Winter-Pause

Schwerin sagt Pressekonferenz zum Thema Winterdienst wegen Schneetreibens ab… ;-)

Der Winter bringt mal wieder einiges durcheinander in Mecklenburg-Vorpommern. Diesmal hat es die Landeshauptstadt Schwerin erwischt:

«Die Pressekonferenz zum Thema Winterdienst wird wegen Schneetreibens abgesagt.»

Das klingt nach Kapitulation – aber immerhin müssen hier noch keine Menschen mit Hubschraubern ausgefolgen werden, wie heute von Hiddensee. Die Insel ist vom Eis eingeschlossen, der Eisbrecher kam heute Vormittag nicht mehr durch, die einzige eisgängige Fähre seit Tagen mit Antriebsschaden im Hafen. Helikopter haben Lebensmittel auf die Ostseeinsel gebracht. Urlauber hoffen darauf, ausgeflogen zu werden. Und auch hier im Funkhaus, das stundenlang flockenumtost war, hatten Kollegen zwischendurch Bedenken, ob sie es heute noch nach Hause schaffen werden. Ich habe ja einen Schlafsack im Wagen …

Bahn-Getwitter

Am Wochenende habe ich die erste nützliche Twitter-Nutzung entdeckt: Die Fahrplan- bzw. vor allem die Verspätungs-Infos der Bahn. Gibts für alle großen einige Bahnhöfe nach dem Motto “www.twitter.com/abStadt” – Sie können sich vorstellen, was da am Sonnabend und Sonntag zum Beispiel bei “abRostock” los war. Scheint ganz zuverlässig zu funkionieren (auch wenn nicht ganz klar ist, ob das ein direkter Service des Unternehmens ist oder jemand anderes da die gute Idee hatte).

Rostock: Rodel gut

Was es in Rostock so für Schlitten gibt – vom Maurerkübel bis zum Autoreifen.

Hauptsache rodeln, egal womit – schließlich ist jetzt genug Schnee für alle da. Der Blick in die Boxengasse in den Rostocker Wallanlagen offenbarte am Tag nach “Keziban” ein breites Spektrum an rutschenden Untersätzen.

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Klassische Schlitten und Rodel 2.0. Auch Kübel und Autoreifen waren an diesem Sonntag beim Schlittenfahren in Rostock im Einsatz.

1. Ein alter Maurerkübel – auf der vereisten Mittelbahn neben dem Kröpeliner Tor sorgte manche Abfahrt der tollkühnen Männer in ihrer rutschenden Kiste für anerkennendes Raunen und herzhaftes Lachen – wenn sich der teilweise wild schlingernde Kübel spätestens am Fuße der Bahn fast überschlug, auf jeden Fall aber umkippte und die bis zu drei johlenden Insassen in den fluffigen Schnee purzeln ließ. „Rostock: Rodel gut“ weiterlesen

Rostock im Schnee

Winter in Rostock, Fotos aus der verwehten Innenstadt. Und eine Umfrage: Was soll man jetzt bloß tun?

Noch heftiger als “Daisy” soll Tief “Keziban” an diesem Sonnabend Mecklenburg-Vorpommern im Griff haben. Tatsächlich steht man bis über die Waden im Schnee, wenn man an diesem Tag in Rostock vor die Tür geht.

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Schneepflüge heute vormittag in der Langen Straße in Rostock.
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Große Schneeverwehungen sorgen im ganzen Land für jede Menge Ärger. Kleine Schneeverwehungen zeigen, dass Schnee vor allem auch schön sein kann.

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Neuschnee…

Das ist die Wetterkarte von unwetterzentrale.de für Mecklenburg-Vorpommern heute morgen.

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Warnkarte von unwetterzentrale.de von heute früh, 8:14 Uhr.

Dieses Lila ist die aller-aller-alarmierendste Warnfarbe. Man kann auch sagen, das ist die grafische Zusammenfassung für: Überall stecken Lastwagen in Schneewehen fest, Orkanböen auf Hiddensee, Unfälle auf Autobahnen, in Rostock fahren keine Busse, Bahnen und S-Bahnen, zugewehte Kreisstraßen, das Fußballspiel Hansa Rostock gegen Union Berlin ist abgesagt, das hallensportfest ebenso, die landesweite Prüfung für Rechtsanwalts- und Notarsgehilfen findet nicht statt und auf meinem Balkon liegt auch ein bisschen Schnee.

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Die eine oder andere neue Schneeflocke ist auch auf meinem Balkon liegengeblieben. Foto: Christian Kohlhof

Winter-Spaziergänger

Dieses andauernde Winterwetter stiftet allerorten Verwirrung. Erst vorgestern hatte sich ein Wildschwein in ein Kaufhaus in Kröpelin verirrt. Erst vier Schüsse aus der Dienstwaffe eines Polizisten machten der wilden Jagd durch die Auslagen ein blutiges Ende. Wenn überall Eispanzer knacken und sich Schnee türmt, dann kommen manche in ihrer Not vom angestammten Weg ab – und so staunte ich doch sehr über den unerwarteten Winter-Spaziergänger, der mir gestern Abend gegen 19:30 Uhr in der Fritz-Reuter-Straße in Rostock entgegen kam? Raten Sie gerne mit und gewinnen Sie nichts:

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Auflösung nach 13 15 Uhr:

(EDIT:) “Waschbär” lag also vorn bei dieser knallharten Umfrage, wie die Leser das winterliche Rostock wohl einschätzen. Allerdings war es kein Waschbär, der mir gestern Abend entgegentappste. Was mir ungelenk watschelnd über den Weg lief, war ein Blässhuhn, in dessen Blick ich eine gewisse Orientierungslosigkeit zu entdecken glaubte – nach Blässhuhn-Maßstäben waren wir ja auch eine halbe Ewigkeit vom rettenden Ufer bzw. der rettenden Kai-Kante zum ohnehin vereisten Stadthafen entfernt.

