

Christian Kohlhof | Rostock, Schwerin
Riesiger Sperrmüllhaufenin Rostock, Schneeräumkommando in Schwerin.
Eisfotos aus Rostock
„Eiszeit“ weiterlesen
Eine Fernseh-Dokumentation über die Rostocker KTV aus dem Jahr 1993 – eine in jeder Hinsicht beeindruckende Reportage.
Die KTV, die Kröpeliner-Tor-Vorstadt, in Rostock ist heute das, was man ein angesagtes Wohnviertel nennt. Studenten und junge Familien treten sich bei Wohnungsbesichtigungen manchmal auf die Füße – so groß ist das Interesse, in diesem bunten Viertel mit Kneipen, Restaurants, Geschäften und lauschigen Hinterhöfen eine Wohnung zu ergattern (auch wenn viele inzwischen bestimmt auch mal wieder grundlegend renoviert werden könnten…).
Seit der zweiten Hälfte der 90er Jahre ist die KTV das geworden, was sie heute ist. Was davor zwischen Kröpeliner Tor und Thomas-Müntzer-Platz los war, kannte ich bisher nur aus Erzählungen. In den Berichten von Rostocker Kollegen und Freunden schwang manchmal aber eine Mischung aus Abscheu und Entsetzen mit, wenn es um die KTV in den 80er- und frühen 90er-Jahren ging.
Nun ja, es gibt dazu eine Geschichtsstunde in bewegten Bildern- eine NDR-Produktion aus dem Jahr 1993. 43 Minuten, die sich lohnen.
Wer erkennt welche KTV-Ecken wieder…? Es wird kaum möglich sein.
Was es in Rostock so für Schlitten gibt – vom Maurerkübel bis zum Autoreifen.
Hauptsache rodeln, egal womit – schließlich ist jetzt genug Schnee für alle da. Der Blick in die Boxengasse in den Rostocker Wallanlagen offenbarte am Tag nach “Keziban” ein breites Spektrum an rutschenden Untersätzen.
1. Ein alter Maurerkübel – auf der vereisten Mittelbahn neben dem Kröpeliner Tor sorgte manche Abfahrt der tollkühnen Männer in ihrer rutschenden Kiste für anerkennendes Raunen und herzhaftes Lachen – wenn sich der teilweise wild schlingernde Kübel spätestens am Fuße der Bahn fast überschlug, auf jeden Fall aber umkippte und die bis zu drei johlenden Insassen in den fluffigen Schnee purzeln ließ. „Rostock: Rodel gut“ weiterlesen
Dieses andauernde Winterwetter stiftet allerorten Verwirrung. Erst vorgestern hatte sich ein Wildschwein in ein Kaufhaus in Kröpelin verirrt. Erst vier Schüsse aus der Dienstwaffe eines Polizisten machten der wilden Jagd durch die Auslagen ein blutiges Ende. Wenn überall Eispanzer knacken und sich Schnee türmt, dann kommen manche in ihrer Not vom angestammten Weg ab – und so staunte ich doch sehr über den unerwarteten Winter-Spaziergänger, der mir gestern Abend gegen 19:30 Uhr in der Fritz-Reuter-Straße in Rostock entgegen kam? Raten Sie gerne mit und gewinnen Sie nichts:
[poll id=”3″]
Auflösung nach 13 15 Uhr:
(EDIT:) “Waschbär” lag also vorn bei dieser knallharten Umfrage, wie die Leser das winterliche Rostock wohl einschätzen. Allerdings war es kein Waschbär, der mir gestern Abend entgegentappste. Was mir ungelenk watschelnd über den Weg lief, war ein Blässhuhn, in dessen Blick ich eine gewisse Orientierungslosigkeit zu entdecken glaubte – nach Blässhuhn-Maßstäben waren wir ja auch eine halbe Ewigkeit vom rettenden Ufer bzw. der rettenden Kai-Kante zum ohnehin vereisten Stadthafen entfernt.
So hockte es sich auf eine kleine vereiste Stelle auf dem Fußweg, blickte mich von unten wohl auch ein wenig anklagend an, ganz so, als sei ich für dieses Winterwetter verantwortlich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, hatte auch ein bisschen Mitleid, blieb stehen. Ich wollte nun auch nicht unbedingt dabei gesehen werden, wie ich zwischen Vorgartenhecken und parkenden Autos auf ein Blässhuhn einrede. Weil ich aber trotzdem hilfsbereit bleiben wollte, deute ich mit dem Kopf nickend Richtung Stadthafen – erst zaghaft, dann etwas energischer. Wir verstanden uns. Das Blässhuhn erhob sich, schüttelte einmal kurz sein Hinterteil, deutete nickend ein Danke an und machte sich wankend auf gen Hafen. Als es am Kantstein der Doberaner Straße wartete und den Autos entgegensah, erst nach links blickte, dann nach rechts, dann wieder links, drehte ich mich um und ging meines Weges…. ich habe nichts mehr von ihm gehört.
Das letzte Stück der Autobahn 14 zwischen Jesendorf und Cambs soll am 21. Dezember 2009 eröffnet werden. Das möchte man gern glauben. Allerdings habe ich den Eindruck… also, ich formuliers mal positiv: Die Arbeiter scheinen in den letzten Tagen wohl noch besonders viel zu tun zu haben.
