Zettel-Wirtschaft

Die bislang beste und interessanteste Dokumentation über den Tag der Wende vor fast 20 Jahren gabs am Montag im Ersten zu sehen. “Schabowskis Zettel”: Im Mittelpunkt eben die kleine Notiz, die Günter Schabowski am 9. November 1989 um kurz vor 19 Uhr vor der internationalen Presse in Ost-Berlin vorgetragen hat, obwohl diese Mitteilung eigentlich eine Sperrfrist bis zum nächsten Morgen trug. So aber geriet der Zettel außer Kontrolle.

Da kamen Zeitzeugen zu Wort, die sehr mitreißend erzählt haben. Vier Bilder waren teilweise nebeneinander geschnitten, um zu verdeutlichen, was alles gleichzeitig in Berlin passiert ist an jenem Abend. Wie eine Sonderausgabe der Fernsehserie “24”. Den Zettel übrigens kann man sich noch mal ansehen, er ist auf der Homepage des NDR als PDF-Datei zu finden. Beachten Sie auch die zweistellige Archiv-Nummer des Bundesbauftragten für die Stasi-Unterlagen.

Und den Film selbst gibt es (noch) in der Mediathek der ARD zu sehen.

via.

Star Trek

Also, der neue Film: Ist schön geworden. Oft sehr schnell geschnitten, rasante Ballerei im All, dazu auch handfeste Auseinandersetzungen auf der Brücke. Dazu gibt es auch sehr amüsante Szenen, zum Beispiel, wenn Pille McCoy mit Absicht James T. Kirk krank macht, um ihn als seinen Patienten an Bord der Enterprise zu bringen: Der künftzige Captain kann plötzlich nicht sprechen, wird ohnmächtig, bekommt dicke Hände – und das alles, während er der Besatzung klar machen will, dass man in eine Falle fliegt.

Die Geschichte ist spannend und beantwortet die Frage, wie Kirk, Spock, Pille und Uhura ausgebildet wurden und wie sie zu einem Team wurden. Der Konflikt zwischen dem stets um Logik bemühten Vulkanier Spock und dem eher aus dem Bauch heraus handelnden Draufgänger Kirk steht dabei im Mittelpunkt.

Die Ur-Enterprise ging vor gut 40 Jahren zum ersten Mal auf Sendung. Die Filmtechnik hat natürlich inzwischen einen Quantensprung gemacht. Die Kulisse im neuen Kinofilm ist deshalb selbstverständlich bombastisch – aber trotzdem finden sich ein paar Erinnerungen an die Ur-Fassung: Das Piepen und Fiepen der Bordcomputer hat überlebt.

Die Story ist spannend, manchmal auch ein bisschen verwirrend, schließlich spielen auch Zeitreisen eine Rolle. Tiefpunkte gibt es kaum, am unnötigsten ist aber wohl die Szene, die Kirk auf einem eisigen Planeten zeigt, auf dem er vor gigantischen, bestialisch brüllenden, blutrünstigen Ungetümen flieht. Diese Biester wirken vor allem wegen ihrer viel zu schnell animierten Bewegungen irgendwie unpassend – und erinnern sowieso an eine Ice-Age-Version von Dune, dem Wüstenplaneten. Und dann ist da noch die Szene, in der Spock sich in einem Shuttle auf einen Sessel setzt. Als der Sitz sich automatisch dreht, sagt Spock sein bekanntes: “Faszinierend”. Wer Spock kennt, weiß, dass den Halbvulkanier eigentlich ganz andere Phönomene und Erscheinungen zu einem solchen Ausspruch inspirieren – ein beweglicher Stuhl gehört sicherlich nicht dazu. Das Zitat hätte an anderen Stellen wohl besser gepasst.

Aber das sind Kleinigkeiten. Der Film ist empfehlenswert! Viel Spaß.

Energie!

Countdown bis zum Start: T minus 9 Stunden, 30 Minuten. Heute startet der neue Startrek-Film schon in einigen Kinos (obwohl ja morgen erst der offizielle Starttermin ist). Das werde ich mir nicht entgehen lassen.

Der Film erzählt die Geschichte, wie Kirk, Spock und Pille wurden, was sie sind – spielt also chronologisch gesehen vor der Ur-Enterprise-TV-Serie. Gute Idee – obwohl ich unendliche-Weiten-technisch vor allem von der Next-Generation-Crew mit Captain Picard und Data sozialisiert wurde.

Für Freunde der Vereinigten Föderation der Planeten, von Warptechnologie und Teleportation gibt es auch ein paar passende dekorative Elemente in Form von Star-Trek-Icons und -Bildschirmhintergründen für den Desktop zum Download bei der Iconfactory.

