Grafische Aufbereitung

Hier mal ein Link-Hinweis: Man muss nicht immer lange Sätze schreiben, um zu einem Thema eine Meinung zu äußern. Manchmal reicht auch ein Tortendiagramm.

Grafik vom Graphitti-Blog
Gesellschaftskritik als Tortendiagramm: Beispielbild aus dem graphitti-blog. Grafik: graphitti-blog.de

Und davon gibt es im graphitti-blog reichlich, auch wenn das alles mit Graffitti nun wirklich gar nichts zu tun hat. Seit Juli erscheinen dort jedenfalls immer wieder Visualisierungen von weltbewegenden oder zuweilen auch vollkommen irrelevanten Themen. Viele davon sind doch recht witzig. Eines haben alle gemeinsam: Sie haben keine belastbare Zahlen-Grundlage, sondern spielen vielmehr ironisierend mit Vorurteilen und/oder persönlichen Erfahrungen.

Blabla messen

Das Blablameter ermittelt den Bullshit-Index für beliebige Texte. Ein Test mit eigenen Texten und mit zwei Artikeln von CDU und SPD zu den gescheiterten Hartz-Vier-Verhandlungen

Wieviel heiße Luft steckt in einem Text? In diesem zum Beispiel? Oder in der Pressemitteilung der Deutschen Bank? Das alles soll man messen können – auf der Internetseite www.blablameter.de. Dort kann man beliebigen Text einkopieren, lässt ihn checken und bekommt einen Wert zurück. Je höher, umso mehr “Bullshit” enthält der Text angeblich. Nun denn: Versuchen wir es mit folgendem Absatz:

kohlhof.de hat sich in den vergangenen Stunden überdurchschnittlich verbessert. Das Blog erscheint jetzt in einem moderneren Layout, das den Besuchern die Übersicht erleichtern soll. Dazu hat Christian Kohlhof ein eigenes Design entwickelt, das durch zahlreiche einzigartige, hochwertige Grafiken optimiert wird. kohlhof.de bietet weiterhin brilliante Texte, Analysen und Stellungnahmen zu einer besonders vielfältigen Anzahl von Themen. Top-aktuell, schnell, genauestens und regelmäßig.

Und das ist das Ergebnis der automatischen Analyse:

Bullshit Index :0.49. Ihr Text riecht schon deutlich nach heisser Luft – Sie wollen hier wohl offensichtlich etwas verkaufen oder jemanden tief beeindrucken. Für wissenschaftliche Arbeiten wäre dies aber noch ein akzeptabler Wert (leider).

Tja nun. Mal sehen, was das Script von meiner entschärften Variante hält: „Blabla messen“ weiterlesen

Echt Schaf

Wird Shaun klappen - Szene aus dem Schafspiel
Wird Shaun klappen - Szene aus dem Schafspiel

Sie müssen jetzt ganz tapfer sein und versuchen, ihren Arbeitstag trotzdem irgendwie über die Runden zu kriegen, ohne dass zu viel liegen bleibt. Shaun, das Schaf (“…ist Shaun das Schaf, es macht gern Dinge, die es eigentlich nicht darf…”) braucht Hilfe. Das überdurchschnittlich intelligente Trickfilm-Tier wandert mit Schwergewichts-Schaf Shirley und Kuschel-Lamm Timmy über die heimischen Ländereien. Und dort gibt es Dinge, die man ja auf jedem Bauernhof findet: Gähnende Schluchten, herabfallende Treckerreifen, Trampolinanlagen. Um all dies überwinden zu können, muss der Nutzer helfend an der Tastatur eingreifen. “Home Sheep Home” ist ein wunderbar animiertes online-Spiel, akustisch angereichert und die Problemlösungen verlangen schon jede Menge Kreativität, um Schafe und Utensilien richtig zu kombinieren. Gute Pausenunterhaltung (auch bei längeren Pausen von drei, vier Stunden… hüstel)

Fruchtbar

Sie brauchen Obst, für Marmeladen, Konfitüren und vor allem: für umsonst? Mundraub.org bietet einen Kartenservice für freigegebene Bäume und Sträucher.

Statistik-Nachtrag vom Wochenende: Wir haben am Sonntag vier Kilo Brombeeren gepflückt. Das entspricht in etwa zwei Stunden Gehangel und Gezupfe an dornenbewährten Büschen mit regelmäßigem Verheddern an Zweigen und Blättern. Das alles hat sich natürlich gelohnt. Die Marmeladeurin meines besonderen Vertrauens will daraus diverse Konfitüren-Kreationen komponieren, die wiederum schon bald eigene und befreundete Frühstückstafeln bereichern werden.

