Sondersendung

Erst Libyen, dann Japan, jetzt Knut. Dauernd müssen Fernsehsender in jüngster Zeit ihre Programme ändern, weil die schlechten Nachrichten einfach kein Ende nehmen wollen. Jetzt hat es sogar den RBB getroffen: Weil Knut plötzlich und unerwartet gestorben ist, läuft gerade zur Erinnerung an den bekanntesten Eisbären der Welt eine 90-Minuten-Doku “Verrückt nach Knut – ein Eisbär erobert die Welt.” Auch n-tv scheint seine Planung über den Haufen geworfen zu haben: Anstelle der oft üblichen Dokumentation über große Bagger läuft ein Film über fiese Wellen…

Facebook-Fasten

Jawoll, ich bin dabei – oder vielmehr: Ich bin nicht dabei. Seit einer Woche habe war ich nicht auf Facebook. Zugegeben, das ist eine besonders einfache Art des Fastens, aber ich will es einfach mal ausprobieren. Wie oft schaut man doch bei Facebook rein in der Hoffnung, irgendwas Relevantes zu erfahren…. und dann: nichts. Lustiges? Ja. Zerstreuung, nun gut. Gesichter von Freunden und Bekannten sehen? Ja, nicht schlecht. Aber es gibt auch Mail, SMS und Telefon, mal ganz zu schweigen vom Mittagstisch in der Kantine. Ich werde also 7 Wochen ohne Facebook auskommen – mit einer Einschränkung: Alle kohlhof.de-Beiträge werden auch weiterhin dort automatisiert in meinem Profil angezeigt.

Bislang fehlt mir nichts.

Abgefahrene Abfahrt

Eine wahnsinns-Abfahrt per Mountainbike quer durch die chilenische Stadt Valparaiso

Und hier noch ein Verkehrshinweis: Die Innenstadt von Valparaiso ist wegen eines Radrennens für Wahnsinnge für alle anderen gesperrt, bitte umfahren Sie den Berg weiträumig.


Ach ja, die Chilenen… ;-) Aber treten muss man bei dieser abgefahrenen Abfahrt wenigstens nicht.

Cebit-Highlights

Was 1987 Stand der Technik auf der Cebit war.

Jedes Jahr, wenn die Cebit beginnt, hat dieser Film in Blogs und in Video-Portalen Hochkonjunktur:

Die Highlights der Computermesse 1987. Je älter das Video wird, um so besser wird es. In diesem Jahr war es unter anderem einer der fleißigsten Blogger überhaupt, der den Film aus der Versenkung geholt hat: Caschy. Heute beginnt die Cebit in Hannover – ich schneide mal die Berichte im Fernsehen mit, dann können wir uns in 24 Jahren darüber herzlich amüsieren… auf dem Holodeck.

Explosionsartig

Fotos mit allen Details: Todd McLellan nimmt Alltagsgegenstände auseinander, legt alles nebeneinander und fotografiert das dann.

Aus wievielen Einzelteilen besteht eigentlich so ein alter Radiowecker mit umklappenden Stunden- und Minutenplättchen? Wenn Sie zur Beantwortung dieser Frage bitte selbst nachzählen wollen…:

Bestandteile eines Radioweckers
Packungsinhalt: ein Radiowecker. Fotograf Todd McLellan hat Alltagsgegenstände tagelang auseinandergenommen - und dann abgelichtet. Foto: Todd McLellan

Ja, sie haben Recht: Auch wenn alles ordentlich nebeneinander liegt, wird diesen Radiowecker so schnell niemand wieder zusammenbauen. Warum auch… Das Ding ist jetzt Teil einer beachtenswerten Fotoserie. Der Fotograf Todd McLellan hat sich die Mühe gemacht, das Radio in seine Bestandteile zu zerlegen. Er hat nicht nur bloß alle Einzelteile fotografiert, sondern sie außerdem auch noch für weitere Bilder in mehreren Ebenen arrangiert, so dass es aussieht, als würden die Gegenstände gerade in diesem Moment explosionsartig auseinanderfliegen.

