Atomarer Erstschlag

Manches möchte man unter keinen Umständen im Radio hören: “Dieses Land wurde mit Atomwaffen angegriffen. Alles ist kaputt… und denken sie daran, dass es überhaupt nichts nützt, jetzt vor die Tür zu gehen, weil bald der Fallout einsetzt. Belassen sie ihr Radio auf diese Frequenz eingestellt, aber schalten sie jetzt ab, um Batterien zu sparen. In zwei Stunden melden wir uns wieder.” Huiuiuii! Das ist der sinngemäß überstezte Ausschnitt aus dem Text (PDF), den die BBC in Großbritannien in den 70er Jahren auf allen Frequenzen verbreitet hätte, wenn „Atomarer Erstschlag“ weiterlesen

Radioperlen: Froschkonzert in Moll

Radio ist bloß der beste Lala-Mix von gestern und heute mit mehr Musik und ebensolcher Abwechslung ohne Unterbrechung? Nun ja… auch, um nicht zu sagen: Vor allem. Die Entwicklung vieler Radiostationen lässt diesen Schluss zu. Vor allem, wenn sich vermeintliche redaktionelle Kompetenz ausschließlich auf zugekaufte Kurznachrichten, das Vorlesen von Temperaturen und das Nennen von Radarfallen beschränkt. Aber jeder kann und darf ja selbst entscheiden, was er hört.

Dabei gibt es im Radio so viel anderes zu hören. Man muss es nur finden oder wissen, wo es interessante Reportagen, Feature, Specials, Interviews und Berichte gibt. Das können knackige 90-Sekünder sein, sind in vielen Fällen aber wohl auch längere Stücke. Weil ich berufsbedingt besonders viel Radio höre, habe ich beschlossen, hier auf Gehörtes und zu Hörendes hinzuweisen, also auf das, was mir gefallen hat und Sendungen, von denen ich mir einiges verspreche.

Den Anfang macht ein Rückblick auf den Deutschlandfunk vom Wochenende. Am Sonntag lief dort das Feature “Froschkonzert in Moll – was tun, wenn die Amphibien gehen?” (nachzulesen und -zuhören bei dradio.de). Es geht darum, dass ein Drittel aller Frösche, Unken, Kröten und wie sie alle heißen vom Aussterben bedroht sind, weil ihnen nicht nur Treibhausgase und Klimawandel zu schaffen machen, sondern sie obendrein noch von einem fiesen Pilz namens Chytrid gepiesakt werden.

Der Beitrag beginnt mit dem Verschwinden der Goldkröten, was vom Begriff her schon ein echter Anreiz zum Weiterhören sein kann. Es folgt eine Szene, bei der der Hörer Wissenschaftler in der Schweiz auf der Froschsuche begleitet und mit ihnen durch Morast, hüfthohes Gras und am Rand von dunklen Tümpeln entlangwandert. Auftakt zu einer halben Stunden wissenschaftlichem Exkurs über die Bedrohungen für Salamander und Frösche. Das Thema lässt das nicht unbedingt vermuten, aber das alles war sehr spannend aufbereitet. Mit überraschenden Erkenntnissen. Zitat:

Neuseeländische Forscher haben im vergangenen Jahr entdeckt, dass eine Augensalbe Frösche resistent gegen den Pilz machen kann. Und Wissenschaftler in den USA haben herausgefunden, dass ein spezieller Bakterien-Mix auf der Amphibienhaut den Fröschen dabei hilft, Chytrid zu bekämpfen. Hoffnungsschimmer – aber nur im Labor. Wie sollen wildlebende Frösche im Regenwald mit einer Salbe behandelt werden?

Forscher planen deshalb, gezielt die Erbinformationen von aussterbenden Amphibienarten in Gen-Datenbanken zu konservieren. Für später einmal, wenn man schlauer ist. Allerdings machten die Froschforscher auch klar, dass derzeit wohl nicht genug unternommen wird, um dem Siechtum vieler Amphibien-Arten Einhalt zu gebieten.

Der Beitrag war die perfekte Mischung aus Information und Unterhaltung für eine Autofahrt in den Westen. Einzig die Frösche selbst waren kaum zu hören, wo sie doch so schön quaken. Aber vielleicht war das ja auch bloß ein erschütterndes Stilmittel von Autorin Marieke Degen u m zu unterstreichen, wie selten manche Frösche inzwischen schon zu finden sind.

