Dinner-Wiederholung

Das Fernseh-Programm an Silvester besteht ja zum größten Teil aus dem Sketchklassiker “Dinner for One” in diversen Versionen und Varianten in Schwarzweiß und Farbe. Wem das alles noch nicht reicht (oder wer ausgerechnet zu einem der vielen Sendetermine im deutschen Fernsehen keine Gelegenheit hat, die Geburtstagsfeier von Miss Sophie und das daraus resultierende Besäufnis zu verfolgen), kann sich das alles auch noch auf einer Sonderseite des ndr ansehen. Dort gibt es das Video von Dinner for One in mehreren Versionen, den Text des Spektakels, Hintergründe über die Darsteller, das Stück, die Begeisterung, die das Stück angeblich auch in anderen Ländern auslöst, Rezepte fürs Dinner und so weiter und so fort.

Ich habs mir nun beim Verlinken einmal angesehen. Und das reicht. Schönen Jahreswechsel!

Jubiläum verpasst

Schon wieder nicht rechtzeitig dran gedacht: Diesen Blog auf kohlhof.de gibt es seit drei Jahren. Am 28. Dezember 2005 erschien hier der erste Artikel. Vielen Dank fürs Mitlesen und Kommentieren! Macht immer noch Spaß.

Pizza Fictionale

Du weißt, Du bist auf billige Werbefotografie hereingefallen, wenn Dir beim Anblick dieser Verpackung

Schinken und Ananas-Stücke drängeln sich auf einer knackigen Pizza unter wie zufällig hingeworfenen Kräuterblättern. Das verspricht der Packungsaufdruck der "Ofenfrischen".

das Wasser im Munde zusammenläuft – und dir dann beim Anblick dieses Packungsinhalts ganz unwillkürlich die Spucke wegbleibt:

Schinken- und Ananasstücke verlieren sich auf der "reichhaltig mit ausgewählten Zutaten" belegten Pizza. Fotos: Christian Kohlhof

“Genießen Sie eine Pizza, deren lockerer Hefeteig reichhaltig mit ausgewählten Zutaten belegt ist”, schlägt der Hersteller auf der Packungsrückseite stolz vor und verspricht “köstlichen Duft” und “herrlich frischen Geschmack”. Diese tiefgefrorene Sensation wiegt laut Aufdruck 380 Gramm und soll zu zwölf Prozent aus Ananasstücken bestehen. Das wären etwas über 45 Gramm. Ich hab nicht abgewogen (denn ganz bestimmt sind die einzelnen Zutaten aufs Gramm genau verteilt), ich habe einfach nachgezählt: Das Bild auf der Packung zeigt 18 Ananasstücke und 23 Schinkenscheibchen.

Das reale Pendant bringt es auf 20 Ananasecken und gerundet 23 Schinkensplitter. Damit ist man als Kunde genau genommen doch auf der Gewinnerseite, oder etwa nicht. Schließlich hat man ja sogar mehr Ananas bekommen als man nach einem flüchtigen Blick auf die Verpackung erhoffen dürfte. Nun gut, dafür verteilen sich die entscheidenden Zutaten auf der Pizza auf einer viel größeren Fläche. Man beachte in diesem Zusammenhang allerdings in etwa das untere Drittel der Fläche des Produkts…. Donnerwetter: 3 Schinken, 2 Ananas. Wem fällt da nicht sofort das Pizzafoto auf dem Karton ein? (Die dunklen Flecken im oberen rechten Viertel sind übrigens die Kräuter).

Und tatsächlich schmeckt die Pizza ja nicht schlecht – in weiten Teilen allerdings auch bloß ausschließlich nach Pizzateig und der roten Soße und dem Käse. Man darf eben nicht erwarten, dass man mit jedem Bissen, den man sich von einer “Pizza Schinken-Ananas” abschneidet, auch ein Stück Ananas und/oder Schinken erwischt. Wahrscheinlich liegt das alles daran, dass die Menge “ausgewählter, hochwertiger Zutaten” derzeit akut begrenzt ist, weil es so schwierig ist Hochwertiges auszuwählen. Ja, so wird es sein.

Jedenfalls hat die Pizza immerhin dazu geführt, dass ich mir einen neuen Produktnamen ausgedacht habe: “Pizza Schinken-Ananas” ist ja nur teilweise richtig. Wie wäre es stattdessen mit “Pizza Fictionale”? Da weiß man dann wenigstens, was man bekommt: “Pizza fattaccio” (oder so ähnlich).

Weihnachts-Rückblick

Hier die wesentlichen Fakten aus drei Tagen unterm Weihnachtsbaum in Lübeck:

Lübeck-Premiere der Buddenbrooks am ersten Weihnachtstag: Filmpalast Stadthalle kurz vor Filmgebinn

Aussterbende Fehlkonstruktion: Zu den Geschenken in diesem Jahr zählt unter anderem ein Plattenspieler, mit dem man die alten Scheiben in MP3-Dateien verwandeln kann. Schöne Idee, leider ist das in diesem Fall verschenkte Produkt eine Fehlkonstruktion: Viele Platten, die auf dem guten, 20 Jahre alten Spieler problemlos durchlaufen, scheitern auf dem modernen LP-MP3-Wandler. Die Nadel…. die Nadel, also, äh. Ja, was macht die Nadel eigentlich, wie war noch mal was Wort, wenn der Schallplattenspieler nicht vorankommt und immer wieder dieselbe Ste…nkommt und immer wieder dieselbe Ste…nkommt und immer wieder dieselbe Ste…nkommt und immer wieder dieselbe Ste…SCRATCH… Stelle abspielt? „Weihnachts-Rückblick“ weiterlesen

Weihnachtsplätzchen 2008

Dies ist also meine Plätzchenkollektion 2008. Die Zimtkugel kommt mit Zuckerperlen daher...
Die Eisblumen tragen Hagelzucker auf ihren runden Rücken. Und schmecken ein bisschen nach Marzipan.

