Qualle als Haustier

Qualle als Haustier? Geht nicht, geht sehr wohl. In einem kleinen Topf mit ein paar bunten Kieseln. Nun ja.

Na, ist Ihr Online-Leben heute auch voll von “4 more years”, “uff” und dergleichen politischen Statements? Und reicht es jetzt mal? Dann gestatte ich mir hier einen Hinweis auf eine kleine Bildergalerie bei “Big Picture” vom Boston Globe. Eigentlich habe ich dort ja nachgesehen, ob es schon Fotos vom Wahltag gibt, aber nein. Aber dann ist da gerade die Galerie “Tiere und ihre Menschen” ziemlich weit oben. Wie immer: beeindruckende Aufnahmen, diesmal von nackten Katzen, tasmanischen Baby-Teufeln, Schlangen und dergleichen, was man eben so als Haustiere zu halten dürfen glaubt. Aber dass jemand ne Qualle hat und mit ihr Zug fährt… Bild 23.

Fisch-Gesichter

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Routinierte Miene: Business as usual im Becken mit die Giebeln... ja, so heißen diese Herrschaften wohl.

Zweieinhalb Stunden reichen bei weitem nicht aus, um im Müritzeum in Waren an der Müritz abzutauchen. Das Aquarium ist gleichzeitig auch ein Wald und ein Wildvogel-Museum. Man trifft sich mit den Bewohnern der Müritz auf Augenhöhe (und staunt nicht schlecht, mit was für Ungetümen man da doch im Sommer so das Wasser teilt), hört Kauze, Spechte, Drosseln und Amseln rufen, begleitet Kraniche und dergleichen mehr. Lernt, Wild-Spuren im Wald zu lesen und wie ein Specht zu hämmern. Aber am besten sind wohl doch die Fisch-Gesichter, von denen ich den geneigten Besuchern hier nun einige präsentiere. „Fisch-Gesichter“ weiterlesen

Ente gut…

Dramatische Minuten heute am Funkhaus. Der Nachwuchs einer Entenfamilie forderte den ganzen Einsatz der Hausverwaltung – der vorläufige Höhepunkt in der Geschichte einer jungen, nicht immer einfachen Liebe… ach, lesen Sie es einfach.

Für ein paar Minuten hielt das Funkhaus heute den Atem an. Bei einem der wohl ersten gemeinsamen Familienausflüge waren zwei auf dem NDR-Gelände geschlüpfte Entenküken unter das Gitterrost über einem Abwasser-Kanal am Fuß des Gebäudes gepurzelt. Die gelbbraunen Federbälle hatten keine Chance, dort allein wieder herauszukommen. Beherzte Mitarbeiter aus der Hausverwaltung haben deshalb kurz vor der Mittagspause die Kanalabdeckung gelüftet und die beiden Enten-Jungen wieder ans Tageslicht befördert.

Erster Entenausflug 2010 ums Funkhaus. Foto: Christian Kohlhof
Erster Entenausflug 2010 ums Funkhaus -Fünf von sieben Kükensind zu sehen. Foto: Christian Kohlhof

Allerdings war es nötig, der regelmäßig quakenden Entenmutter ihren Nachwuchs hinterherzutragen. Offenbar rechnen Enten jederzeit damit, dass ein paar Küken bei einem Ausflug auf der Strecke bleiben können. Trotzdem wurden die schon als verlustig abgehakten Küken wieder in die Polonaise rund ums Hörfunkstudio aufgenommen. „Ente gut…“ weiterlesen

Winter-Spaziergänger

Dieses andauernde Winterwetter stiftet allerorten Verwirrung. Erst vorgestern hatte sich ein Wildschwein in ein Kaufhaus in Kröpelin verirrt. Erst vier Schüsse aus der Dienstwaffe eines Polizisten machten der wilden Jagd durch die Auslagen ein blutiges Ende. Wenn überall Eispanzer knacken und sich Schnee türmt, dann kommen manche in ihrer Not vom angestammten Weg ab – und so staunte ich doch sehr über den unerwarteten Winter-Spaziergänger, der mir gestern Abend gegen 19:30 Uhr in der Fritz-Reuter-Straße in Rostock entgegen kam? Raten Sie gerne mit und gewinnen Sie nichts:

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Auflösung nach 13 15 Uhr:

(EDIT:) “Waschbär” lag also vorn bei dieser knallharten Umfrage, wie die Leser das winterliche Rostock wohl einschätzen. Allerdings war es kein Waschbär, der mir gestern Abend entgegentappste. Was mir ungelenk watschelnd über den Weg lief, war ein Blässhuhn, in dessen Blick ich eine gewisse Orientierungslosigkeit zu entdecken glaubte – nach Blässhuhn-Maßstäben waren wir ja auch eine halbe Ewigkeit vom rettenden Ufer bzw. der rettenden Kai-Kante zum ohnehin vereisten Stadthafen entfernt.

So hockte es sich auf eine kleine vereiste Stelle auf dem Fußweg, blickte mich von unten wohl auch ein wenig anklagend an, ganz so, als sei ich für dieses Winterwetter verantwortlich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, hatte auch ein bisschen Mitleid, blieb stehen. Ich wollte nun auch nicht unbedingt dabei gesehen werden, wie ich zwischen Vorgartenhecken und parkenden Autos auf ein Blässhuhn einrede. Weil ich aber trotzdem hilfsbereit bleiben wollte, deute ich mit dem Kopf nickend Richtung Stadthafen – erst zaghaft, dann etwas energischer. Wir verstanden uns. Das Blässhuhn erhob sich, schüttelte einmal kurz sein Hinterteil, deutete nickend ein Danke an und machte sich wankend auf gen Hafen. Als es am Kantstein der Doberaner Straße wartete und den Autos entgegensah, erst nach links blickte, dann nach rechts, dann wieder links, drehte ich mich um und ging meines Weges…. ich habe nichts mehr von ihm gehört.