Auf der Bühne

Also, das war doch mal ein Tag: Mehr als 30.000 Besucher sind heute zum Tag der offenen Tür im NDR-Landesfunkhaus in Schwerin gekommen. Die Zahl lässt sich in diesem Fall besonders gut abschätzen, weil die meisten Gäste per Bus von den Parkplätzen zum Funkhaus gekommen sind. Jedenfalls herrschte auf dem Vorplatz und im Foyer zeitweise dichtestes Gedränge. Und ich mittendrin. Es war unter anderem meine Aufgabe, live von der Bühne zu berichten – und zwar während des Finales vom Hit-Marathon, das Kollege Ralf Markert direkt auf der Bühne präsentierte. Auch die Bühnenshow, also die letzte Stunde der dreitägigen Musik-Show hat NDR1 Radio MV live übertragen.
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Wenn das Mikro aus ist

Was passiert eigentlich in einem Radio-Studio, wenn das Mikrofon ausgeschaltet ist? Wie lange dauert es, die Moderatoren vom Nordmagazin zu schminken? Wie arbeiten Reporter auf einem Ü-Wagen? Wieviele Meldungen kommen jeden Tag über die Nachrichtenticker? Was erleben Korrespondenten am anderen Ende der Welt? Der NDR lädt am kommenden Sonntag, 21. September, zum Tag der offenen Tür im Landesfunkhaus in Schwerin (Programm, Skizzen, Parkplatzliste). Dort stellen sich NDR1 Radio MV und das Nordmagazin vor. Reporter, Redakteure, Moderatoren, Techniker und Verwaltung erklären, wie Rundfunk funktioniert. Ich werde am Sonntag auch in Schwerin sein. Das wird bestimmt eine interessante Erfahrung, denn üblicherweise sehen Radio-Leute ja die Menschen, denen sie etwas erzählen nicht. Am Sonntag kann man uns bei der Arbeit zusehen und vor allem: Hinter die Kulissen blicken, Studios besichtigen, Ü-Wagen erkunden und mit vielen Radio- und Fernsehleuten schnacken. Dazu gibts dann noch das Finale vom NDR1-Radio-MV-Hitmarathon live auf der Bühne. Vielleicht sehen wir uns ja im Gewusel.

Campus und Karriere

Jetzt gleich im Deutschlandfunk (bis 15 Uhr): Campus und Karriere mit einem Bericht aus Rostock über den angekündigten Rücktritt des Rektors der Universität.

Mehdorn-Pauschale

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Ach, Sie sind dagegen? Dann möchte ich Sie gern entschädigen: Die Aufregung um die Bediengebühr von 2,50 Euro am Bahnhofs-Schalter war heute auch Thema in der Diskussionssendung “klar und deutlich” bei NDR1 Radio MV. Es könnte alles noch viel schlimmer kommen mit der Mehdorn-Pauschale. Ich habe eine Glosse beigesteuert, die man sich auf der Internetseite des NDR noch einmal anhören kann.

Der kürzeste Interview-Termin

Also, das ist doch seltsam. Da verabredet man sich am Vormittag zu einen Interviewtermin mit der Urlaubsvertretung des Pressesprechers und radelt also vier Stunden später durch die sengende Hitze zum verabredeten Ort, nur um dort dann die Urlaubsvertretung zu treffen, die einem die private Telefonnummer des eigentlichen Pressesprechers in die Hand drückt, weil es besser sei, wenn dieser meine Fragen zu dieser und jener delikaten Angelegenheit selbst beantwortet (dass ich die Telefonnummer schon längst hatte, seit Jahren, um genau zu sein, setzt dem ganzen dann noch die Krone auf).
Aber mit den Radio-Fredis kann man’s ja machen… Bin ich eben wieder von dannen geradelt. Dieser Interviewtermin war nach zehn Sekunden beendet und geht als kürzester in meine bisherige berufliche Geschichte ein.
Wenigstens war der echte Sprecher dannn auch tatsächlich zu erreichen und mitteilungsfreudig.

Finaaale!

Drachenbootrennen auf dem Alten Strom in Warnemünde

Was für ein Renn-Tag! Nach einem zaghaften ersten Vorrunden-Durchgang mit 1 Minute, 20 Sekunden auf knapp 300 Metern hat sich das Drachenbootteam der Pappnasen mit 1:16 im zweiten Lauf gleich fürs Halbfinale in der dazu passenden Leistungsklasse platziert. Weil wir auch dort mit 1:17 den Sieg einfuhren (und unter anderem vor dem Ikea-Team im Ziel waren), schafften wir es ohne Hoffnungslauf direkt ins Finale. „Finaaale!“ weiterlesen

Gemälde aus der Mäusegruppe

Heute habe ich unter anderem dieses Bild geschenkt bekommen:

Kinderzeichnung

Denn heute früh habe ich bei NDR1 Radio MV über die Kindertagesstätte “Kinderhaus am Warnowpark” berichtet. Das Kinderhaus wurde mit dem Ehren-Präventionspreis des Bundesgesundheitsministeriums, der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Manfred-Lautenschläger-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10000 Euro dotiert.

Ich habe die Kinder beim Frühstück besucht „Gemälde aus der Mäusegruppe“ weiterlesen