Und da fällt mir ein Link ein zu einer Seite, die ich gern selbst auf die Beine gestellt hätte. Im vergangenen Jahr habe ich mir die Domain openobst.de gesichert, weil ich die Idee hatte, eine Landkarte zu erstellen, auf der im Internet jeder eintragen und nachsehen kann, wo welches frei zugängliche Obst wächst. An Landstraßen, auf Industriebrachen, auf Wiesen und an Waldrändern reift schließlich jedes Jahr tonnenweise frisches Obst heran, das doch nur darauf zu warten scheint, dass es jemand erntet. Himbeeren, Pflaumen, Birnen, alte Apfelsorten, Nüsse purzeln irgendwann reif zu Boden, dabei hätte man doch so schöne Delikatessen daraus herstellen können. So schwebte mir eine Google-Maps-Anwendung vor, auf der kleine bunte Markierungen mit kleinen Obstpiktogrammen kennzeichnen, wo welche Frucht zu finden ist, wie sie schmeckt, wie man rankommt – und an wen man sich notfalls wenden muss, bevor man beherzt die Äste plündert. Denn genau das ist ein entscheidender Punkt: Herrenloses Obst gibt es nicht. Alleebäume gehören Kommunen und selbst das verwlidertste Grundstück hat einen Eigentümer. Insofern müsste also sichergestellt sein, dass jedermann das Obst auch ernten darf, was weltweit online in der Obst-Karte angezeigt wird. Also am besten, die Baum- und Strauch-Besitzer inserieren ihre “Plantagen” selbst. Tja, irgendwann müsste ich das mal alles klären und in die Tat umsetzen, diese fruchtbare Idee…

Das haben jetzt andere getan – und eine wirklich schnuckelige Internetplattform aufgesetzt: mundraub.org. Eigentlich genau so, wie ich mir das vorgestellt habe. Keine Frage: ich finde die Idee toll – und ich finde es super, dass sie jemand eingerichtet hat. Hier kann man sogar nach verschiedenen Kategorien suchen: Obst, Beeren, Kräutern und Nüssen. Pilze sind tabu. Die Webseite fordert ihre Nutzer außerdem auf, schonend mit den Bäumen und den Ressourcen umzugehen. Zudem warnt sie auch davor, Früchte zu ernten, wenn auch nur ansatzweise unklar ist, ob die Besitzer von Bäumen und Sträuchern damit einverstanden sind. Den Initiatoren schwebt für die Zukunft ein Kennzeichnungssystem für freigegebene Frucht-Oasen vor: Zum Beispiel Banderolen, die – so lautet eine Idee – auch durch Werbung, etwa vom Hofcafé um die Ecke, finanziert werden können.

Rostock, ein Obst-Ballungsgebiet - zumindest laut mundraub.org

Mal sehen, welche Region derzeit mit mehr Obst-Meldungen vertreten ist, Schwerin oder Rostock – Die Hansestadt und ihr Umland durchzieht ein Streifen frei zugänglicher Früchte (laut mundraub.org) von Warnemünde bis nach Schwaan – ein gelbes Symbol zeigt zum Beispiel an: Am Ortseingang nach Mistorf soll es 18 wunderschöne Birnenbäume geben. Insgesamt sind gut 20 Obst-Vorkommen, dazu zwei Nuss-Einträge (Esskastanien), elf Beeren-Sichtungen (Holunder, Brombeeren und Sanddorn) und null Kräutervorkommen zwischen Strand und Autobahn 20 verzeichnet.

Obst-Notstand rund um Schwerin - wiederum laut mundraub.org

Tja, und Schwerin, die Landeshauptstadt? Im Kartenausschnitt gleicher Größe findet sich genau ein Hinweis auf Apfelbäume in Bad Kleinen.

Um es zuversichtlich zu formulieren: Ein Anfang ist gemacht. Punkt für Rostock! Vielleicht liegt die höhere Zahl der Einträge ja darin begründet, dass besonders viele jüngere Internet- und Obst-affine Menschen in der Hansestadt leben – aber das ist Küchensoziologie… was ja dann wiederum irgendwie passt. Ist ja auch Banane… im knallharten Städtevergleich jedenfalls steht es nunmehr:

Rostock : Schwerin – 4 : 7

Eine Frage allerdings wird sich so mancher stellen, der einen erwähnenswerten Apfel- oder Birnenbaum zum Beispiel empfehlen könnte, weil dort ganz besondere Früchte wachsen: “Soll ich das Geheimnis vom besten Obstbaum der Welt wirklich preisgeben?” Aber meistens wächst an einem Baum ja mehr, als ein Mundräuber allein jemals verarbeiten könnte.

Bislang ist mundraub.org eine fast nur auf Deutschland beschränkte Karte. Allerdings wird sie jetzt international. Auch mitten in Finnland steckt inzwischen eine rote Markierung: Für einen Apfelbaum.

