Geschichtsexkursion

Flugblatt: Werbung für Ausflüge nach Warnemünde 1985

Ein Ausflug nach Warnemünde – etwas Selbstverständliches, egal aus welchem Landesteil man kommt. Eben habe ich beim Stöbern in alten Unterlagen diese Kopie eines Flugblatts gefunden, das mir mein Onkel Jens mal geschickt hat, als ich vor neun Jahren in den Osten zog. Werbung für Tagesausflüge nach Rostock per Schiff aus dem Jahr 1985. “Ohne zusätzliche Visakosten, kein Mindesumtausch” verspricht „Geschichtsexkursion“ weiterlesen

Auch bloß ‘n Schiff

Aidabella läuft zum ersten Mal Warnemünde an

Einlauf mit festlicher Begleitung. Die Aidabella lief am 21. April zum ersten Mal Warnemünde an. Hier soll das Schiff am Mittwoch getauft werden. Fotos: Christian Kohlhof

Große Aufregung in Warnemünde. Die Reederei Aida-Cruises hat ihr neuestes Kreuzfahrtschiff zum Liegeplatz 7 gebracht. Es soll übermorgen an Liegeplatz 8 getauft werden. Am Kreuzfahrtterminal war deshalb zum Auftakt der Saison schon heute so viel los wie sonst nur bei Drei- und Vierfachanläufen. Immerhin gabs ne Gelegenheit, an Bord Fotos zu machen. „Auch bloß ‘n Schiff“ weiterlesen

Rauchfrei

Es ist an der Zeit, schon jetzt eine positive Bilanz des Nichtraucherschutzes in Mecklenburg-Vorpommern zu ziehen. Das Nichtraucherschutzgesetz gilt jetzt ja auch für Kneipen. Ich war nun schon mehrfach in Etablissements, die bis zum Ende vergangenen Jahres verräuchert und verqualmt waren. Dort wird jetzt nicht mehr graucht. Die Läden sind trotzdem voll. Wer rauchen muss, geht vor die Tür. Und meine Kleidung riecht nicht mehr nach Kippen. Herrlich, ich finds gut.

Rostocker Blogs

Mal sehen, obs klappt: Mich interessiert, welche Blogs aus der Nachbarschaft kommen. Dies ist also ein Aufruf an die Leserschaft, Adressen von Blogs einzutragen, die ebenfalls aus Rostock kommen – oder vielmehr: deren Autoren in Rostock leben. Ich werde das dann bei Gelegenheit zu einer Seite zusammenfassen.

Ich fang mal an mit:

Loosy, Miescha und Zmivv.

Und, was gibts noch?

Kein guter Tag für Regenschirme

Sturmftief Uriah hat die Ostsee abgekühlt, den Fährverkehr fast einen Tag lang lahmgelegt, Urlauber auf Helgoland festgesetzt, Bäume durchgeschüttelt, Campern die Ferien versaut, Museen einen Besucheransturm beschert… und zahlreiche Regenschirme umgebracht. Diese drei Bilder entstanden binnen einen halben Stunde bei einem sturmumtosten Gang durch die Rostocker Innenstadt.
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Regenschirme in Mülleimern…

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… kann man derzeit an nahezu…

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… jeder Straßenecke beobachten.

Krawalle schockieren Rostock

Gewalttätige Demonstranten haben sich in Rostock Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. Am Rande der Großkundgebung gegen den G8-Gipfel gab es Schlägereien, Autos wurden als Barrikaden benutzt und angezündet. 304 Polizisten wurden verletzt. Rostock ist geschockt über die verheerenden Krawalle im Stadthafen. Unser Ü-Wagen stand ebenfalls dort, am Rande des Geschehens. Das war ein schlimmer Tag.
Das bedeutete Arbeiten im Akkord – viele friedliche Demonstranten waren auch wütend auf den so genannten Schwarzen Block, der mit einem Angriff auf ein Polizeiauto die Krawalle begonnen hatte.
Erst Wasserwerfer und mehrere Hundertschaften konnten nach stundenlangen Prügeleien die Lage in der Innenstadt wieder unter Kontrolle bringen.
Noch immer läuft der Großeinsatz der Polizei, noch immer sind zahlreiche kleine Gruppen von gewaltbereiten und/oder angetrunkenen Demonstranten in der Stadt unterwegs. Die Polizei führt Ausweiskontrollen durch.
Viel Zeit zu berichten habe ich nicht. Während meiner Reportereinsätze habe ich diese Bilder gemacht:
Rauchsäule überm Rostocker Stadthafen bei Krawallen

Rauchsäule über dem Stadthafen. Gewalttätige Demonstranten haben Autos angezündet und Barrikaden errichtet und später die Feuerwehr am Löschen gehindert.

Sanitätszelte vor dem Amtsgericht

In den provisorischen Krankenstationen wurden zahlreiche Verletzte versorgt. Die Rettungskräfte hatten unter anderem vor dem Amtsgericht Sanitätszelte aufgeschlagen.

