Die beste Entscheidung des Tages

Über Rostock geht gerade ein Wolkenbruch hernieder mit allem, was dazu gehört. Also reißenden Bächen auf Straßen und Fußwegen, Blitz und grimmigem Donner. Der erste richtige Regen seit Wochen. In diesem Zusammenhang möchte ich mir deshalb aber nun selbst gratulieren: Für die weise Entscheidung nämlich, vorhin auf dem Rückweg vom Termin zum Studio noch kurz zu Hause vorbeizufahren und die weit geöffnete Dachluke zu schließen.

Die Tag-Wolke

Wer öfter bei kohlhof.de vorbeischaut, wirds bemerkt haben: Hier wurde ganz sacht umgestaltet: Das Menü rechts hat jetzt eine etwas andere Struktur. Im Text sind neue Layout-Elemente dazugekommen, wie zum Beispiel die zentrierten Bilder mit grau unterlegter Bildzeile. Dazu die blau hinterlegten eingerückten Links oder Zitate. Am Ende jedes Beitrags stehen jetzt Schlagwörter, so genannte Tags. Das sind in der Regel bis zu vier Begriffe, die das Thema des Textes grob einordnen. Wer darauf klickt, findet Artikel zu ähnlichen Themen.
Und aus allen Tags macht das System auch eine Tag-Wolke, die sich unten im Menü findet. Je häufiger ein Begriff vorkommt, um so größer und farblich intensiver steht er in der Tag-Wolke. Ich habe schon einige Beiträge mit Tags versehen. Da es hier aber schon gut 300 Beiträge gibt, dauert das noch etwas, bis alle eingeordnet sind, also wird die Tag-Wolke sich weiter verändern.

Warum immer ich?

Es gibt immer wieder Momente im Leben, da stellt man sich diese Frage und weiß schon vorher: Eine Antwort gibt es nicht auf “Warum eigentlich immer ich?” In meinem Fall stelle ich mir derartige Fragen in jüngster Zeit im Supermarkt – viel zu oft übrigens, wie ich finde. Und ja, heute habe ich mir wieder die Frage gestellt, diesmal im Gang mit den Fruchtsaftgetränken. Es hätte auch bei den Eiern sein können oder an der Käsetheke. Sei’s drum.

Ich hatte also bereits eine Honigmelone, zwei Liter Milch, ein bisschen Aufschnitt und Toast in den Einkaufswagen geladen, kam gerade aus dem Gang mit dem Knabberzeugs und dann sah ich es: Ein rotztriefendes, zerknülltes, fleckiges Taschentuch lag plötzlich auch in meinem Einkaufswagen. Ganz vorn, mitten in der Mitte, schon ein bisschen schlaff von der ganzen Soße, die es aufgesogen hatte.

Den Würgreiz hatte ich schnell im Griff und somit genug Zeit, mir in der Warteschlange vor der Kasse die Frage zu stellen, was in Menschen vorgeht, die fremde Einkaufswagen ungebeten zu Seuchenherden machen. Was stellen diese Figuren sonst noch den lieben langen Tag über an, wenn sie nicht gerade Schnupfen haben? Sind das die Personen, die bei McDoof arbeiten und herzhaft in den Milchshake schnäuzen, bevor sie ihn aus dem Drive-In-Schalter reichen? Sind das die, die nur deshalb in Klamottenläden gehen, um auch ohne Unterwäsche Hosen anzuprobieren? Die in Uni-Bibliotheken einfach mal so das längst nicht mehr lieferbare Standardwerk ganz unten im Theologie-Magazin hinter der letzten Buchreihe verstecken? Arschlöcher etwa? Und die kaufen im selben Laden ein wie ich?
Und vor allem: Was mache ich nun? Wohin mit dem Drecksding? Vielleicht geisterte das Taschentuch ja schon eine ganze Weile durch den Markt, immer verstohlen mit spitzen Fingern in unbeobachteten Momenten von einem Kunden zum nächsten Einkaufswagen geworfen. Und ich, sollte ich dieser Zewa-Odyssee ein Ende bereiten, im Papierkorb? Und mir dabei im besten Fall die Schnodderseuche einfangen, im schlimmsten Fall den Arm abfaulen lassen?