Das macht man nicht an einem Nachmittag. Todd McLellan schrieb mir, dass das Auseinandernehmen, Arrangieren und Fotografieren gut und gern 3 Tage dauert. Diese Mühe lohnt sich. Auf seiner Homepage zeigt Todd McLellan außerdem ein Zeitraffervideo, wie der Radiowecker in seine Bestandteile zerlegt wird.

Skizze eines Motors
Einfach zusammenstecken. Skizze eines Oldtimer-Motors

Ingenieure und Konstrukteure fertigen ja gern von vielen Produkten Explosionszeichnungen an. Das sind oft großformatige Skizzen, auf denen jedes Bauteil zu sehen ist und wo es hingehört. An diese Explosionszeichnungen erinnert Tod McLellans Fotoserie. Weitere sehenswerte Bilder zeigen unter anderem eine zerpflückte Schreibmaschine, eine Uhr und einen Rasenmäher.

Witz-Plagiate

Jede Menge Zu-Guttenberg-Witze (selbstverständlich alle geklaut) – welcher gefällt Ihnen am besten. Um Ergänzungen wird, gern auch ohne Quellenangabe, gebeten.

An dieser Stelle zitiere ich mich gern mal selbst (und verzichte dabei auf eine Fußnote, wie es inzwischen gesellschaftsfähig zu sein scheint):

“Zu Guttenberg,…
…um wahr zu sein”

Der Bundesverteidigungsminister scheint ja seit gestern zu glauben und hoffen, dass es mit ein paar wohlfeilen Worten im Bundestag ausgestanden ist mit dieser hässlichen Plagiatssache, den zahlreichen Textstellen, die er in seiner Doktorarbeit nicht als Zitate gekennzeichnet und mit Quellenhinweisen versehen hat, nach dem schrittweisen Eingeständnis, dass nicht die Vorwürfe gegen ihn “abstrus” seien, sondern dass er vielmehr “Blödsinn” geschrieben habe – nach all dem also sind inzwischen jede Menge Guttenberg-Witze zusammengekommen. Bei Facebook haben einige Mitglieder inzwischen die Guttenberg-Woche ausgerufen: Es geht darum, irgendeine Statusmeldung einfach zu kopieren und selbst zu posten – ohne Quellenangabe natürlich.

Und die gesammelten Witze stelle ich jetzt hier – selbst-ver-ständ-lich, und ich betone selbst-ver-ständ-lich – ohne Quellenangabe mal zur Abstimmung. Handwerkliche Fehler bitte ich zu entschuldigen. Sie sind bestimmt sowieso nciht von mir. Also: Klicken Sie mit, sie dürfen auch gern mehrfach abstimmen. Wird schon niemand merken. Außerdem machen das ja alle so. Erst recht ja wohl Familienväter…

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Wenn Sie noch einen ganz tollen Witz finden, dann kopieren Sie ihn gern hier unten rein.

86% bestätigte Irrelevanz

Ein winziger Packungsaufdruck auf einer Kosmetikschachtel: Ein Chemiekonzern gibt im Kleingedruckten zu, dass die Wirksamkeit seines Produkts eigentlich kaum jemand bestätigen kann.

Hüstel… Männer und Kosmetik, also nun ja. Wie auch immer. In meinem Badezimmerschrank steht auch eine grell-orange Pappschachtel mit einem Tiegel, der wiederum irgendsoein Wunderzeugs enthält. Ich habe es mir nicht selbst gekauft, sondern habe es von treu sorgender Seite geschenkt bekommen – und sollte das wohl als Wink mit dem Zaunpfahl verstehen… oder wie? Äh, also, ich schweife ab, bevor ich angefangen habe….

Wohlan: Es geht um ein Mittel gegen müde Männerhaut, die eben jenes Produkt “bekämpfen” würde, wie es an der Seite im Kleingedruckten heißt. Und siehe da: Das muss ja eine geradezu sensationelle Tinktur sein, die da aus auf Grundlage einer “patentierten Formel” entwickelt wurde.

