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Beim Notruf der Polizei habe ich wirklich noch nicht oft angerufen. Vielleicht drei, vier Mal in meinem hach so jungen Leben. Darüber bin ich auch sehr froh, ich bin eigentlich für jedenTag dankbar, an dem ich nicht aus eigener Not oder im Interesse anderer die Polizei anrufen muss – wer kommt schon gern in Situationen, in denen nur noch Polzei, Feuerwehr oder Notärzte helfen können. Ich weiß nicht, wie ich klinge, was ich sage, wenn ich den Notruf anwähle – aber ganz offensichtlich kommt bei den Beamten in den Leitstellen ganz schön viel seltsames Zeug an. Jedenfalls reicht es, dass im Blog “VS-Geheim” jeden Tag neue anonymisierte Protokolle von Notrufen zu finden sind, aufgeschrieben von einem Leitstellenbeamten. Kostprobe:

Bei einem Unfall erleiden viele, ohne sich dessen unbedingt bewusst zu sein, einen Schock. Das ist vor allem daran zu sehen, dass einfache Zusammenhänge nicht mehr erkannt werden…

“Polizeinotruf.”
Eine aufgeregte Männerstimme.“Ja, hallo. Kommen Sie bitte schnell. Wir hatten hier einen Unfall!”
“Ja. Ist jemand verletzt worden?”
“Äh…nein. Ich bin nicht verletzt.”
“Und was ist mit dem oder den anderen Unfallbeteiligten?”
“Ja…weiss ich nicht.”
“Dann fragen Sie doch bitte mal.”
“Das geht nicht.”
“Warum denn nicht?”
“Ja…äh…der spricht nicht mit mir.”
“Nanu. Warum denn nicht?”
“Ach, der liegt hier auf dem Boden, blutet aus dem Kopf und stöhnt die ganze Zeit rum.”
Stöhn. “Dann würde ich mal sagen, der ist verletzt.”
“Äh..so gesehen – ja. Schicken Sie bitte einen Krankenwagen!?”

Das klingt witzig, ist es auch, aber manchmal bleibt einem das Lachen angesichts der Geschichten auch im Halse stecken bei dem Gedanken “Bloß gut, dass mir das nicht passiert ist”. Manchmal darf man sich auch wundern, wie launig “die Polizei” antwortet. Ob das immer angemessen ist, ich weiß es nicht. Bei manchen Anrufen scheint mir der Tonfall aber zu passen. Und es sind ja auch nur die Spitzen der Notruf-Eisberge, die dort veröffentlicht werden. Auf jeden Fall ist das sehr unterhaltsam aufgeschrieben – und deshalb wird VS-Geheim als drittes Blog rechts in die Liste meiner Blogs eingetragen.

Grinsebacke wird 24

24 Jahre sind im Falle von Computern und Rechnerleistungen im Vergleich zum Erdzeitalter etwa die Spanne vom Pleistozän bis gestern. Nur ganz selten stoßen Archäologen auf Relikte aus der Vor-Internet-Zeit, weil Speichermedien von anno-digital inzwischen zerbröselt sind oder es schlicht und einfach keine Lesegeräte mehr dafür gibt. Um so größer war die Überraschung, als irgendwelche Freaks alte Speicherbänder aus den USA analysierten. Sie fanden nach eigenen Angaben das Ur-Smiley bzw. den Ur-Smiley. Er erblickte das vermutlich fahle Licht grünstichiger, flimmernder Monochrom-Monitore heute vor 24 Jahren, am 19. September 1982 um 11:44 Uhr.

Es war diese Zeichenfolge: :-)

In einem Computer-Forum gab es eine Diskussion, die mit der Frage eingeläutet wurde, was mit Kerzen und Quecksilber in einem Fahrstuhl passiert. Im Laufe der Debatte war es dann Scott E. Fahlman von der Carnegie Mellon Universität in Pittsburgh, der vorschlug, nicht ganz ernst gemeinte Beiträge zu kennzeichnen. Mal abgesehen davon, dass der gute Mann einen bemerkenswerten Vornamen hat (man mächte ja fast augenblicklich Beam me up, Scotty rufen), arbeitet er immer noch als Computerwissenschaftler an der Hochschule, ist durch seinen Geniestreich aber nicht stinkreich geworden. Er hätte vielleicht zunächst ein Copyright-Smiley entwickeln sollen. Aber nein….

