun­zig­tau­send­sechshundertsiebzig. Wie viele Menschen leben derzeit noch mal auf diesem Planeten? Aha: 6.856.880.106. Und von denen haben nur rund 288 Millionen Versager dieses Glücksbanner noch nicht gesehen, wohingegen ich derjenige bin, der wegen des Betrachtens dieses Bildchens schon ein Gewinner ist.
Spam!

Der große Bestimmer

Hiermit möchte ich meiner uneingeschränkten Bewunderung für Master-Slave-Steckdosenleisten Ausdruck verleihen. Als umweltbewussten Stromverbraucher sah man mich bislang regelmäßig unter Schreibtisch und Hifi-Möbel kriechen, um Steckdosenleisten, und damit Computer, Monitor, Drucker, Lautsprecher, Verstärker, CD-Player, Netzwerk-Clients und anderes dauerstromfressendes aber unverzichtbares Gedöns  von Hand ein- oder auszuschalten. Die elendige Kriecherei im Staub ist vorbei, seit ich diese Meister-und-Sklaven-Stecker habe.

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