So hockte es sich auf eine kleine vereiste Stelle auf dem Fußweg, blickte mich von unten wohl auch ein wenig anklagend an, ganz so, als sei ich für dieses Winterwetter verantwortlich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, hatte auch ein bisschen Mitleid, blieb stehen. Ich wollte nun auch nicht unbedingt dabei gesehen werden, wie ich zwischen Vorgartenhecken und parkenden Autos auf ein Blässhuhn einrede. Weil ich aber trotzdem hilfsbereit bleiben wollte, deute ich mit dem Kopf nickend Richtung Stadthafen – erst zaghaft, dann etwas energischer. Wir verstanden uns. Das Blässhuhn erhob sich, schüttelte einmal kurz sein Hinterteil, deutete nickend ein Danke an und machte sich wankend auf gen Hafen. Als es am Kantstein der Doberaner Straße wartete und den Autos entgegensah, erst nach links blickte, dann nach rechts, dann wieder links, drehte ich mich um und ging meines Weges…. ich habe nichts mehr von ihm gehört.

Rostock vs. Schwerin: Minusgrade

– 20 Grad in Schwerin. Minusrekorde in diesem Winter in Mecklenburg-Vorpommern.

Dicke Eisschichten auf dem Pfaffen- und dem Schwanenteich. Eiszapfen an Leuchtreklamen, dicke weiße Rauchwolken über den Schornsteinen. Die Nacht vor diesem Morgen soll die kälteste dieses Winters gewesen sein. Die tiefste Temperatur laut NDR-Wetterstudio auf Hiddensee: Ueckermünde mit minus 21,3 Grad. Und wie sieht es beim knallharten und unglaublich sinnvollen kohlhof.de-Städtevergleich zwischen Rostock und Schwerin aus? Welche Stadt ist winterlicher? Ganz klar: Schwerin. Tiefsttemperatur in der Nacht: – 20 Grad Celsius. In Rostock waren es lediglich kuschelige – 16 Grad. (Quelle: Meteomedia) Vorläufig hat also Schwerin die Nase vorn – da hier aber gerade mein Auto steht, wird sich gleich zeigen, ob diese -20 Grad wirklich von Vorteil sind, oder ob ich den Bus nehmen muss… und dann die Städtewertung in diesem Punkt noch einmal neu angehen muss.

Vorläufiger Zwischenstand im knallharten Städtevergleich:

Rostock : Schwerin – 2 : 6

Tagesanmutung

Tiefste Winter in Norddeutschland, Schnewehen, gesperrte Autobahnen, ausufernde Sondersendungen im Fernsehen. Schneeballschlacht, verschneite Tannenwipfel, Kälte… und so weiter. Bei den Kollegen von “ndr kultur” war wohl aber gestern Nachmittag in einem – sicherlich als absolute Ausnahme anzusehenden – Fall keine Zeit für einen Blick aus dem mit Eisblumen verhangenen Studiofenster. Jedenfalls habe ich gegen 15:30 etwas lauter gedreht, weil ich mir nicht sicher war, ob ich mich vielleicht verhört haben könnte. Jedenfalls stellte man dort das allumfassende Gesamtwerk des legendären Trompeters Miles Davis vor. Es geht um 70 CDs, ein Booklet mit 250 Seite und überhaupt eine unüberschaubare Menge an Jazz, Funk, Bebop und was weiß ich noch. Lesen Sie die ersten Zeilen gern noch einmal und versuchen Sie dann, die Frage zu beantworten: “Welche Interpretation von Miles Davis war gestern auf ndr-kultur zu hören?”

Sie kommen sowieso nicht drauf: „Tagesanmutung“ weiterlesen

Schnee

Es hat ja ein bisschen geschneit in den vergangenen Tagen in Mecklenburg-Vorpommern – vor allem aber der Wind hat im Nordosten den Schnee an einigen Stellen zu bis zu 3 Meter hohen Wehen aufgetürmt. Zahlreiche Autos, teilweise auch Wagen vom Winterdienst und vom THW, stecken immer noch im Schnee fest, zum Beispiel in der Nähe von Christinenfeld.

Die Kollegen im Funkhaus hatten jede Menge zu tun, Beiträge von Reportern einzuplanen, die Nachrichten und vor allem die Verkehrsmeldungen immer auf dem aktuellen Stand zu halten und die vielen Anrufe der Hörerinnen und Hörer zu beantworten.

Insofern habe ich heute als Redakteur vom Dienst fürs Tagesprogramm nur die Nach-Schneewehen miterlebt – heute war der Tag, Danke zu sagen. Heute Vormittag hatten wir besonders viele Anrufer-O-Töne von Menschen aus allen Ecken des Landes im Programm, die sich bei Winter- und Rettungsdienst, beim Nachbarn mit Schneepflug, bei Feuerwehr, Polizei und THW für deren Sondereinsätze im Kampf gegen die Schneemassen bedankt haben. Abhören, schneiden, einplanen, mit Hörern Interviews aufzeichen – mann, da war ganz schön was zu tun. Und es ist jetzt erst kurz vor 12.