Und jetzt schaun wir uns mal an, was aus der simplen Folge dreier Zeichen im Laufe der Emoticon-Evolution geworden ist:

Na ja.

Das Ursprungsposting

Bericht beim WDR

Homepage des Erfinders

Wikipedia mal wieder

Kein Entkommen

“Spam, wonderfull Spam”, singen die Jungs von Monty Python unter anderem. Unerwünschte, lästige E-Mails verdanken diesem lästigen, unerwünschten Lied der Legende nach ihren Namen. Seit ich hier blogge, also seit knapp neun Monaten werde ich jeden Tag zugesch…üttet mit Spam-Nachrichten in meinem Mail-Postfach. Ich habe mich schon darüber beklagt. In einem Anflug von geistiger Umnachtung hatte ich zunächst auch noch meine normale Mail-Adresse angegeben. Vor kurzem habe ich dann aber im Impressum ein anderes Postfach angegeben, an das diese Spam-Ärsche nun ihren Mist schicken können. Ein gang neues Postfach, extra angelegt. Nur hier findet man die Adresse.

Zweck: Ich hoffe, dass nun auch gleichzeitig die Spamflut in meinem eigentlilchen Mail-Account in ein paar Wochen wieder abnimmt. Und ich bin da ganz zuversichtlich, dass dem so sein könnte: Fast auf die Stunde genau vor drei Wochen hatte ich die neue Mailadresse veröffentlicht. Jetzt kam gerade zum ersten Mal Spam: “Umaoru Sadiq Mr.” verlangt im Betreff “Respond Imediately Please”. Die erste Müll-Mail im neuen Postfach.

Drei Wochen hat man also mit einer jungfräulichen Mail-Adresse auf einer Webseite Ruhe, dann ist es vorbei. Es gibt kein Entkommen.

Einer von den vielen, vielen anderen

Bildblog lebt nicht nur von der eigenen kritischen Recherche, sondern auch von den “sachdienlichen Hinweisen” der Besucher. Jetzt habe ich auch mal nen Fehler rund um Bild entdeckt – und gleich ne Mail geschickt. Darum geht’s:

Ausriss aus einer Bild.de-Stellenanzeige (Quelle: Bildblog.de)

Panne in einer Stellenanzeige von bild.de

Ich war aber nicht der Erste, dem das aufgefallen ist. Aber mit den “vielen, vielen anderen”, da bin auch ich gemeint. Mein Anteil an dem dazu passenden bildblog-Artikel beläuft sich nach eigenen Schätzungen auf den unteren Promillebereich. Aber immerhin. Ich war dabei.

Droste und Rücker

Also, das ist eine sensationelle Kombination: Wiglaf Droste, Journalist und Satire-Autor unter anderem bei der taz und Urheber wirklich gelungener Kolumnen, hat Ende Februar 2005 eine wahrlich liebevoll ausformulierte Betrachtung über Joschka Fischers Verhalten in der Visa-Affäre und das Selbstverständnis der Grünen veröffentlicht. Kleiner Ausschnitt:

Joseph Fischer weiß, was er an Claudia Roth hat: Die Frau ist eine intellektuell befreite Zone. … Zumal auf ihrer Kriechspur ein weiterer Gollum wandelt: Franz Josef Wagner, der bei Springer die Rolle der nicht immer ganz sauberen Unterhose einnimmt,…

Wunderbar. Dieser Text wiederum diente als Vorlage für eine Hörprobe auf earpaper.de, womit ich nun also zur Kombination komme. Auf dieser Internetseite bieten drei NDR-Mitarbeiter ihre Sprech-Stimmen für die Vertonung von Podcasts an. Nachrichten-Sprecher (und Schauspieler) Alfred Rücker (bei dem auch ich vor Jahr und Tag mal ein paar Sprechstunden nehmen durfte), hat sich den Text von Droste ausgewählt. Und der Vortrag ist einfach nur herrlich (auf dieser Seite gibt es den Text zum Hören).

Sie können es einfach, die Herren Droste und Rücker… Und deshalb ist dieses wohl leider einmalige Tondokument heute die Akustik des Tages.

