Rostock: Rodel gut

Was es in Rostock so für Schlitten gibt – vom Maurerkübel bis zum Autoreifen.

Hauptsache rodeln, egal womit – schließlich ist jetzt genug Schnee für alle da. Der Blick in die Boxengasse in den Rostocker Wallanlagen offenbarte am Tag nach “Keziban” ein breites Spektrum an rutschenden Untersätzen.

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Klassische Schlitten und Rodel 2.0. Auch Kübel und Autoreifen waren an diesem Sonntag beim Schlittenfahren in Rostock im Einsatz.

1. Ein alter Maurerkübel – auf der vereisten Mittelbahn neben dem Kröpeliner Tor sorgte manche Abfahrt der tollkühnen Männer in ihrer rutschenden Kiste für anerkennendes Raunen und herzhaftes Lachen – wenn sich der teilweise wild schlingernde Kübel spätestens am Fuße der Bahn fast überschlug, auf jeden Fall aber umkippte und die bis zu drei johlenden Insassen in den fluffigen Schnee purzeln ließ. „Rostock: Rodel gut“ weiterlesen

Rostock im Schnee

Winter in Rostock, Fotos aus der verwehten Innenstadt. Und eine Umfrage: Was soll man jetzt bloß tun?

Noch heftiger als “Daisy” soll Tief “Keziban” an diesem Sonnabend Mecklenburg-Vorpommern im Griff haben. Tatsächlich steht man bis über die Waden im Schnee, wenn man an diesem Tag in Rostock vor die Tür geht.

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Schneepflüge heute vormittag in der Langen Straße in Rostock.
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Große Schneeverwehungen sorgen im ganzen Land für jede Menge Ärger. Kleine Schneeverwehungen zeigen, dass Schnee vor allem auch schön sein kann.

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Neuschnee…

Das ist die Wetterkarte von unwetterzentrale.de für Mecklenburg-Vorpommern heute morgen.

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Warnkarte von unwetterzentrale.de von heute früh, 8:14 Uhr.

Dieses Lila ist die aller-aller-alarmierendste Warnfarbe. Man kann auch sagen, das ist die grafische Zusammenfassung für: Überall stecken Lastwagen in Schneewehen fest, Orkanböen auf Hiddensee, Unfälle auf Autobahnen, in Rostock fahren keine Busse, Bahnen und S-Bahnen, zugewehte Kreisstraßen, das Fußballspiel Hansa Rostock gegen Union Berlin ist abgesagt, das hallensportfest ebenso, die landesweite Prüfung für Rechtsanwalts- und Notarsgehilfen findet nicht statt und auf meinem Balkon liegt auch ein bisschen Schnee.

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Die eine oder andere neue Schneeflocke ist auch auf meinem Balkon liegengeblieben. Foto: Christian Kohlhof

Winter-Spaziergänger

Dieses andauernde Winterwetter stiftet allerorten Verwirrung. Erst vorgestern hatte sich ein Wildschwein in ein Kaufhaus in Kröpelin verirrt. Erst vier Schüsse aus der Dienstwaffe eines Polizisten machten der wilden Jagd durch die Auslagen ein blutiges Ende. Wenn überall Eispanzer knacken und sich Schnee türmt, dann kommen manche in ihrer Not vom angestammten Weg ab – und so staunte ich doch sehr über den unerwarteten Winter-Spaziergänger, der mir gestern Abend gegen 19:30 Uhr in der Fritz-Reuter-Straße in Rostock entgegen kam? Raten Sie gerne mit und gewinnen Sie nichts:

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Auflösung nach 13 15 Uhr:

(EDIT:) “Waschbär” lag also vorn bei dieser knallharten Umfrage, wie die Leser das winterliche Rostock wohl einschätzen. Allerdings war es kein Waschbär, der mir gestern Abend entgegentappste. Was mir ungelenk watschelnd über den Weg lief, war ein Blässhuhn, in dessen Blick ich eine gewisse Orientierungslosigkeit zu entdecken glaubte – nach Blässhuhn-Maßstäben waren wir ja auch eine halbe Ewigkeit vom rettenden Ufer bzw. der rettenden Kai-Kante zum ohnehin vereisten Stadthafen entfernt.

