Merkels Echte

Bundeskanzlerin Merkel informiert in einem Video-Podcast auf ihrer Internetseite regelmäßig in Wort und Bild über ihre Politik. Ob das wirklich die Kanzlerin ist? Jetzt meldet sich im Netz die nach eigenen Angaben echte Bundeskanzlerin zu Wort. Auch in Wort und Bild – verwirrend ;-).

Die echte Merkel spricht zum Volk

“Zunächst freue ich mich sehr, dass sie mich in ihrem Internet eingeschaltet haben” – die nach eigenen Angaben echte Bundeskanzlerin wendet sich ans Volk.

Gewittermusik

Das ist kein Sonntag, das ist ein Wolkentag. Seit Stunden Gewitter. Graue Wolken über Rostock. Insofern wären Blumfeld auch ein Kandidat für die Musik des Tages. Aber ganz so furchtbar wie in “Graue Wolken” ist die Lage ja nun wirklich nicht. Deshalb reicht auch was herrlich Melancholisches.

Heute: Massive Attack – Unfinished Sympathy

Hier gibts die Trackliste zum Reinhören.

Noch mal zusammengefasst:

Das ist doch mal knackig: Machen Sie dies, unterlassen Sie das. Beachten Sie bitte auch jenes und denken Sie auch noch an dingsbums… ach, wissen Sie was? Fragen Sie Ihre Frau, die weiß wenigstens, wovon hier die Rede ist.

Waschanleitung

Zeitgemäße Waschanleitung?

Das Etikett, von dem mir nicht bekannt ist, ob es sich um ein originales Schild oder um eine Fotomanipulation handelt, habe ich hier gefunden. Ich bin mir gar nicht sicher, wem das Ding mehr wehtut: Frauen, die mit gängigen Klischees konfrontiert werden, oder Männern, die immer noch nicht in der Lage sind, ein Programm an der Waschmaschine einzustellen?

Einer von den vielen, vielen anderen

Bildblog lebt nicht nur von der eigenen kritischen Recherche, sondern auch von den “sachdienlichen Hinweisen” der Besucher. Jetzt habe ich auch mal nen Fehler rund um Bild entdeckt – und gleich ne Mail geschickt. Darum geht’s:

Ausriss aus einer Bild.de-Stellenanzeige (Quelle: Bildblog.de)

Panne in einer Stellenanzeige von bild.de

Ich war aber nicht der Erste, dem das aufgefallen ist. Aber mit den “vielen, vielen anderen”, da bin auch ich gemeint. Mein Anteil an dem dazu passenden bildblog-Artikel beläuft sich nach eigenen Schätzungen auf den unteren Promillebereich. Aber immerhin. Ich war dabei.

Traum in Weiß

Klar, es gibt Dinge, die wir Männer einfach immer wieder mal tun müssen: Holz mit der bloßen Hand hacken, apokalyptische Mengen Bier in uns hineinschütten, mal nicht zum Friseur gehen, anerkennend grunzend das neue Grillgeschirr vom Kumpel bewundern, versuchen, in jeder Kurve die Autoreifen zum Quietschen zu bringen – ein Leben am Limit also.

Aber auch echte Kerle haben ihre ruhigen Momente. Ich zum Beispiel jetzt gerade. Soeben ist die Lieferung mit weißem Pulver in 16 kleinen Plastiksäckchen angekommen: Es nennt sich “Xocao Classic White” und ist – eingerührt in einen Becher heiße Milch – ein flüssige Offenbarung: Trinkschokolade, aber nicht braun, sondern weiß.

Um es noch mal zu betonen: Weiße Trinkschokolade also, cremig, mit einem Hauch Vanille, ganz schön süß zwar, aber sehr lecker. Nesquick war gestern, Xocao ist heute. (Frauenzeitschriften-Lifestyle-Ressort-Testberichts-Modus AN) Ein Traum in Weiß zum Trinken und Entspannen. (Frauenzeitschriften-Lifestyle-Ressort-Testberichts-Modus AUS)

Aus irgendwelchen Gründen verkauft Darboven das Getränkepulver aber nicht in großen Kisten, sondern nur in kleinen Portionstüten für jede Tasse und lässt sich diesen Gourmet-Spaß zudem fürstlich entlohnen. Aber immerhin kostet eine Tüte im Internetshop nur gut 75 Cent, das ist halb so viel wie im Fachgeschäft und nur ein Viertel von dem, was ich im Café dafür bezahlt habe. Faszinierend. Mal sehen, wann ich mich an dem Zeug sattgetrunken habe. Wobei man ja wohl eher sitt sagen muss/könnte/sollte.