Knall-Effekt

Endllich! Endlich ist die Zeit vorbei, in der ich mir bei Internet-Großversendern Küchenmaschinen, kostbare Vasen oder empfindliche Sensortechnik bestellen musste (mit der ich freilich nichts anfangen kann), nur um in den Genuss der Verpackung zu kommen. Knallfolie! Stundenlang kann man damit Spaß haben, wenn einem der Vorwurf vom Rückfall in die Infantilität, den die Umwelt gerne vorbringt, nicht weiter stört. Eine Blase nach der anderen zerdrücken, dass es nur so rummst, was für ein Gefühl von Macht, Überlegenheit und wahrer Größe. Aber: Die Zeit der großen Pakete ist nun vorbei. Post war gestern, Internet ist heute, denn Knallfolie gibt es heutzutage selbstverständlich online:

knackfolie.jpg

Knallfolie im Internet: Mit der Maus lassen sich die Blasen zerquetschen, im Maniac-Modus sogar ohne Klick.

Eine Shockwave-Animation machts möglich . Entweder per Mausklick oder im Maniacmodus sogar durch ein paar rasche, zerstörerische Handbewegungen, bringt man jede einzelne Zelle zum Platzen. Nüharrhaarrr!

HTML-und-CSS-Lexikon

Selfhtml ist wohl die beste deutschsprachige Anleitung für die Seitenbeschriebungssprache HTML und die Formatierung mit CSS. Die Internetseite hat seit Jahren den Umfang und vor allem auch die Qualität eines vollwertigen Fachbuches. Allerdings ist die Seite selbst ein bisschen unübersichtlich.

Eine kurze, auf den ersten Blick auch sehr gute Referenz inklusive einer genauen Beschreibung der Syntax gibt es allerdings auch sehr übersichtlich auf gotapi.com. Empfehle ich einfach mal so.

gotapi.jpg

gotapi.com listet links jeden Befehl auf und gibt rechts die genaue Beschreibung aus, welche Optionen möglich sind.

Chaos auf Flughäfen

Aktuell

Die verheerendsten Anschläge seit dem 11. September 2001 sollen sie geplant haben: Die 25 Verdächtigen, die britische Ermittler in der Nacht zum Donnerstag festgenommen haben. Sie sollen geplant haben, in den nächsten Tagen neun Flugzeuge auf dem Weg in die USA in der Luft explodieren zu lassen – mit flüssigem Sprengstoff in Kosmetikfläschchen im Handgepäck.

Nicht nur, weil die Fahnder den mutmaßlichen Terroristen rechtzeitig auf die Spur kamen, sondern vor allem auch, weil die Sicherheitsvorschriften auf Flughäfen weltweit verschärft wurden, herrscht auf zahlreichen Airports das reine Chaos. Und Schilderungen darüber gibt es nicht nur auf den bekannten Nachrichtenseiten im Netz, sondern auch auf zahlreichen Blogs. Sie machen auch deutlich, wie weitreichend die Folgen allein des perfiden Plans sind.

Zusammenfassung der Sicherheitsvorkehrungen in den USA und Großbritannien , hier will einer testen, wie gut die britischen Fluggesellschaften in Tagen wie diesen sind. Und dann auch noch das: Reisen ins Disneyland mussten ausfallen.

Weitere Links

World-Watch-Monitor Air Security

Die Tag-Wolke

Wer öfter bei kohlhof.de vorbeischaut, wirds bemerkt haben: Hier wurde ganz sacht umgestaltet: Das Menü rechts hat jetzt eine etwas andere Struktur. Im Text sind neue Layout-Elemente dazugekommen, wie zum Beispiel die zentrierten Bilder mit grau unterlegter Bildzeile. Dazu die blau hinterlegten eingerückten Links oder Zitate. Am Ende jedes Beitrags stehen jetzt Schlagwörter, so genannte Tags. Das sind in der Regel bis zu vier Begriffe, die das Thema des Textes grob einordnen. Wer darauf klickt, findet Artikel zu ähnlichen Themen.
Und aus allen Tags macht das System auch eine Tag-Wolke, die sich unten im Menü findet. Je häufiger ein Begriff vorkommt, um so größer und farblich intensiver steht er in der Tag-Wolke. Ich habe schon einige Beiträge mit Tags versehen. Da es hier aber schon gut 300 Beiträge gibt, dauert das noch etwas, bis alle eingeordnet sind, also wird die Tag-Wolke sich weiter verändern.