Total abweisend

Es gibt viele sinnlose Dinge. Geschirrhandtücher zu imprägnieren gehört eindeutig dazu. Wo bitte ist der tiefere Nutzen, ein Stück Webstoff in einen wasserabweisenden Zustand zu versetzen – obwohl man damit doch möglichst schnell möglichst viel Wasser von Messern, Gabeln, Töpfen und Pfannen aufnehmen will? Oder anders gefragt: Was genau habe ich am Konzept eines Geschirrhandtuchs vollkommen falsch verstanden? Geht es gar nicht darum, die Tropfen aufzusaugen, sondern vielmehr darum, durch Reibungshitze die Wasserrückstände aus Geschirr und Besteck verdampfen zu lassen?

Bei mir in der Küche stapeln sich nun schon einige Fetzen schmutz- und wasserabweisende Tücher, die der Einzelhandel als Geschirrtücher verkauft. Mit ihnen kann man einen Tropfen mikroskopisch fein zum Beispiel außen auf der Teekanne verteilen. Oder im Topf den Rest vom Abwasch-Wasser hin und her schieben.

Oder wasche ich nicht richtig ab? Oder wasche ich gar die Tücher nicht richtig? Bitte helfen Sie mir. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Vielen Dank

Echt dufte

Ich war auf der Suche nach etwas ganz anderem – und las plötzlich einen Testbericht über Klopapier mit Spekulatiusduft. Das hat man nun davon, wenn man seine Fragen an Onkel google derart unpräzise formuliert – immerhin stößt man durch die Liste der so erzielten Suchergebnisse manchmal ja Türen zu vollkommen neuen Welten auf. Für mich waren in diesem Fall zwei Dinge vollkommen neu:

1.) Es gibt Klopapier mit saisonal bedingten Parfümierungen

2.) Menschen machen sich die Mühe, ausführliche Testberichte über Klopapier mit saisonal bedingten Parfümierungen zu schreiben

So stieß ich also auf den Erfahrungsbericht der Nutzerin Tweety30 im Kundenportal “ciao!”. Sie hat ihn vor knapp drei Jahren verfasst  und in die Rubrik “Home > Beauty > Hygieneartikel > Toilettenpapier > Touching Toilettenpapier mit Spekulatius-Duft und Rentier Motiven > Erfahrungsberichte” eingeordnet. Überschrift: “Ich schnüffel am Klopapier … ;o)” – das ist natürlich schon mal witzig gemeint.

Was folgt, ist eine ausführliche Abhandlung über Kaufmotiv, Beschaffenheit und Anwendung des erwähnten Produkts. So erfährt der Leser im Abschnitt “Der Inhalt” unter anderem: “Die einzelnen Blätter haben eine Größe von 9,8 x 13,6 cm und 20,4 m sind auf einer Rolle drauf.” Der Verweis auf ins Papier geprägte Rentier-Bildchen fehlt selbstverständlich nicht, und so heißt es in der gebotenen Ausführlichkeit unter “Mein Gesamteindruck”: “Niedlich sieht es aus mit den Rentier-Motiven drauf! Die Rentiere lächeln freundlich, schauen mal nach rechts oder nach links oder stehen mal mit dem Hintern zu uns und blicken sich verschmitzt zu uns um. Dazwischen ist immer mal ein Stern abgebildet und es steht “Merry Christmas” oder “Happy New Year” drauf. Die Prägungen sind in einem gold-braun gehalten.” Und ein paar Zeilen weiter: “Ja, jedes Mal wenn ich jetzt auf der Toilette bin, muss ich am Klopapier schnuppern. Und ja, es riecht. Nach Spekulatius und nach Klopapier. So eine Mischung davon. Etwas seltsam.” Ach?!