Bin jetzt für die nächsten acht Minten trinkend nicht zu erreichen – Leben am Limit eben.

Fundsache

Was durfte ich soeben bei der Heimkehr vom Geldverdienen neben meiner Haustür finden? Das:

Simpsinsposter

Leicht ramponiert: Das Simpsonsposter, das neben meiner Haustür stand.

Ein Poster mit nahezu allen Simpsons-Charakteren… waaaaah! Ich weiß nicht, wie lange ich nach Luft schnappend vor dem Bild stand, das hinter der Papiermülltonne an der Hauswand lehnte. Wer weiß, wie lange das gerahmte Bild (Ausmaße: gut 90 mal 60 Zentimeter) dort schon stand. Auf jeden Fall zu lange, denn am unteren Rand hat sich Regenwasser breit gemacht. Außerdem ist die Glasscheibe unten rechts gesplittert. Aber egal. Dieses historische Zeugnis intelligenter us-amerikanischer Vorabend-Unterhaltung muss bewahrt werden – selbst wenn dies ähnlich aufwändig werden sollte wie die Wiederherstellung des Stiftungsbildes im Kloster zum Heiligen Kreuz .

Bleibt nur die Frage: Wer trennt sich freiwillig von solchen Schätzen, von denen es weltweit höchstens 13 Millionen Exemplare gibt? Und außerdem: Was mach ich jetzt damit? Egal, erstmal haben, haben, haben.

Bloß gut…

… dass mir das nicht passiert ist: Fegen vor öffentlichen Gebäuden an runden Geburtstagen.

Treppe fegen

Der Kollege Oliver S. (30) musste das tun, wogegen ich mich seinerzeit erfolgreich gewehrt habe.

Der Kollege Oliver S. hingegen durfte heute die Treppen des Rostocker Rathauses von einer Melange aus Kronkorken und Kaninchenstreu befreien, Freunde und Verwandte hatten das zu seinem 30. Geburtstag organisiert und verfolgten die Fegerei weitgehend stumm und schweigend. Der Feger selbst schien von seiner Aufgabe nicht vollends begeistert. So war nur das Schrappen der Kronkorken und das Rauschen der Besenborsten auf dem Granit der Rathausstufen zu hören.

Als ich unlängst 30 wurde, hat man mich vor derlei Gebaren verschont. Das war Folge und Erfolg einer mehrere Jahre währenden Kampagne. So hatte ich schon im zarten Alter von 25 Jahren mehrfach öffentlich darauf hingewiesen, dass ich zu derlei Schmähungen nicht zur Verfügung stehe, weil ich zwischen dem Beseitigen mutwilliger Verschmutzungen und meinem runden Geburtstag keinen Zusammenhang erkennen mochte. Ich hatte deshalb mehrfach angekündigt, dass ich, sollte ich unter falschen oder richtigen Angaben zu einem für Aktionen dieser Art geeigneten Ort gelockt werden, wortlos die Szenerie verlassen würde um später allen Beteiligten die Freundschaft zu kündigen.

Zwar gab es immer wieder Andeutungen und Nachfragen, aber schließlich verbrachte ich einen angenehmen Geburtstag ohne lästiges Putzen und Fegen (also wie jeden anderen Tag meines Lebens ;-)). Nur hartnäckiges, über Jahre andauerndes Anprangern sämtlicher Andeutungen, die auf irgendwelche Fege-Vorbereitungen hindeuteten, hat mich vor diesem Irrsinn, den auch niemand witzig zu finden scheint, bewahrt. Mein Hauptaugenmerk lag dabei auf unsicheren Kantonisten aus dem weiteren Bekanntenkreis, bei denen ich die größte Bereitschaft für Anschläge auf meine freie Selbstbestimmung vermutete. Mit einer beispiellosen PR-Offensive in eigener Sache ist es mir gelungen a) jegliche Bestrebungen im Keim zu ersticken und b) in weiten Teilen meines sozialen Umfeldes nachhaltiges Verständnis für meine Haltung zu wecken und mir dadurch c) trotz der diffizilen argumentativen Lage Sympathien zu sichern.