So hockte es sich auf eine kleine vereiste Stelle auf dem Fußweg, blickte mich von unten wohl auch ein wenig anklagend an, ganz so, als sei ich für dieses Winterwetter verantwortlich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, hatte auch ein bisschen Mitleid, blieb stehen. Ich wollte nun auch nicht unbedingt dabei gesehen werden, wie ich zwischen Vorgartenhecken und parkenden Autos auf ein Blässhuhn einrede. Weil ich aber trotzdem hilfsbereit bleiben wollte, deute ich mit dem Kopf nickend Richtung Stadthafen – erst zaghaft, dann etwas energischer. Wir verstanden uns. Das Blässhuhn erhob sich, schüttelte einmal kurz sein Hinterteil, deutete nickend ein Danke an und machte sich wankend auf gen Hafen. Als es am Kantstein der Doberaner Straße wartete und den Autos entgegensah, erst nach links blickte, dann nach rechts, dann wieder links, drehte ich mich um und ging meines Weges…. ich habe nichts mehr von ihm gehört.

Neuwahlen?

“(EIL) Bundesregierung will Ende 2010 mit Rückzug beginnen” meldet DPA soeben. Ach so? Hat der Rückzug nicht sowieso schon begonnen? Aber mal ehrlich: dass es so knarzt in der Koalition, dass Neuwahlen nötig werden…. ach, nein, halt. Das war ja nur die Überschrift.

Weiter im Text: “Berlin (dpa) – Die Bundesregierung will nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa bereits in diesem Jahr mit dem schrittweisen Rückzug von Soldaten aus Afghanistan beginnen. Noch in diesem Jahr sollten erste Bereiche in die Verantwortung der Afghanen übergeben werden, …”

Ach so.

Rostock vs. Schwerin: Minusgrade

– 20 Grad in Schwerin. Minusrekorde in diesem Winter in Mecklenburg-Vorpommern.

Dicke Eisschichten auf dem Pfaffen- und dem Schwanenteich. Eiszapfen an Leuchtreklamen, dicke weiße Rauchwolken über den Schornsteinen. Die Nacht vor diesem Morgen soll die kälteste dieses Winters gewesen sein. Die tiefste Temperatur laut NDR-Wetterstudio auf Hiddensee: Ueckermünde mit minus 21,3 Grad. Und wie sieht es beim knallharten und unglaublich sinnvollen kohlhof.de-Städtevergleich zwischen Rostock und Schwerin aus? Welche Stadt ist winterlicher? Ganz klar: Schwerin. Tiefsttemperatur in der Nacht: – 20 Grad Celsius. In Rostock waren es lediglich kuschelige – 16 Grad. (Quelle: Meteomedia) Vorläufig hat also Schwerin die Nase vorn – da hier aber gerade mein Auto steht, wird sich gleich zeigen, ob diese -20 Grad wirklich von Vorteil sind, oder ob ich den Bus nehmen muss… und dann die Städtewertung in diesem Punkt noch einmal neu angehen muss.

Vorläufiger Zwischenstand im knallharten Städtevergleich:

Rostock : Schwerin – 2 : 6

Intensiv-Station

Einschalt-Tipp: Heute, 25.1.2010, 21:05: NDR-Info Intensiv-Station, der Januar-Rückblick – Aufzeichnung aus Rostock

Einschalt-Impuls an die werte Leserschaft für heute Abend: Die “Intensiv-Station“, die Satire-Sendung von NDR Info, die endlich mal die Dinge beim Namen nennt, kommt heute Abend aus Rostock. Also, eigentlich war sie gestern in Rostock und knapp 200 Zuhörer waren bei der Aufzeichnung dabei – aber heute Abend wird das alles zu hören sein, ab 21:05 Uhr. Denn auf der Bühne ist mehr passiert als in eine Radiostunde reinpasst. Und das muss nun heute noch einer rausfrickeln.

