
Ohne eigene Plätzchen wäre Weihnachten so… leer. Nun ja, ich arbeite jedenfalls gerade an meiner 2010er-Kollektion. Wenn die Kekse über das Alpha-Stadium hinauskommen, werde ich hier natürlich gern Fotos von den Release-Candidates veröffentlichen…
Christian Kohlhof | Rostock, Schwerin
Ohne eigene Plätzchen wäre Weihnachten so… leer. Nun ja, ich arbeite jedenfalls gerade an meiner 2010er-Kollektion. Wenn die Kekse über das Alpha-Stadium hinauskommen, werde ich hier natürlich gern Fotos von den Release-Candidates veröffentlichen…
Bestnoten in Geschmack, Konsistenz, Optik und Zutatenmix machen die Wahl einfach. Die Torte des Jahres ist diese Limettentorte. Die kommt in diesem Jahr bei Kohlhofs fast schon regelmäßig zum Einsatz – allerdings mit vervierfachtem Rezept, um wenigstens ein Großteil der Gäste versorgen zu können…
Waffelröllchen – mein Lieblingsgebäck. Und weil das so belanglos ist, sind Waffelröllchen auch der Anlass, wieder Kurzmeldungen am Rande einzuführen.
Bis 2 Uhr nachts habe ich in der Küche gestanden, dem Backofen alles abverlangt und schließlich sogar einen lahmen Arm gehabt vom Teig kneten. Das sind die Ergebnisse dieser Mühsal kurz vor Weihnachten.
Whisky-Augen werden Kugeln wie diese genannt. In einem Loch in der Mitte findet sich eine Honig-Sahne-Zucker-Whisky-Füllung.
Große und kleine Sternförmchen, verflüssigtes Gelee, viel Puderzucker – und das alles in der richtigen Reihenfolge verwendet ergibt Gelee-Sterne.
Himbeerkonfitüre sowie in der Pfanne angebratene Mandelsplitter ergeben diese Himbeer-Mandel-Herzen.
Schneesterne heißen diese kleinen Kokos-Orangen-Stücke laut Rezept. Sie tragen eine Baiser-Haube.
Ahornsirup im Teig, auf jedem Keks eine Walnusshälfte.
Der Klassiker von der Puderzuckerpackung. Spitzbube mit Gelee gefüllt.
Es sollte ein tolles Ostergeschenk sein: “Kaffee und Kuchen ganz oben” hatte ich oben links auf ein weißes Blatt Papier gedruckt – als kleines Rätsel. Zum Schlemmen im höchsten Café des Landes wollte ich einladen und durch meine polyglotte, weltgewandte Weitsicht, meinen Geschmack und durch mein dickes Portemonnaie überzeugen. Nun denn. Der Plan ging nicht auf.
[mygal=skybar]
Das Ziel: Das Café Panorama, im 19.Stock und damit 64 Meter über dem Meeresspiegel gelegen. Es liegt somit ganz oben im 5-Sterne-Haus “Hotel Neptun” in Warnemünde. Anfang des Jahres ist das Haus renoviert worden. Alles ist jetzt noch schicker als vorher, verspricht das Hotel.
Was wir hätten wissen können und müssen, ist, dass jeden Sonntag Tanztee über den Wolken ist. Ein Mädchen im Pailletten-Kleid und drei Herren in weißen Sakkos musizierten auf der Bühne – man coverte Schlager und ließ die Gäste schwofen.
Das Café wirkte an diesem sonnigen Nachmittag sehr hell und freundlich. Lichtdurchflutet passt hier wirklich mal. Cremefarbene Ledersessel stehen dicht an dicht um alte Tische, denen man ihr Alter aber nicht ansieht, weil cremefarbene Tischdecken bis zum Boden hängen.
Die Preise sind saftig: Eine Tasse Milchcafé kostet 4 Euro, auch ein Stück Torte ist in der Regel so teuer. Die Backwaren werden mit einem Tortenwagen durchs Etablissement kutschiert. Damit tut man dem Backwerk keinen Gefallen. Die Mohn-Mango-Torte wirkte doch etwas trocken und so, als habe sie heute schon zig Meter über den Wolken zurückgelegt. Dass die Plexiglastüren des Wägelchens auch mal offen stehen bleiben, ist der Frische von Torten und Kuchen auch nicht gerade zuträglich.
Auch das Servieren müssen die Damen unterm Hoteldach noch mal üben. Servietten landeten -schwungvoll ausgelegt – halb auf dem Kuchenteller. Die Tasse Milchcafé wurde einfach links daneben abgestellt.
Die Bestellung wurde auf einem in der Mitte durchgerissenen Zettelchen notiert und auf den Tisch gelegt. Elegant ist anders, erst recht in einem Fünf-Sterne-Laden.
Aber die Aussicht – die entschädigt ja für manches. Sensationell. Da war dann die Musik auch schon wieder egal. Ich will hier nicht über die Musikrichtung herziehen – schließlich fanden sich meistens genug Leute, die zu Andrea-Berg- und Flippers-Covern schwoften. Es hatte aber den Anschein, als kämen die Musiker aus fernen Landen. Dementsprechend zurückhaltend war die Interpretation, der Text kaum zu verstehen (in etwa so wie in Mr.-Bean-Sketchen, wenn im Hintergrund Ansprachen oder so zu hören sind. Das ist auch eine Art Fantasie-Sprache, und so klang der Gesang).
Man merkt also: Die Kuchenauswahl ist sehr verlockend (von Erdbeer bis Trüffel ist vieles dabei), so richtig begeistert hat trotzdem nur die Aussicht. Vielleicht sollte man am Sonntag dort nur hingehen, wenn man Tanztee mag. Vielleicht ist es dort an anderen Tagen ja ganz anders. Wir werden es bei Gelegenheit ausprobieren.
So konnte und musste ich wie geplant durch mein dickes Portemonnaie überzeugen, die Weitsicht beschränkte sich aufs Panorama (Tanztee hatte ich schlicht vorab für unmöglich gehalten), und weltgewandt war das alles auch nicht, sondern…irgendwie einfach nur schade, dass wir einen schlechten Tag erwischt hatten.