Auf den 14 Kilometern, auf denen Bagger, Lastwagen und Maschinen seit 2007 Fahrbahnen, Brücken und Wälle zusammensetzen, fehlt gut vier Wochen vor der geplanten Eröffnung noch einiges: Markierungen, Leitplanken, Zäune, Begrünung – stattdessen stehen überall noch Baustellenfahrzeuge, Bagger schaufeln hier und da am Rand.
Ich sehne die Eröffnung geradezu herbei, weil sie die letzte Autobahnlücke zwischen Rostock/Wismar und Schwerin schließen wird – die Fahrtzeit dürfte sich um eine Viertelstunde verringern – aber ich habe in meinem inzwischen schon recht langen Leben schon die eine oder andere Autobahnbaustelle einen Monat vor deren Eröffnung gesehen. Da standen meiner Erinnerung nach keine Lastwagen mehr rum, Bagger waren auch längst abgerückt. Eigentlich erweckten andere neue Autobahnen eher den Eindruck, als könnte man sie auch schon vier Wochen früher eröffnen, weil sowieso schon alles fertig war. Nun, das ist hier anders, aber das muss ja nichts heißen, wenn der Zeitplan stimmt. Schließlich kenne ich mich mit dem Ablauf eines Autobahnbaus auch nicht im Detail aus – und drücke mit diesem Beitrag einfach nur meine Hoffnung aus, dass derjenige, der neulich behauptet hat, der 21. Dezember 2009 sei Freigabetermin, auch recht behalten möge.
Das Foto entsand an jener Stelle:
Also, in Rostock schneit es. Ein bisschen.
Suche nach Schweinegrippen-Infos auf rostock.de, schwerin.de und luebeck.de – mit teilweise fragwürdigen Ergebnissen.
Wie informieren eigentlich die Kommunen in Mecklenburg über die Impfaktionen zur Schweinegrippe, also über Öffnungszeiten, Ansprechpartner, Praxen und Gesundheitsämter, über Empfehlungen und Warnungen? Also, wo gibt es Impfos (um das Wort Informationen mal mit einem Sprachfehler abzukürzen…). Angesichts der Tatsache, dass es heute diverse Meldungen gab, dass sich das H1N1-Virus nun wohl dochein bisschen schneller ausbreitet als erwünscht, kann man dieser Frage ja durchaus mal nachgehen. Und schließlich läuft die Impfaktion schon eine Woche. Aber: Wenn man sich auf der städtischen Internetseite informieren will, ist man nicht immer gut bedient. Ein weiterer knallharter Rostock-Schwerin-Vergleich (Stand, 2.11.2009, 19:00)
Update: eine Liste mit den Impfzeiten der Gesundheitsämter in Mecklenburg-Vorpommern gibt es als PDF-Datei auf der Internetseite des Landesamtes für Gesundheit und Soziales. „Impfos“ weiterlesen
Ich lebe in einem Bundesland, in dem 36,9 Prozent der Wahlberechtigten es vorgezogen haben, lieber nicht zur Bundestagswahl zu gehen. Bei allem Verständnis für materielle Sorgen wegen Arbeits- und Perspektivlosigkeit, die einen vielleicht an der Leistungsfähigkeit und -bereitschaft von Parteien und Personen zweifeln lassen, kann ich es trotzdem nicht verstehen, dass man sich dazu entschließt, nicht über die Zusammensetzung des Parlaments mit abstimmen zu wollen. Schließlich darf man vom Staat einiges erwarten, das darf umgekehrt aber auch der Staat von seinen Mitgliedern. Aber vielleicht sind das ja alles nur ehemalige SPD-Wähler, die aus lauter Verzweiflung nicht wussten, was sie wählen sollten.
Diese Karte von der Internetseite des Landeswahlleiters jedenfalls zeigt die Wahlbeteiligung im Nordosten in jedem einzelnen Wahlbezirk. Den Negativ-Rekord in Sachen Wahlbeteiligung hält in Mecklenburg-Vorpommern die Gemeinde Bibow zwischen Wismar und Schwerin. Dort lag die Beteiligung an der Bundestagswahl bei gerade mal 34,7 Prozent, da sind also 65,3 Prozent der Wählerinnen und Wähler nicht hingegangen zum Wahllokal. In absoluten Zahlen: Von 334 Männern und Frauen hatten nur 116 das Bedürfnis, Ihr Wahlrecht zu nutzen. Geradezu vorbildlich hingegen der Ansturm auf die Wahlkabinen in Beseritz in Mecklenburg-Strelitz. 86,2 Prozent aller Wählerinnen und Wähler waren da. Das ist kein Trost, und auch die Tatsache, dass in Sachsen-Anhalt die Beteiligung noch niederiger lag als in Mecklenburg-Vorpommern, hilft nicht weiter.
Und wie sieht es in Rostock und Schwerin aus? Der Unterschied in der Wahlbeteiligung liegt bei 0,3 Prozentpunkten. Schwerin 65,8, Rostock 65,5 Prozent Wahlbeteiligung. Hm, das ist kaum ein Unterschied, da kann man im knallharten Städtevergleich keine Punkte vergeben. Es bleibt also bei
Rostock:Schwerin – 2:4
(Rohdaten und Tabellen mit dem vorläufigen Endergebnis gibt es auch beim Bundeswahlleiter. Analysen zu Wählermotiven und Wählerwanderungen von InfratestDimap stapeln sich bei wahl.tagesschau.de)