Detzer und Nelling

Aus Netzer und Delling werden Detzer und Nelling – das Floskel-Ping-Pong der ARD-Fussball-Fachleute erheitert ja schon seit Jahren. Seit 2002 gibt es auch eine Parodie im NDR-Hörfunk. Detzer und Nelling laufen jetzt wieder zur Hochform auf. Nachzuhören hier (Übersicht der jüngsten Folgen) – und ganz besonders empfehlenswert ist der Waldspaziergang.
Die fachlichen Einschätzungen von allem außer Fußball gibt es derzeit immer bei NDR 2 um 07.17 Uhr, bei N-JOY um 10.10 Uhr und bei NDR Info um 15.20 und um 17.20 Uhr zu hören.
Das alles ist das Werk der NDR2-Kollegen Andreas Altenburg (Nelling) und Olaf Nett (Detzer), die unter anderem auch schon Haus Sonnenschein, also die Big-Brother-Variante im Altenheim als Radio-Comedy mit entwickelt hatten.

Neue WM-Formel

Die Sportfreunde Stiller haben die beste WM-Hymne beigesteuert und ihren Song “54, 74, 90, 2006” schon angepasst: “54, 74, 90, 2010” heißt der Song nun. Und auch die WM-Siegerformel wurde inzwischen aktualisiert: Statt 54*74-1990=2006 lautet die Zauberformel nunmehr: 1990+1974-1954=2010. Wird schon werden.

WM: Das Eröffnungsspiel aus meiner Sicht

Tapfer habe ich mich gegen den Fußballrausch gewehrt, jetzt kann ich nicht mehr und gebe mich der Faszination des Turniers geschlagen.

Die Eröffnungspartie stellte sich aus meiner Sicht eher zweigeteilt dar. Und das kam so: Selbstverständlich haben wir gestern Deutschland – Costa Rica gesehen. Selbstverständlich hatten wir uns das schön gedacht: Große Leinwand im Freien hinterm Studentenkeller – dort war es aber überfüllt. Wir sind also zurück zu einer kleinen Feier in der KTV, auch dort sollte das Spiel gezeigt werden. Allerdings nicht draußen in der hellen Sonne, wo wir bislang gesessen hatten, sondern hinten, im Partyraum. Dort hing eine große Leinwand, das war schön. Der Laden war voll, das war gut. Zwischen der Leinwand und mir stand ein Balken, das war schlecht:

Wm Eröffnungsspiel

Alle wesentlichen Spielszenen habe ich optisch nur fragmentarisch und vor allem akustisch durch den Jubel der anderen Zuschauer wahrgenommen. Aber dies war wohl der angemessene Platz für jemanden wie mich, der von Fußball eigentlich gar keine Ahnung hat.

Den Sieger berechnen

Wir müssen jetzt hier auch mal über das leidige Thema Fußball-WM in Deutschland sprechen. Nicht, dass einen dieses ganze Marketing drumherum gehörig auf die Nerven geht (Nudel in Fußballform, Anti-Pickel-Tunke mit Minifußball als ‘Fanpaket’, Ticket-Gewinnspiele allerorten), nein, nein. Auch nicht diese sich nahezu täglich hochschaukelnden Horrormeldungen über Pannen beim Ticketverkauf… auch das nicht.

Es soll hier mal um die Spiele an sich, das Turnier gehen – also das, weshalb die Welt zu uns Freunden kommt. Da will vielleicht auch jemand mitfiebern. Oder Statistiken führen. Oder überhaupt alles genau im Blick haben. Das geht natürlich mit Hilfe eines Unparteiischen, mit Hilfe von Kollege Computer. Eine Exceltabelle, die aus den Spielergebnissen selbständig Tabellenstände und Statistiken ausrechnet und automatisch die Begegnungen der nächsten Runden zusammenstellt, die gibt es natürlcih im Internet. Hier zum Beispiel. Echt praktisch.

Urteil gegen Randalierer

Es ist fast genau drei Monate her, dass zahlreiche Menschen auf dem Bahnhof von Stendal randaliert haben, weil sie sich für Fans des FC Hansa Rostock halten. Gestern ist zum ersten Mal einer der Beteiligten verurteilt worden. Der Mann aus Wismar erhielt eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten auf Bewährung.

Randalierende Hansa-Anhänger

Anhänger des Fußball-Zweitligisten FC Hansa Rostock haben am Sonntag auf dem Bahnhof von Stendal randaliert. Sie verletzten 18 Polizisten, Medienberichten zufolge wurden neun Polizeiautos und Privatwagen angezündet. Die Randale auf dem Bahnsteig dauerte über zwei Stunden. Die Polizei beziffert den Schaden auf 200.000 Euro.

Die vermeintlichen Fans waren mit der Bahn unterwegs von Rostock nach Braunschweig. Das dort geplante Fußballspiel ihres Vereins war kurzfristig, nur wenige Stunden vor dem Anpfiff, abgesagt worden. Da waren die Hansa-Anhänger schon auf dem Weg Richtung Niedersachsen. In Stendal sollten sie umsteigen.

Als Grund für die Ausschreitungen wird in diversen Diskussionen auf hansaforum.de (einem Treffpunkt für Hansa-Fans) zum einen die Absage des Spiels genannt, andererseits ist dort auch von einehm Gerücht die Rede, wonach ein Polizeibeamter einem Sohn eines Hansa-Fans verboten habe, irgendwo hinzupinkeln. Die Rostocker Anhänger hatten schon während der Fahrt in dem Wagen randaliert.

Der Verein und das Fan-Projekt des Sportclubs haben sich inzwischen von den Ausschreitungen distanziert. Im Hansaforum werden die Krawalle und ihre Folgen kontrovers diskutiert. Tatsächlich finden sich dort einige Hansa-Fans, die Verständnis für die Randale zeigen. Die Mehrheit kritisiert die gewalttätigen Ausschreitungen.

Mit einer unglaublichen Kaltschnäuzigkeit rechtfertigen verbale Krawallbrüder auf der Internetseite die Randale. Was muss man wohl für ein Leben führen, in dem ein verschobenes Fußballspiel ausreicht, Menschen zu verletzen, Autos anzuzünden, fremdes Eigentum zu beschädigen? Wer soll für derartiges Verhalten Verständnis aufbringen? Niemand kann das. Weder Alkohol, noch Frust, noch Langeweile, auch nicht die Tatsache, dass das Spiel vielleicht zu kurzfristig gecancel wurde, noch sonstwas kann man ernsthaft als Entschuldigung für das wahllose Herumprügeln und Brandschatzen heranführen wollen.

Fan-Organisationen und Verein haben inzwischen angekündigt, mit Spendenaktionen und freiwilligen Arbeitsstunden helfen zu wollen, die Schäden in Stendal zu beseitigen.