Wal-Knochen

Nach dem Whale-Jacking durch Greenpeace macht schon wieder ein Meeressäuger von sich reden. Diesmal geht es um einen Entenwal, der die Themse nach London heraufgeschwommen ist. Wissenschaftler vermuten, dass der über 5 Meter lange Wal orientierungslos ist. Grund für einen musikalischen Hinweis.

An diesem in Kommerzfunk-journalistischer Hinsicht wohl recht langweiligen Sonnabend berichtete n-tv mit ständigen Livebildern und einem satten 27-minütigen Telefongespräch mit der London-Korrespondentin (bloß unterbrochen durch das zuweilen hilfose Gestammel des Moderators und ein Telefoninterview mit dem Chef des Meeresmuseums in Stralsund) über die Rettungsaktion für den verwirrten Säuger. “Was glauben Sie, wird der Wal überleben” war eine der gehaltvollen Fragen aus dem Studio an die Kollegin am Handy irgendwo in der britsichen Hauptstadt. Die beruhigende Antwort: “Ja.”

Auch Spiegel-online berichtet von “dramatischen” Ereignissen auf der Themse, während Helfer den Wal mit Hilfe von Schwimmkörpern von einer flachen Stelle bargen und auf eine Schute hievten, die das Tier Richtung Themse-Mündung transportierte.

Und in diessem Zusammenhang fällt mir der Song des Tages ein – ach, was sage ich: es ist der Song der Woche. Und zwar von Preston School of Industry.

Ein Song, den ich entdeckte, als ich 2002 beim Lokalradio-Projekt in Rostock mithalf. Damals hieß der Laden noch Loro, heute heißt er Lohro. Damals gab es nur Probebetrieb im Studio, heute ist die ehrenamtlich betriebene Station rund um die Uhr on air und auch im Internet zu hören. Und als wir dort – gewissermaßen zur Übung – unsere Morgenshow moderierten, spielten wir auch den Song, der dreineinhalb Jahre später hier hervorgehoben werden soll. Also:

Preston School of Industry: Whale bones.

Begründung: Das ist die Sorte von Indie-Musik, die mir gefällt. Kein Geschrammel, melodisch, in diesem Fall getragen und lässig – auch ein bisschen düster.

Nachtrag 20:48: Der Wal von London ist tot. Er hat die für das Tier besonders strapaziöse Rettungsaktion nicht überlebt. Ob Greenpeace bereits wieder einen Kran und einen Tieflader bestellt hat, um mit dem Kadaver vor diplomatischen Vertretungen zu posieren, ist bislang nicht bekannt.

Im Cafe klickten die Handschellen

Der Mitarbeiter eines Rostocker Sicherheitsunternehmens hatte aus dem Firmentresor der Filiale in Fürstenfeldbruck einstolzes Sümmchen Bargeld geklaut. Weit kam er damit nicht, und lange war er auch nicht unterwegs. Bericht für die Mittagsschau auf ndr1 Radio MV am 24. Oktober 2005
[audio:MS24102005.mp3]

Halloween beim Deutschlandfunk

Amerikanische Bräuche als Forschungsgegenstand von Rostocker Theologie-Professoren. Bericht für Campus und Karriere im Deutschlandfunk, gesendet am 31.10.2005.

[audio:31_10_05_DLF_Halloween.mp3]

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Neue Kategorie: Arbeitsproben

Was macht der Typ von kohlhof.de eigentlich den ganzen Tag? Also, außer hier sein Blog vollzulaichen? Er arbeitet beim Norddeutschen Rundfunk – und zwar als Reporter im Ostseestudio in Rostock bei ndr1 Radio MV. In dieser Kategorie kann man einige Berichte noch einmal anhören.

Heute: 2.1.2006 – Studioschalte bei Radiowecker Kuchenbecker: Kurz-BmE über die Neujahrsaktion “Leuchtturm in Flammen” in Warnemünde. Zwei Versionen und zwar von 6:40 Uhr und 7:40 Uhr.
[audio:leuchtturm_in_flammen_2006.mp3]

Ich klaue E-R-N-S-T-L

Just-Letters: Digitale Kühlschranktür

Aus seligen Glücksradzeiten wissen auch alle Halbgebildeten: E, R, N, S, T und L sind die Buchstaben, die am häufigsten in der deutschen Sprache verwendet zu werden scheinen. Die bunte Gewinnsendung ist schon längst fast in Vergessenheit geraten -wer aber die Internetseite “Just Letters” besucht, wird feststellen, dass eben jene Buchstaben sehr schnell knapp werden können.

