Abstand am Muttertag

Irgendwo musste der Aufkleber ja hin. Es war bestimmt eine Anweisung von ganz oben, den Kundenkontakt-Bereich mit emotionalen (Herzform) Werbestickern zu versehen.

Schild: "Abstand halten" mit Muttertags-Werbung
Den Muttertag wickeln wir in diesem Jahr ganz diskret ab.

Am Postschalter in Bad Kleinen (beachten Sie in diesem Zusammenhang bitte das Häkeldeckchen unter dem Aufsteller) hat man sich für die mutmaßlich noch einzig freie Fläche entschieden. Die Botschaft ist klar. Bitte sagen Sie es nicht weiter, aber … hüstel … heute ist diese Sache, dieser ähm Tag, dieser Mutter…ähm… Tag. Lassen Sie uns das diskret abarbeiten. Pralinen, Blumensträuße, Einladungen zum Essen bitte in neutraler Verpackung. Noch besser wärs natürlich, wenn Sie sich gar nicht melden bei Ihrer Mama. Gehen Sie auf Distanz, halten Sie Abstand. Muss ja niemand mitkriegen, dass heute Muttertag ist… ;-)

Der RadioLäufer hat dieses Foto für kohlhof.de gemacht… ganz diskret

Überbreite

Und damit das mit dem Raps und anderen Feldfrüchten auch was wird, sind zuweilen solche Maschinen nötig, die jeden Gedanken an Gegenverkehr schon von sich aus ausschließen. Und den Gedanken ans Überholen…

Traktor mit extra Reifen.
Landwirtschaft nimmt in Mecklenburg-Vorpommern einen breiten Raum ein.

Klassifiziert

Warteraum, Klasse 2
Das einzig Schöne am Bahnhof Malchow.

 

Vom Bahnhof Malchow ist eigentlich nicht mehr viel übrig. Die Reste eines Bahnsteigs, ein verrammelter Ziegelbau, eine zerschmetterte Normaluhr und doofe Graffiti. Wenn einen die auch noch orange-grün lackierten Triebwagen der Ostdeutschen Eisenbahn dort ausspucken, hat man unweigerlich das Gefühl, man gehört zum allersten Spähtrupp, der im Katastrophengebiet abgesetzt wird um zu prüfen, ob überhaupt irgendwas oder irgendwer das entsprechende Inferno überlebt hat. Die Antwort müsste, dem ersten bis neunundzwanzigsten Eindruck nach eigentlich “nein” lauten. Aber immerhin gibt es etwas, das wenigstens noch ansatzweise daran erinnert, dass hier mal ein Bahnhof stand: Der Hinweis auf die Warteräume, in denen schon seit Ewigkeiten niemand mehr gewartet hat. Inzwischen ist der gesamte Flecken ein Warteraum unterster Klasse…

Schnee anhören

Der Klang des Schweriner Schnees – zum Anhören

Man siehts ihm an: Der Schnee 2012 klingt auch gut.

Der knackige Frost machts möglich: Der Schnee in Mecklenburg-Vorpommern klingt in diesem Winter besonders kalt. Er knirscht lauter und klingelt intensiver. Ist wirklich so. Anzuhören im kleinen Schnipsel oben, der auf dem iPhone entstanden ist – genau wie heute früh eine kurze Reportage über einen fröstelnden Zeitungsausträger in Schwerin, dessen Atem im Schnauzbart schon Eiszapfen gebildet hatte. Ich hatte ihn auf dem Weg zur Arbeit getroffen, habe schnell dieses Universal-Telefon gezückt und eine selbstverständlich auch technisch sendefähige Reportage aufgezeichnet, Aufnahmezeitpunkt: 4:40 – gesendet 5:12.

Dieses Erlebnis heute früh hat mich zu diesem kleinen akustischen Exkurs auf dem Heimweg inspiriert. Foto und Audio sind also auf dem Telefon entstanden. Mit ein bisschen mehr Muße hätte ich auch noch diesen Text in der entsprechenden WordPress-App schreiben können – aber man muss es ja nicht gleich übertreiben.

Mal sehen, was an “mobilem Journalismus” noch so möglich ist mit diesem Streichel-Handy.

Überfluss

Mehr geht nun wirklich nicht

Wer da nicht zugreift, ist nicht mehr zu retten. Endlich: Eine Fleischerei aus Loitz hat eine Wurst erfunden, in die mehr reingeht, äh, als geht. Allein 101 Prozent Schweinefleisch! Wenn man noch den ganzen Würzkram und das Chemie-Zeugs dazurechnet kommt man bestimmt auf 200 Prozent Inhalt. Und das zum Preis von 100 Prozent. Mehr kann man wirklich nicht erwarten.