Meine Entscheidung fiel auf “Mit-dem-Einkaufswagen-zum-Parkdeck-fahren-Waren-
umladen-und-den-Einkaufswagen-dann-einfach-in-die-Bos-zurückstellen”. Ganz bestimmt kommt nachts eine Reinigungs-Mannschaft und säubert jeden einzelnen Wagen samt Unterbodenwäsche und Desinfektion. Darauf habe ich mich verlassen. Mal sehen, bei meinem sprichwörtlichen Glück werde ich das Taschentuch aber in ein paar Tagen wiederfinden…

Spam-Schutz

Um noch mal auf dieses Spam-Gelumpe zu sprechen zu kommen. Auch Weblogs werden massenhaft mit Botschaften überflutet, die automatisch als Kommentare oder sogenannte Trackbacks eingefügt werden, ersonnen und zusammengerührt von irgendwelchen Wahnsinnigen am anderen Ende der Welt und dann auf harmlose Internetseiten losgelassen. Ein halbes Jahr lang hatte kohlhof.de Ruhe vor diesem digitalen Müll. Jetzt isses also so weit. Die ersten kurzen Botschaften kamen vor zehn Tagen, es ging immer um Drogen, Sex oder Teenager. Im Hintergrund läuft deshlab jetzt ein WordPress-Plugin, das derlei Botschaften automatisch aussortiert. Es läuft jetzt eine Woche: Bilanz 55 Spam-Botschaften wurden rausgefiltert. Ich kann mich nur wiederholen: Mann, mann, mann.

Spam-Seuche

Nur für die Statistik: Seit gestern Mittag sind 45 Mails in meinem Postfach aufgelaufen, eine (davon) war wirkich wichtig und authentisch. Die restlichen 44 hat der Spamfilter gleich aussortiert. Mann, mann, mann.

Kleine Erfrischung gefällig?

Rekordverdächtige Hitze in Deutschland. Hier an der Küste weht heute aber ein recht strammes Lüftchen, es ist also gerade so auszuhalten. Wer bei dieser Hitze am Computer sitzt, hat dringend Abkühlung verdient. kohlhof.de tut seinen Besuchern etwas Gutes: Mit den aktuellen Titelbildern (die ich ja gerne mal der aktuellen Lage anpasse). Zu sehen sind diverse Aufnahmen von Swimming Pools, die in zufälliger Reihenfolge nach jedem Klick ausgewechselt werden:

Pool1

Hüpf …

Pool2

… plantsch …

Pool3

… glucker …

Pool4

… schwapp …

Pool5

… frisch

Fliegende Schreihälse

Sie schreien wie am Spieß: Die Möwen… sehen alle aus, als ob sie Emma hießen. Sie tragen einen weißen Flaus und sind mit Schrot zu schießen (um an dieser Stelle endlich mal Herrn Morgenstern zu zitieren). Wenn der Nachwuchs beschließt, ein eigenes Leben zu führen, die wohlige Heimstatt der elterlichen vier Wände zu verlassen, dann geht das oft nicht ohne Geschrei und Gekeife ab. Bei Rostocks Möwen ist es aber in diesen Tagen besonders schlimm. Morgens, mittags, abends hört man dieses penetrante und überdurchschnittlich laute “Grääääh, grääääh”, dieses “Mohohohoho” oder “Arrr, arrr, arrrr”. Gestern und heute hat es mich aus dem Schlaf gerissen, am Wochenende am Einschlafen gehindert – und ich bin da wahrlich nicht besonders empfindlich. Aber wenn zu nachtschlafender Zeit eine Großfamilie Seevögel lauthals randalierend und marodierend am Schlafzimmerfenster vorbeizieht, kommt einem schnell der Gedanke, dass Herr Morgenstern mit den ersten vier Zeilen seines Möwen-Gedichts doch Recht haben könnte. Allerdings haben Sturm-, Lach- und Seemöwen angeblich einen guten Grund für dieses Theater. Der Nachwuchs ist jetzt in einem Alter, in dem er sich anschickt, selbst zu fliegen. Und dabei kann man offensichtlich viel falsch machen. Außerdem scheint ein unbedarfter weißer Flattermann eine leichte Beute für allerlei anderes übelmeinendes Getier zu sein. Aus diesem Grund machen die Möwen-Eltern diesen Rabatz. Das geht jetzt schon seit Wochen so. Irgendwann muss doch auch das jüngste Küken mal aus dem Gröbsten raus sein, oder? Ich frage mich, warum die lieben Vogeleltern sich nicht mal ne halbe Stunde Zeit nehmen können für die Flugtheorie, anstatt einfach alle auf einmal losfliegen zu lassen. Ein paar Lektionen über Thermik, effektive Flugtechniken, Flugverkehrsregeln über bewohntem Gebiet und vor allem Lärm- und Emissionsschutz haben schließlich noch niemandem geschadet.

Updatemeldungsbanner

Und dann gibt es im Netz noch diese Betrachtung über Möwen und dass sie auf Föhr ähnlich nervig sind wie anderswo

Punktspiel II

Vor kurzem habe ich über diese bunten Grafiken berichtet, und dass sie die HTML-Struktur einer Internetpräsenz darstellen. Nun habe ich auch die Quelle wiedergefunden, also die Internetseite, auf der das Script liegt, mit dem man diese wundervollen Dinger anfertigen kann. Da: Hier.

… der ganze Scheiß

Exklusivmeldung

Blöde Panne beim G8-Gipfel in St. Petersburg. Während US-Präsident George W. Bush und Großbritanniens Premier Tony Blair Weltpolitik erörterten, merkten sie nicht, dass ein Mikrofon vor ihnen das Gespräch direkt in alle Welt trug. Bush redete von dem ganzen Hisbollah-Scheiß und dass Kofi Annan das nicht richtig angehe – und er machte süffisante Bemerkungen über einen Pullover, den Blair ihm geschenkt hatte. Lustig, lustig.

Nun stellt sich uns die Frage: Was wäre wohl zu hören gewesen, wenn in Stralsund oder Trinwillershagen ein Mikrofon zur falschen Zeit am richtigen Ort offen gewesen wäre? Hier sind – exklusiv auf kohlhof.de – die Top 5.

5.) Nie im Leben werde ich einen von diesen seltsamen Salzheringen in mich reinwürgen, die mir der Typ im Kleid vorhin gleich fass-weise aufgenötigt hat. Das Zeug können die Typen von Greenpeace haben, die können die Viecher wieder aufpeppeln und aussetzen. Dann haben die wenigstens was zu tun.

4.) Hey, seit wann habt ihr denn das Wildschwein auf dem Grill, seit drei Tagen? Oder mögt ihr das so, very well done? Wenn ihr’s noch zehn Minuten weiter brutzelt, könnt ihr es als Brikett in euren alten Braunkohleöfen verfeuern.

3.) Was macht der zerzauste, knitterige alte Mann da auf dem Roten Teppich – und what heißt das?! Ringstorff ?!?!.

2.) Echt super, Eure Sicherheitsvorkehrungen rund um die City. Hier kommt keiner so einfach rein oder raus. Und wie lange lasst Ihr die Leute hier so für gewöhnlich drin? Ich mein, wir haben so was auch, aber Euer Alter Markt ist viel hübscher als unser Guantanamo.

1.) Ist ja ganz nett hier, aber warum sind hier nur gut gelaunte Menschen, und warum winken die mir alle beseelt zu. Ich denke, ihr habt die Diktatur abgeschafft, Angie. Habt ihr doch, oder, Angie? Nee, jetzt sachma im Ernst, also, das ist doch vorbei, oder?