Die ganze Schow ist selbstverständlich trotzdem ein einziger Höhepunkt mit der Kanzlerin, die endlich wieder aufgetaucht ist und nun die Steuerschätzung im Mai abwartet, mit Musiker Stefan Gwildis in einer Gastrolle beim Live-Hörspiel (als Lobbyist, der Margot Käßmann auf den fundamental-religiösen Pfad zurückführen lassen will) und Kabarettistin Lisa Fitz aus Bayern. Dazu spitze Texte von Thomas C. Breuer über Winterberichterstattung und andere Katastrophen. Im Live-Hörspiel zeigt die Geräuschemacherin, dass sie nicht nur kläffende Köter, sondern auch den Rostocker Hafen fast wie in echt nachmachen kann. Dieser fast-ganz-wie-live-Rückblick auf den bisher besten Monat des Jahres lässt ganz bestimmt keine Fragen offen.

Livestream von NDR Info, 25.01.2010 – 21:05 bis 22:00

Prominente Erlebnisse

Wenn einem der Bundespräsident auf dem Weg zum WC begegnet – und ein Zusammenstoß mit Hans-Olaf Henkel droht.

Begegnungen mit Prominenten, vielleicht sogar gemeinsame Erlebnisse mit berühmten und bekannten Herrschaften, zählen für manche Menschen ja zu den herausragenden und besonders erwähnenswerten Ereignissen in ihrer Biographie. Derartige Bedeutungen maßen die Teilnehmer der abendlichen Runde ihren ganz persönlichen Erlebnissen zwar nicht bei, trotzdem gab es gestern viel zu erzählen.

AL berichtete, dass er vor ein paar Tagen in der Buchhandlung beinahe Hans-Olaf Henkel über den Haufen gerannt hätte, immerhin auch ein “Commandeur” der Französischen Ehrenlegion. Herr Henkel sei wohl spät dran gewesen auf dem Weg zur Lesung, AL wiederum hatte es eilig, noch rechtzeitig aus dem Laden herauszukommen  – und so hörte man kurz darauf an der Eingangstür Schuhsohlen quietschen. Wenns ganz blöd gelaufen wäre, hätte a) die Lesung wohl nicht mehr stattfinden und b) AL nur vom Krankenlager aus über dieses Missgeschick berichten können. Aber es ist ja nichts passiert.

Mir fiel daraufhin ein, dass ich mal den Bundespräsidenten getroffen habe , als ich in der Hochschule für Musik und Theater in Rostock auf dem Weg zu den Sanitäranlagen war. Ich wollte gerade die Tür aufdrücken, als von innen jemand den Griff herunterdrückte und die Tür aufstieß. Dort stand Horst Köhler, der gerade da her kam, wo auch Bundespräsidenten und Reporter zu Fuß hingehen. Wir wussten beide nicht, was wir sagen sollten, sahen uns für den Bruchteil einer Sekunde an, lächelten scheu und gingen dann unserer Wege.

AL erinnerte sich daraufhin, dass ihm Walter Momper mal auf den Fuß getreten sei. Wie schmerzhaft das war, darüber haben wir nicht mehr gesprochen.

Über welche Begegnungen können Sie berichten?

Das Summe-2-Prinzip

Es ändert sich im Prinzip nichts“, steht fettgedruckt im Anschreiben meines neuen Internet-Providers. Sein Firmenname ergibt, mathematisch interpretiert, die Summe 2, und ich habe ihn mir nicht ausgesucht. Er hat mein bisheriges Tor zum Netz gekauft und dann zum 1. Dezmeber 2009 die Macht an sich gerissen. Wenn Internetdienstanbieter Briefe verschicken, in denen steht, dass “im Prinzip” alles so bleibe, wie es ist, dann kann man wohl schon mal vom Gegenteil ausgehen. Das Drama hat bislang zwei Akte und passt damit ja zum Firmennamen.

Als ich Anfang Dezember wieder mal nach mehreren Tagen nach Hause kam, warf ich arglos den Rechner an und musste feststellen, dass sich im Prinzip nichts geändert hatte: Mails, Surfen und Pingen waren allerdings nicht mehr über meinen Router hinaus möglich. „Das Summe-2-Prinzip“ weiterlesen