Kann ich nur empfehlen und allen, die noch 30 werden und von diesem seltsamen Brauch ähnlich viel halten wie ich, raten, rechtzeitig gegenzusteuern.

Puzzle-Kuh

Es gibt keinen besonderen Anlass, keinen speziellen Grund, der passen würde. Aber zur Feier des Tages veröffentlicht kohlhof.de heute einfach mal das Foto einer bunten Kuh. Da:

Puzzle-Kuh aus der Cow-Parade

Die Puzzle-Kuh, ein Souvenir aus Wien. Schick, nech?

Sie gehört zur weltweiten Kunst-Aktion Cow-Parade, bei der Künstler aus allen Ecken der Welt Rinder-Rohlinge nach ihren Vorstellungen gestalten. Die Exponate bereicherten dann das Straßenbild von Großstädten auf dem gesamten Globus. Dieses Modell gehört dazu, habe es aber auf die Schnelle nun nicht eindeutig im Internet gefunden. In anderen Städten gab oder gibt es ähnliche Aktionen. So stehen in München Löwen, in Berlin Bären und in Hamburg auch Figuren von diesem Hummel-Hummel-Typ, wenn ich mich nicht irre.

Mein Exemplar stammt aus Wien, wo ich im Frühjahr 2003 auf der wohl besten Uni-Exkursion meines Lebens war. Und weil ich bunt sowieso mag, habe ich das Vieh ohne mit der Wimper zu zucken in einem kleinen Designer-Laden gekauft. Zur Bestätigung hat mir die Verkäuferin dann doch tatsächlich eine Quittung über “1 Kuh” ausgestellt. Allein das war’s eigentlich schon wert, die kleine Nachbildung zu kaufen.

Das Original, das im Design etwas von dieser kleinen Kopie abweicht, war 2001 in Kansas City zu sehen. Vielleicht ist meine Kuh auch eine Fälschung. Ich bin mir plötzlich gar nicht mehr so sicher. Bin ich einem Rinder-Fälscher aufgesessen? Wer Rinder nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte Rinder in Umlauf bringt… Ich mag sie trotzdem.

Droste und Rücker

Also, das ist eine sensationelle Kombination: Wiglaf Droste, Journalist und Satire-Autor unter anderem bei der taz und Urheber wirklich gelungener Kolumnen, hat Ende Februar 2005 eine wahrlich liebevoll ausformulierte Betrachtung über Joschka Fischers Verhalten in der Visa-Affäre und das Selbstverständnis der Grünen veröffentlicht. Kleiner Ausschnitt:

Joseph Fischer weiß, was er an Claudia Roth hat: Die Frau ist eine intellektuell befreite Zone. … Zumal auf ihrer Kriechspur ein weiterer Gollum wandelt: Franz Josef Wagner, der bei Springer die Rolle der nicht immer ganz sauberen Unterhose einnimmt,…

Wunderbar. Dieser Text wiederum diente als Vorlage für eine Hörprobe auf earpaper.de, womit ich nun also zur Kombination komme. Auf dieser Internetseite bieten drei NDR-Mitarbeiter ihre Sprech-Stimmen für die Vertonung von Podcasts an. Nachrichten-Sprecher (und Schauspieler) Alfred Rücker (bei dem auch ich vor Jahr und Tag mal ein paar Sprechstunden nehmen durfte), hat sich den Text von Droste ausgewählt. Und der Vortrag ist einfach nur herrlich (auf dieser Seite gibt es den Text zum Hören).

Sie können es einfach, die Herren Droste und Rücker… Und deshalb ist dieses wohl leider einmalige Tondokument heute die Akustik des Tages.