Dies alles führt dann zu folgendem Fazit: “Ich halte das Weihnachts-Toilettenpapier für eine tolle und witzige Idee. […] Und es wäre doch wirklich toll, wenn das Klopapier so blumige Düfte hätte, dass man auf zusätzliche Raumsprays verzichten könnte. Allerdings könnte zu sehr parfümiertes Klopapier bei manchen empfindlichen Popos Allergien auslösen…” Ja, muss man alles bedenken. Man liest ja so viel.

Nun zum wirklich Erstaunlichen: Besagter Testbericht wurde bislang 2395 mal gelesen, so steht es in der Beitragsstatistik zum Artikel. Dort erfährt man auch: “Dieser Erfahrungsbericht wurde von 203 Ciao Mitgliedern durchschnittlich als sehr hilfreich bewertet.”

Da denkt man, einen könnte so schnell nichts mehr überraschen…

Papiereinsatz

Was mag da wohl draufstehen auf dem kleinen Zettelchen. Hach, ist das spannend! Gleich mal aufschrauben und nachsehen… Wir sind mitten drin in einer Szene, wie sie sich in jedem Durchschnittshaushalt zutragen kann. Die bessere Hälfte hat soeben ein ebenso dekoratives wie praktisches Set aus Salzstreuer und Pfeffermühle erstanden und die Beute stolz auf dem Wohnzimmertisch drapiert.
Salz- und Pfefferstreuer werden für gewöhnlich ohne Inhalt veräußert – das war auch in diesem Fall nicht anders. Damit aber potentielle Käufer schon mal feststellen können, wie gut Pfefferkörner und Salzkristalle in den beiden Behältnissen aus durchsichtigem Acryl aussehen, hat der Hersteller eine Art Miniatur-Fototapete drucken lassen. Ein kleiner Zettel mit changierend weißen Salzkristallen für den Streuer und ein bunt bedruckter Zettel mit roten, braunen, weißen und schwarzen Pfefferkörnern „Papiereinsatz“ weiterlesen

Zertrümmerte Becher

Eilmeldung auf kohlhof.de

Bei einem Unglücksfall in der Schweriner Küche von Christian Kohlhof sind am Abend zwei Trinkgefäße erheblich beschädigt worden. Die Becher mit historischen “Stenkelfeld”-Motiven liegen teilweise in Trümmern. Über die genaue Ursache ist noch nichts bekannt. Menschliches Versagen ist aber nicht auszuschließen. „Zertrümmerte Becher“ weiterlesen

… und dann ist das Ei mit einem lauten Knall explodiert

Eilmeldung

Sachschaden bei
Eierexplosion

Bei einer Ei-Verpuffung in der Wohnung von Christian Kohlhof ist erheblicher Sachschaden an historischem Kochgeschirr entstanden. Personen wurden nicht verletzt. In einem Kochtopf ist ein Ei explodiert, nachdem das Wasser in dem Gefäß vollständig verdampft war. An dem Topf entstanden Schmauchspuren, Rußreste haben sich innen abgelagert. “Durch die Küche schwebt der Duft von verbranntem Eigelb und -weiß”, berichtete Christian Kohlhof, noch sichtlich unter Schock. “Von dem Ei ist ein Drittel weggesprengt.” Im Topf liegen Trümmerteile und Splitter der Schale und Brocken des Eigelbs. Wie es zum dem Unglück kommen konnte, ist noch nicht ganz klar. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass Kohlhof während der Morgenlektüre vergessen hat, dass noch ein Ei im Topf auf dem Herd kocht. Erst ein lauter Knall aus der Küche schreckte Kohlhof auf. Nachdem das Koch-Wasser verdampft war, war gegen 9.20 Uhr in dem Hühnerei durch die Hitze ein großer Druck entstanden, der das Ei schließlich bersten ließ. Die genaue Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt, es gilt aber als sicher, dass der Topf nicht mehr verwendet werden kann.

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16.3.: Inziwschen habe ich mir ein Kochtopfset zugelegt. So aus Edelstahl und viel zu schade zum Benutzen.