Diese Stangen sind eigentlich nur ein Abfallprodukt, weil 4 Eigelb noch verarbeitet werden sollten.Ergebnis: Diese kleinen sehr süßen Dinger.
„Weihnachtsplätzchen 2008“ weiterlesen

Chinchilla-Nacktmull

Meinem Gegenüber standen für einen Moment die Tränen in den Augen. Ich hatte einen Witz auf Kosten ihrer Chinchillas gemacht. Konnte ja nicht ahnen, dass die Dame mit dem resoluten Mundwerk derart empfindlich reagiert, wenn es um die possierlichen Nager geht. Aber urteilen Sie selbst:

Zunächst ging es in der Unterhaltung bei Tisch um die Tatsache, dass Chinchillas so flauschig und niedlich und überhaupt sind, dass man sie einfach gern haben muss. Dann ging es darum, dass bei besagter Dame ein Chinchilla-Mädchen aus dem Käfig ausgebüxt war, quer durch die Wohnung strolchte und erst nach Stunden mühsamen Jagens wieder eingefangen werden konnte. Dann das eigentliche Problem: Dame sagt: “Wenn Chinchillas sich gestresst fühlen, dann geht ihnen das Fell aus.” Ungläubiges Nachfragen aus der Runde. Bestätigung: “Ja, die haaren dann. Wenn sie sich erschrecken, wenn sie Angst haben. Dann verlieren Chinchillas viele Haare.”

Schnitt. „Chinchilla-Nacktmull“ weiterlesen

Das Engelorchester-Massaker

Ein Schwall aus Spänen und Splittern purzelte die Stufen hinab! Überall lagen Arme, Beine, Musikinstrumente, Zöpfe und Flügel herum. Nur ganz leise hallte der Knall des Absturzes noch nach. Dann absolute Stille. Ich saß mittendrin – begann zu heulen, jammern und greinen – in diesem Berg aus Elend, Leid und Zerstörung. Um mich herum die abgerissenen Gliedmaßen, von denen sich einige noch an Flöten, Geigen und Taktstöcke klammerten. Ich war für all das verantwortlich. Ich hatte ein ganzes Orchester auf dem Höhepunkt seiner Schaffensperiode auf dem Gewissen: Das Engelorchester meiner Mutter.

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Der Chef am Dirigentenpult versucht gar nicht erst, Wunden und Narben zu verdecken.

Auch jetzt, fast 30 Jahre nach dem Unglück, sind manche Spuren noch nicht vernarbt. So gibt es im inzwischen gut 80 Mitglieder zählenden Holzorchester, das jedes Jahr in der Adventszeit eine vielbewunderte Tournee in der Schrankwand meiner Eltern vollführt, einen Harfenspieler, der anscheinend nur mühsam den Arm heben kann, um Saiten zu zupfen. Auch ein Engel, der als Attraktion auf einer Sternschnuppe reitet, die vom Regalboden über dem Konzertsaal herunterhängt, klammert sich immer noch recht verkrampft wie mir scheint an sein leuchtend gelbes Gefährt. Und wer genau hinsieht, erkennt Klebestellen und Pattex-Reste an Flügeln, Ellenbogen und Violinen. Die Tatsache, dass es dieses Orchester noch gibt, ist nur dem Umstand zu verdanken, dass auch schon vor 30 Jahren die chirurgische Kunst des Engelflickens weit fortgeschritten war.

Was war passiert? „Das Engelorchester-Massaker“ weiterlesen

Kleiner Hund, k Cnc und so

Wie stehen die Sterne? Eine Antwort auf diese für manche wichtige Frage gibt das Software-Planetarium “Stellarium“.

Stellarium zeigt an, wie der Himmel aussieht.

Ein beeindruckendes Programm, das den Blick auf Sterne und Planeten von jedem Punkt auf der Erde zu nahezu jedem beliebigem Zeitpunkt erlaubt. So kann man sich auch mal ansehen, wie die Sterne standen, als man selbst das Licht der Welt erblickte. Die Software blendet auf Wunsch Zusatzinformationen zu jedem Himmelsobjekt ein und zeigt bei Bedarf auch nicht nur die vergleichsweise abstrakten Strukturen der Sternenbilder ein, sondern auch ein paar gleißende Figuren.

Der Datenbestand scheint unerschöpflich. Vom Sternbild Kleiner Hund bis zu Objekten wie k Cnc 44798 gibt es Informationen; auch über deren Helligkeit, Entfernung zum Betrachter und so weiter erfährt man allerlei Details.

Die Software hat derzeit eine Versionsnummer jenseit der 1 (eine 0.10). Möchte nicht wissen, was dieses Programm mal leisten können soll, wenn es die erste echte Einser-Version gibt.