Polizeieinsatz auf dem Doberaner Platz

Bis in die Nacht hinein gab es Polizeieinsätze in der Innenstadt wie hier mit einem Großaufgebot am Doberaner Platz.

Vor der Großdemo

So sah es in Rostock noch nie aus: Am Tag vor der Großdemonstration gegen den G8-Gipfel igelt sich die Stadt ein. Trotz aller Beteuerungen der Organisatoren und auch der Polizei, dass am Sonnabend allem Anschein nach friedlich gegen die Art und Weise der Globalisierung protestiert werden wird, haben Geschäftsleute ihre Schaufenster vernagelt und viel Anwohner ihre Autos aus der Stadt gebracht.
Ob wirklich 100.000 Menschen kommen, scheint fraglich. Beim Auftakt-Konzert der Protestbewegung gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm waren nach Berichten von Kollegen am frühen Abend höchstens 50 Mensch zum Veranstaltungsbereich im Stadthafen gekommen, um das Konzert einer Berliner Rockband zu hören.
Morgen kommen mehrere Sonderzüge mit G8-Kritikern nach Rostock, mindestens 300 Busse werden erwartet. Mehrere zehntausend Menschen, mehrere tausend Polizisten, Busse, Einsatzwagen, Demonstrationsmärsche – in Rostock wird am Sonnabend gar nichts mehr gehen. Wie viele andere auch habe ich mein Auto außerhalb der Stadt bei einer Kollegin untergestellt. Ich hoffe ja sehr, dass ich im Nachhinein sagen werde, dass das übertrieben war. Ich werde morgen mit dem Fahrrad im Dauereinsatz sein.
Ich bin am Abend vor der Großdemo nochmal durch die Fußgängerzone Kröpeliner Straße gegangen und habe eine neue Podcast-Ausgabe aufgenommen, die unten zu finden ist.
Und ich habe Fotos gemacht. Da:
Freie Parkplätze vor dem Haus

Normalerweise ist hier nicht ein Platz für ein weiteres Auto. Ein Blick von meinem Balkon beweist: Zahlreiche Nachbarn haben ihre Wagen heute zur Sicherheit woanders abgestellt.

Leere Schaufenster in der Kröpeliner Straße

Schaufenster ausgeräumt – Einige Läden haben ihre Auslagen außer Sichtweite genommen.

Schaufenster werden vor der G8-Demo verrammelt

Die meisten Läden an der Fußgängerzone haben sich aber entschlossen, gleich ganz dicht zu machen. Bis in den Abend hinein…

Kröpeliner Straße Rostock: Arbeiter verrammeln Schaufenster

… haben Handwerker vor Schaufenstern und Eingangstüren Sperrholzplatten angebracht.

Polizei in Wartestellung

Grün in Grün: Die Polizei ist fast überall. Ein Paar Streifenwagen parken im Rosengarten. Die Beamten spielen Karten.

Warteschlange bei Minimal

Auch einige Supermärkte öffnen am Sonnabend in Rostock nicht. Im Laden um die Ecke war am Freitag bis 21:30 Uhr geöffnet. Am frühen Abend gab es lange Warteschlangen an allen Kassen.

Komma!

Vor kurzem war hier ein verwirrender Mix aus Sonderzeichen zu lesen. Es handelt sich um das sehr unterhaltsame Gedicht von Jörg Spiller, Gewinner des Poetry Slam der 16. Rostocker Kulturwoche. Die Leser von kohlhof.de haben vor allem im Stillen geraten, wie man diesen Code in verständliche Sprache übersetzt. Hier ist nun die Auflösung:

Komma
Komma! Komma!
Komm, Mathilde!
Komma hoch, komma!
Komma gleich!
Komma und mal an Führungszeichen
Mal Strich unter Strich
Mal Sternchen und Kreuze
Mal mal größer und mal kleiner
Komm, Mathilde!
Komma und mal!
Mal mal Grad
und mal mal schräg
Strich unter Strich
Mal gleich und mal ungleich
Mal proportional und mal nichtproportional
Und mal gleich durch
Und mal Wurzel
Komma!
Mal an Führungszeichen!
An Führungszeichen?
An Führungszeichen…
Copyright, Trademark,
Euro, Dollar Yen und Pfund…
Mal an Führungszeichen!
Und frage Zeichen!
Frage Zeichen!
Frage Zeichen!
Und aus rufe Zeichen!
Mal mal!
Mal mal!
Komma! Komma!
Komm!
Mathilde malet und punktet an Führungszeichen
Komm!
Mathilde ist gleich registriert.
Komma! Komm!
Mathilde ist gleich größer
Viel größer
Und unendlich integral
Komm!
Mathilde ist gleich Nummer 1.

Und weils so schön ist: Hier noch einmal die ahem komprimierte Fassung:
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