Just-Letters: Digitale Kühlschranktür

Auf digitalen Kühlschranktüren kann man dort Magnetbuchstaben zu kleinen Botschaften anordnen. Die Texte haben aber kaum eine Minute Bestand, denn bis zu 50 User gleichzeitig streiten um die farbigen Lettern und klauen sich gegenseitig W, D und was sonst gerade benötigt wird. Das ist ein netter Zeitvertreib für die kurze Kaffee-Pause.

Klick zurück

Das Internet, welch vergänglich’ Medium! Diese Behauptung mag ja stimmen angesichts von sich ständig ändernden Internetseiten, aktualisierten Feeds und dergleichen. Aber dennoch gibt es eine stille Ecke im Netz der Netze, in der die Zeit stehen zu bleiben scheint: Das Web-Archiv mit seiner Way-Back-Machine. Das System stromert durchs Internet und speichert den Inhalt und die Optik von Internetseiten. Auch im Falle von kohlhof.de ist da schon einiges zusammengekommen.

Wal-Kampagne

20 Tonnen Gewicht, 17 Meter lang – seit am vergangenen Wochenende in der Ostsee vor Wismar ein toter Finnwal entdeckt worden war, war zwar schnell klar, dass der Kadaver im deutschen Meeresmuseum in Stralsund zerlegt und untersucht werden soll. Unklar war aber, wie er dort hinkommt. Wegen Eisgangs fiel der Transport über See aus. Und dann traten die Umweltschützer von Greenpeace auf den Plan.
Greenpeace bot an, den inzwischen nach Warnemünde geschleppten Wal auf eigene Kosten aus dem Hafen von Rostock zu bergen und nach Stralsund zu transportieren. Mit einem Autokran, einen Tieflader, sechs Tauchern und zahllosen weiteren Helfern rückten die Umweltschützer am Tonnenhof an. Der erste Versuch, den Wal mit großen Laschen aus dem Wasser zu heben, scheiterte spektakulär: Der Kadaver stürzte mit lautem Getöse zurück ins Wasser.

Während das Hafenwasser über die Kaikante schwappte, wurde allmählich klar: Für Greenpeace ist die Hilfe bei der Walbergung nicht bloß eine umweltaktivistische Ehrensache, sondern vor allem ist der Kadaver auch Mittel zum Zweck. So sickerte das Gerücht durch, der Tieflader werde das Tier nicht direkt nach Stralsund bringen, sondern zunächst nach Berlin. Dort sei eine Protestaktion geplant, sagte ein Sprecher. Damit überraschte er nicht nur die Journalisten in Rostock, sondern auch den Direktor des Meeresmuseums. Der sagte später, er hätte dem Umweg über Berlin nicht zugestimmt. Greenpeace protestiert in dieser Woche weltweit gegen den Walfang, der vor allem von Japan betrieben wird. Insofern ist der tote Finnwal aus der Ostsee ein Glücksfall für die Kampagnen-Planer bei Greenpeace. Viele Walarten gelten als vom Aussterben bedroht. In der Ostsee kommen Finnwale normalerweise nicht vor. Wissenschaftler vermuten, dass sich das Jungtier auf der Suche nach Futter in die Ostsee verirrt hat, nicht genug Nahrung fand und deshalb verhungert ist.
Mein Bericht über die Bergung des Wals in der Mittagsschau bei ndr1 Radio MV um 12:24

Übers Eis nach Hiddensee

Luft -4 C°, Wasser, +1 C°- ideale Bedingungen für einen winterlichen Tagesausflug nach Hiddensee. Die kleine Insel westlich von Rügen wirkt Mitte Januar allerdings so, als habe der Winter sie eingefroren.

Eis, mindestens fünf Zentimeter dick, zwischen Rügen und Hiddensee. Hier ist das Wasser ruhiger, flacher und deshalb etwas kälter als auf dem offenen Meer. Für die “MS Schaprode” kein Problem. Brummend schubbert sie durch das Eis, die Schollen brechen knackend. Eisplatten kratzen donnernd am Rumpf des Linien-Dampfers entlang. Schwäne und Möwen stehen auf dem Eis am Rand der Fahrrinne und schauen dem Schiff gelangweilt nach. Schon die Fahrt zum Hafen Kloster macht deutlich: Auf Hiddensee ist im Januar wohl nicht viel los.

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