Das sorgt noch für Irritationen. “.travel” ist eine Top-Level-Domain, also eine Adress-Endung im Internet, die es erst seit dreieinhalb Jahren gibt. Mit dieser Endung versehen sind Angebote von Unternehmen der Reisebranche. Erst langsam werden solche Endungen bekannt und eingerichtet. Jetzt gibt es auch in Rostock zwei Angebote: rostock.travel und warnemuende.travel. Sieht komisch aus, funktioniert aber.
Bei .travel handelt es sich um eine gesponserte Top-Level-Domain. Sie wird also nicht von einem unabhängigen Gremium verwaltet, sondern von einem Unternehmen, in diesem Fall von Tralliance. Verwaltet wird das alles auf travel.travel. Seiten mit dieser Endung sind, Hotels, Unternehmen, Campingplätzen, Restaurants und vergleichbaren Einrichtungen vorbehalten. Ähnlich Bedingungen für Webseiten mit Kontakinfos bzw. für Luftfahrtunternehmen gibt es bei Domain-Endungen wie .tel und .aero (englischsprachiger Wikipedia-Artikel).
Die beiden neuen Rostocker Adressen werden von der Tourismuszentrale der Stadt betrieben, sind also das offizielle Tourismusportal der Hansestadt Rostock. Die Seiten sollen komplett zweisprachig sein. Nun ja, fast: Der Link “Booking your Accomodation” führt zu einem ausschließlich deutschsprachigen Formular, auf dem man sich unter anderem zwischen “Übernachtungen” und “Finnhütten” entscheiden kann bzw. muss.
Immerhin sind sie viel aktueller als die bisherigen Seiten. Auf warnemuende.de gibt es zweifellos auch aktuelle Informationen über Rostocks Rathaus und wer dort etwas zu sagen hat, aber ein Klick auf “Warnemuende in Figures” ist gleichzeitig ein Zeitsprung zurück in die Geschichte. Es geht sage und schreibe 10 Jahre zurück. So lesen wir dort unter anderem:
Es ist schon fast viereinhalb Jahre her, dass Herr Pöker zurückgetreten ist. Und Frau Jens und Herr Danke… ach, egal. Es ist ja nur eine kleine Unterseite. Eher witzig als skandalös.
Zeitgemäß ist das Internetangebot an anderer Stelle gewesen. Seit geraumer Zeit sind in Internetadressen auch Umlaute erlaubt. Moderne Browser finden sie auch. Und deshalb gibt es auch warnemÜnde.de. warnemünde.travel gibt es hingegen nicht, was allerdings an den Namen-Richtlinien für die Domain liegt. Umlaute sind laut tralliance nicht vorgesehen.
Nunja, eigentlich sollte man den Internet-Auftritt von Rostock unter http://www.rostock.de auch lieber gaenzlich verschweigen.
Wie Du schon richtig sagst, scheinen die offiziellen Seiten ein Relikt aus dem letzten Jahrtausend zu sein. Traurig, traurig… und das in einer Tourismus-Hochburg, wo sich viele Urlauber im Vorfeld ueber ihr Reiseziel erkundigen.
Mir scheint, die Stadt Rostock wirft das Geld fuer suendhaft teure Beratungen raus, so dass am Ende fuer das Eigentliche kein Geld mehr da ist. Stattdessen sollte die Buergerschaft mal lieber zusehen, dass die Gehwege zumindest in Warnemuende in Ordnung gebracht werden.
Dass Geruechten zufolge in einer eigentlich unter Denkmalschutz stehenden Strasse ein Backsteinhaus abgerissen und durch ein Flachdachbau eines Landespolitikers ersetzt werden soll, faellt dann ja auch kaum noch ins Gewicht und regt eh niemanden auf…
Ansonsten: nettes Blog! Seit dem Finnjet-Artikel schaue ich regelmaessig vorbei! :-)
Vielen Dank für das Lob!
Tja, rostock.de. Schon seit geraumer Zeit arbeitet man ja in der Stadtverwaltung aneinem Relaunch. Aber wie man so hört aus dem Rathaus, ist der Relaunch-Beauftragte seit Monaten ernsthaft krank. Und eine Vertretung gibt es offenbar nicht…