Wenn Vögel im Schnee starten

Die Amsel, die uns täglich auf dem Balkon besucht, hat auf jeden Fall Eindruck gemacht. So schöne Schnee-Engel können wir jedenfalls nicht.

Familie Piepzarro

Heute war ich bei Fußball-Interessierten Menschen zu Besuch. Sie haben einen Schal, eine Fußmatte und Trikots von Werder Bremen. Und ein Vogel-Häuschen im Vereins-Grün. Im leichten farblichen Widerspruch zum Grün des Vereins-Vogel-Häuschens sind ausgerechnet Blaumeisen eingezogen.

Takeoff zur nächsten Futter-Tour.

Inzwischen pfeift es im Innenraum häufiger als bei der schlimmsten Kreisliga-Rangelei. Der Nachwuchs ist da und hat: Hunger. Darum schwirren Mama und Papa Meise behende ein und aus und kündigen neues, sich windendes Futter im Schnabel jeweils mit knackigem Tschilpen an. Werder-Häuschen, Werder-Meisen. Klar, das muss Familie Piepzarro sein. Sie sind jedenfalls ähnlich im Angriffsmodus, sofern es um kriechendes Getier in Schnabelgröße geht.

Essen in Bewegung: Die Blaumeise hat eine grüne Raupe zum Essen eingeladen…

Wie sich beim Versuch, die gefiederten Untermieter bei ihrem geschäftigen Fütter-Treiben abzulichten, herausstellen sollte, sind die Meisen flinker als der bestbezahlte Millionen-Kicker. Kaum erscheinen sie am Flugloch, schon sind sie weg. Sie nehmen jedenfalls keine Rücksicht auf Interessen von Pressevertretern. Dies ist die Foto-Ausbeute eines ganz normalen Meisentages.

Flugloch mit Meise, den Kopf irgendwie auch vorwitzig heraussteckend.

Ente gut…

Dramatische Minuten heute am Funkhaus. Der Nachwuchs einer Entenfamilie forderte den ganzen Einsatz der Hausverwaltung – der vorläufige Höhepunkt in der Geschichte einer jungen, nicht immer einfachen Liebe… ach, lesen Sie es einfach.

Für ein paar Minuten hielt das Funkhaus heute den Atem an. Bei einem der wohl ersten gemeinsamen Familienausflüge waren zwei auf dem NDR-Gelände geschlüpfte Entenküken unter das Gitterrost über einem Abwasser-Kanal am Fuß des Gebäudes gepurzelt. Die gelbbraunen Federbälle hatten keine Chance, dort allein wieder herauszukommen. Beherzte Mitarbeiter aus der Hausverwaltung haben deshalb kurz vor der Mittagspause die Kanalabdeckung gelüftet und die beiden Enten-Jungen wieder ans Tageslicht befördert.

Erster Entenausflug 2010 ums Funkhaus. Foto: Christian Kohlhof
Erster Entenausflug 2010 ums Funkhaus -Fünf von sieben Kükensind zu sehen. Foto: Christian Kohlhof

Allerdings war es nötig, der regelmäßig quakenden Entenmutter ihren Nachwuchs hinterherzutragen. Offenbar rechnen Enten jederzeit damit, dass ein paar Küken bei einem Ausflug auf der Strecke bleiben können. Trotzdem wurden die schon als verlustig abgehakten Küken wieder in die Polonaise rund ums Hörfunkstudio aufgenommen. „Ente gut…“ weiterlesen

Tauben-Fütter-Guerilla

Vielleicht war sie etwas unvorsichtig, vielleicht wollte sie entdeckt werden. Jedenfalls habe ich heute Nachmittag eine Untergrundkämpferin mitten in Rostock gesehen. Sie schien sich ihres frevelhaften Tuns genau bewusst zu sein – und hat trotzdem eiskalt … Tauben gefüttert.

Sie tut so, als ob sie schlendert. In ihrer bronzefarbenen Steppjacke, der beigen Hose, die Augen hinter einer großen dunklen Sonnebrille verborgen, die kastanienbraun gefärbten Haare unter einem eierschalen-weißen Hut verborgen. Alles Ton in Ton. Damen wie sie lustwandeln üblicherweise an der Promenade in Warnemünde… aber da gibts ja keine Tauben.

Deshalb spaziert sie heute nun also über den Rostocker Universitätsplatz, laviert sich zwischen den vielen anderen Spaziergängern und Shoppern hindurch, macht ein unbeteiligtes Gesicht und lässt ihre Hand wie zufällig in der quer umgehängten beigen Handtasche ruhen. Hier ist Gewusel und Hektik, Straßenmusikanten musizieren, Touristen flanieren. … Dann plötzlich zuckt die rechte Hand hervor und lässt ein, zwei Meter entfernt Brotkrumen aufs Plfaster purzeln. Noch während die Krümel in einer flachen Kurve zu Boden rieseln, hat sie sich schon geschwind auf dem Absatz umgedreht, geht langsam Schritt für Schritt in die entgegengesetzte Richtung und tut so, als habe sie all das, was nun hinter ihr passiert, gar nicht bemerkt. „Tauben-Fütter-Guerilla“ weiterlesen

Tröten am Herbst-Himmel

Höhepunkt des Tages – das steht auch jetzt zur Mittagszeit schon fest – war heute der Schwarm Kraniche, der ganz hoch am am wolkig-weißen Schweriner Herbst-Himmel über der Stadt kreiste. Das wäre unbemerkt geblieben, wenn es a) nicht so unglaublich ruhig in der Schelfstadt gewesen wäre und b) die Vögel nicht so nachdrücklich getrötet hätten. Was für ein Schauspiel.

Emu auf der Überholspur

Aus der Reihe “Überraschende Verkehrsmeldungen” – gerade eben im Radio gemeldet:

Vorsicht bitte in beiden Richtungen auf der A20 Rostock – Lübeck in Höhe Groß Sarau läuft ein Emu auf der Fahrbahn.

 

Edit nach einer halben Stunde: Aus dem Emu ist inzwischen ein Nandu geworden.

Nandus

Eben auf der Fahrt von Lübeck nach Rostock am Rande der A20 gesehen: Nandus. Kurz vor dem Rastplatz Schönberger Land. Eine Gruppe von bestimmt fünf Tieren stand in einem Kornfeld. Die grau gefiederten Laufvögel sind seit einigen Jahren im Wakenitztal heimisch geworden, nachdem sie wohl von einem Bauernhof ausgebüxt waren. (Für ein Foto von der Überholspur aus war allerdings keine Gelegenheit, ich hoffe auf Verständnis der Leserschaft…)