Packungsaufdruck
Das klingt doch ebenso verlockend wie überzeugend: 86% bestätigte Wirksamkeit.

Die Tinktur will für eine “Anhaltende Ausstrahlung” sorgen. Es gebe sogar “86% bestätigte Wirksamkeit”. Mal abgesehen davon, dass ja auch ein vollkommen abgespanntes, verbrauchtes, aschfahles Gesicht eine ganz besondere Botschaft ausstrahlen kann, und somit das Produkt gar nicht zwangsläufig zu einem frischeren Aussehen führen muss, interessiert natürlich vor allem das kleine weiße Sternchen hinter “Wirksamkeit”. „86% bestätigte Irrelevanz“ weiterlesen

Geplant minderwertig

Wie Unternehmen die Lebensdauer ihrer eigenen Produkte absichtlich verringern – Video einer Dokumentation, die neulich auf arte zu sehen war.

Plötzlich meldet der Drucker, er sei irreparabel kaputt – und man hat das Gefühl, dass die Maschine lügt. Glühbirnen brennen schon nach kurzer Zeit durch. Fenster schließen nicht mehr richtig. Und die Werkstatt teilt mit: Reparaturen lohnen sich nicht, kaufen Sie das Nachfolgemodell. Bei arte lief vor einigen Tagen eine erstaunliche Dokumentation über “geplante Obsoleszenz”. Mit diesem Begriff wird die Strategie von Unternehmen bezeichnet, die Lebensdauer ihrer eigenen Produkte absichtlich zu beschränken. Ziel: Mehr Umsatz, mehr Einnahmen, mehr Marktanteile. Wem nützt schon das eigene Produkt, wenn es nicht kanputt geht. Irgendwann haben ja alle eines. Absolut verrückt. Die Folgen: Der zwangsläufig vorzeitig aussortierte Elektroschrott zum Beispiel landet in Afrika.

Der Film dauert gut 75 Minuten und liefert ebenso erstaunliche wie erschütternde Einblicke in Firmenstrategien, die nicht neu sind. So hat ein Monopol von Glühlampen-Herstellern in den 1920er Jahren erreicht, dass die Lebensdauer von Glühbirnen drastisch gesenkt wurde. Und Wissenschaftler hatten sogar vorgeschlagen, für zahlreiche Produkte eine staatlich festgelegte Höchstlebensdauer mit Pflicht zur Produktabgabe einzuführen.

Kopfschütteln garantiert.

Stellenweise hinkt die Tonspur im Video leicht dem Bild hinterher… wahrscheinlich auch so ein Verschleiß-Ding…

Volkstheater Rostock: Geschlossene Veranstaltung

Das Große Haus des Rostocker Volkstheaters ist geschlossen, weil man festgestellt hat, dass es dort brandgefährlich ist. Eigentlich komisch, dass das erst jetzt passiert ist…

Im Großen Haus des Volkstheaters in Rostock finden ab sofort und wohl mindestens bis Ende Mai keine Vorführungen mehr statt. Das Theater wurde geschlossen.

Leere Stuhlreihen im Theater
Für Besucher zu gefährlich: Das Große Haus in Rostock bleibt leer. Foto: Quellenhinweis siehe unten.

Grund sind Mängel beim Brandschutz – so hieß es heute auf einer Pressekonferenz der Stadt mit Oberbürgermeister Roland Methling und Bausenator Holger Matthäus. Ganz ehrlich: Verwundert kann darüber eigentlich niemand sein. Das Innere des Hauses verströmt im Publikumsbereich den Charme einer bröselnden Ruine. Seit Jahren, ach, seit Jahrzehnten träumt die Hansestadt von einem Theater-Neubau – nur bezahlen könnte bzw. will das dringend notwendige Projekt nach jetzigem Stand niemand: Die Stadt nicht, das Land nicht, keiner. Trotzdem: bis 2018 will die Stadt ein neues Theater bauen. Träumen ist ja erlaubt. „Volkstheater Rostock: Geschlossene Veranstaltung“ weiterlesen