Star-Trek-Einführung bei wikipedia

Neulich auf der Autobahn

Rückfahrt mitten in der Nacht von Berlin: Man sollte dann mit derartigen Dingen rechnen, kuckt aber wohl doch ein wenig dämlich, wenns dann passiert. Ich habe jedenfalls irgendwo auf der Autobahn ziwschen Berlin und Rostock eine Straßenbahn überholt. Jawohl. Einen ganzen Zug. Laut Logo war das ein Fahrzeug, das zur Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn-AG “Bogestra” gehört. Es stand auf einem von orange zuckenden Blinklichtern umgebenen Schwerlasttransporter und rollte so gen Norden.

Vielleicht war das ja die Kulisse für eine Szene aus “Ein Mann, ein Fjord“. Der Fernsehfilm nach dem Hörbuch von Hape Kerkeling war gestern Abend im ZDF zu sehen. Und mein Blickauf den Monitor wird ähnlich von Überraschung geprägt gewesen sein wie vorgestern auf der Autobahn: Denn eine Szene des Films wurde in einer Bogestra-Bahn gedreht.

Der Film an sich war, wie soll ich sagen, ganz in Ordnung – aber nun nicht so überragend was Witz, schauspielerische Leistung, Drehbuch und Umsetzung angeht. Mich hat er jedenfalls nicht überzeugt, zumal ich die neuen Figuren von Hape Kerkeling nicht so toll finde. Hort Schlämmer war gut in der VW-Werbeaktion als Fahrschüler, aber bei Schlagersängerin Uschi Blum (“Sklavin der Liebe”) fehlen mir die Highlights. Oder ich habe den hintergründigen schelmischen Witz in dieser Milva-Auferstehung noch nicht entdeckt…

Wenn Sie gestern auch “Ein Mann, ein Fjord” gesehen haben, waren Sie jedenfalls nicht allein. 7,17 Millionen Zuschauer haben den ZDF-Film gesehen, das sind gut 21 Prozent aller Zuschauer in der gestirgen Primetime gewesen (Quelle: Quotenmeter-Zusammenfassung).

PS: In der ZDF-Mediathek kann man sich den Film weiterhin ansehen.

Halten und greifen

Werbefilm für Winterreifen, wohl aus den 50er Jahren

Altes Werbefilmchen mit Matsch, Schnee und Frost in den Hauptrollen bei ihrem schandhaften Treiben (und wie man angeblich trotzdem auch bei widrigsten Straßenverhältnissen schwungvoll um jede Kurven fahren können soll):

[via]

00-Fortsetzung

Gerade eben habe ich den neuen James-Bond-Film gesehen: Ein Quantum Trost. Eine zünftige Dauer-Prügelei mit schönen Verfolgungsjagden über Gerüste, durch Opernhäuser, in Fischerbooten, in der Luft und auch durch einen Marmor-Steinbruch, dazu die gehörige Portion Misstrauen gegen alles und jeden, schöne Frauen, gehobene Architektur und heruntergekommene Slums, Wüste und Schnee, noch mehr schöne Frauen und korrupte Südamerikaner.
Im Kern geht es um einen Schurken, der Wasser klaut und Rebellen schmiert – was er übrigens mit Euros tut. Dollar sind inzwischen nicht mehr so angesagt.
Die Geschichte, die der Agent im Dienste ihrer Majestät zu bewältigen hat, ist allerdings ganz schön kompliziert, dazu noch rasant geschnitten und voll mit Bezügen zum Vorgänger Casino Royale – also ich habe die Story nicht komplett verstanden. Aber es reicht ja, wenn Bond und M das tun.
Halsbrecherische Stunts, schöne Prügeleien, Explosionen, moderne Technik – ein guter Film, aber nicht überragend. Im Abspann stand schon zu lesen “James Bond will return”.
Gäbs hier Punkte wie sonst überall auf Internetseiten, dann bekäme dieser Film 3,5 von 5 Kohlhof.de-Punkten.

Doch witziger Film!


NICHTLUSTIG 4 Trailer von Joscha Sauer bei Vimeo.

Über die “Nichtlustigen” Comics von Joscha Sauer habe ich vor ein paar Moanten hier schon mal berichtet. Jetzt gibts also auch einen kurzen Werbefilm für seinen neuen Band.

Neue unendliche Weiten

Huaaah! 7. Mai 2009, da werde ich abends im Kino sein! Ein neuer Star-Trek-Film kündigt sich jetzt schon an. Auf der Webseite zeigt das Ankündigungs-Filmchen den Bau einer U.S.S. Enterprise, dazu ein paar markige Zitate aus der Geschichte der Raumfahrt – und die weltallbedingt zwangsläufig unendlich weit sowie bedrohlich klingende Musik eines Filmorchesters.
Herrlich!
STAR TREK Teaser Trailer

Als Schauspieler werden auch Leonard Nimoy (Spock also) und Winona Ryder (was zum?) angekündigt.
Natürlich gibts den Hype zum neuen Film schon etwas länger, aber hey, das hier ist Mecklenburg, es dauert eben, bis sich gute Nachrichten bis in diesen Winkel herumsprechen.
via Cashys Blog