Facebook-Ortung

Facebook, diese….! Neuer Service: Facebook-Orte. “Places” gibt an, wo man selbst gerade ist. Problem: In manchen Profilen ist diese Funktion automatisch eingeschaltet. Bei mir in den benutzerdefinierten Einstellungen sah das eben so aus:

Man muss sich durch das Untermenü der benutzerdefinierten Einstellungen klicken, um dann die Einstellung so zu ändern, dass man erstens nur selbst den Ort angezeigt bekommt, an dem man gerade ist. Es reicht allerdings, das Häkchen bei der zweiten Option zu entfernen, um nicht in der langen Liste der Personen angezeigt zu werden, die gerade beim NDR in Schwerin anwesend sind… mal so als willkürliches (und bislang theoretisches) Beispiel. Besonders tricky ist aber die eigentliche Funktion dieses Lokalisierungs-Features. Freunde können nämlich auch eintragen, wo man selbst gerade ist – aus diesem Grund gibt es jetzt die neue Einstellungsoption “Freunde können angeben, dass ich mich an einem Ort befinde”, etwas weiter unten in den Einstellungen für “Dinge, die ich teile”. Dies war in meinem Konto nicht automatisch aktiviert, die Dropdown-Liste stand auf “Auswählen” und bietet die Option “Gesperrt”. Eine deutschsprachige FAQ bei Facebook habe ich zu diesem Feature noch nicht gefunden. Das dürfte auch daran liegen, dass dieses Feature laut offiziellem Facebook-Blog seit heute zwar verfügbar ist, aber nur in den Vereinigten Staaten. „Facebook-Ortung“ weiterlesen

Kalender: Outlook und Google

Fürs Protokoll (auch wenn ich’s selbst nicht nutze): Auch Outlook, das Organizer-Tool von Microsoft, lässt sich mit dem Google-Kalender abgleichen. Jetzt ist auch die Synchronisation mit Outlook 2010 möglich, schreiben die Entwickler im Gmail-Blog. [via Caschys Blog]

Ebay im Kalender

Was es zum Glück schon alles gibt: Ein Firefox-Plugin, das die Termine von Ebay-Auktionen nahezu vollautomatisch in den eigenen Kalender, zum Beispiel bei google, übernimmt. Von da aus ist es dann kein weiter Weg mehr in den Lightning/Thunderbird-Kalender. Ebay Calendar 2.51 baut in die Artikel-Seiten beim Auktionshaus einen Button ein, mit dem man den Endzeitpunkt in einen Kalender übernehmen kann.

Ebay Calendar
Zusatzbutton bei Ebay - Firefoxtool

Praktisch, funktioniert tadellos – was noch fehlt, ist, dem Tool beizubringen, welchen Kalender es standardmäßig ergänzen soll – schließlich kann man bei google ja mehrere Terminlisten auf einmal verwalten. So muss man noch ein bisschen klicken und in der Eingabemaske für den neuen Termin auch die Alarmzeit nach Bedarf anpassen. Außerdem hat Mozilla dieses Add-on noch nicht getestet – es gilt also wie so oft: Benutzung auf eigene Gefahr ;-)

Das Add-on ist aber niht auf den Google-Kalender beschränkt, sondern speichert den Termin auf Wunsch auch lokal auf dem Rechner, entweder als VCS- oder als ICS-Datei – also nicht nur Thunderbird, sondern auch Outlook soll damit klarkommen. Und auch Mac-Freunde können das Tool also nutzen.

Kündigungs-Hoax

Eine bebilderte Kündigung sorgt für mächtig Online-Aufsehen – ist aber nur ein Scherz.

Was soll man denn da noch glauben? Folgende fantastische Geschichte machte gestern die Internetrunde: Eine Serie von 34 Fotos zeigt eine junge Frau, die mit handschriftlichen Botschaften auf einer Schreibtafel ihren Job kündigt, ihren Chef als verhassten Nichtsnutz und Macho mit Mundgeruch outet, der vor sich vor allem mit Farmville beschäftige.

Elvyra in ihrer Rolle als "Jenny" und als Elvyra. Fotos: thechive.com
Elyse in ihrer Rolle als "Jenny" und als Elyse. Fotos: thechive.com

Und dann verabschiedet sie sich fröhlich pfeifend in eine ungewisse Zukunft . Und das alles, weil sie angeblich gehört hat, dass Ihr Chef sie – sinngemäß übersetzt – als rattenscharfes Obergeschoss bezeichnet hat. Die Fotoserie habe sie an alle Kollegen gemailt und irgendeiner habe sie dann irgendwo veröffentlicht, behauptet eine Internetseite, auf der die Bilder in voller Größe zu sehen waren.

Die Online-Wogen gingen angesichts der schönen Fotos hoch. Die Reaktionen schwankten angesichts der schönen jungen Frau auf den gestochen scharfen Bildern in etwa zwischen “Respekt für so viel Mut und Courage – ich würde Ihr am liebsten einen Sportwagen schenken” bis “was für ein verlogenes, illoyales Ding. Die hat doch ihren Chef ausspioniert und Fimengeheimnisse ausgeplaudert”. Einig waren sich viele Kommentatoren allerdings in der Einordnung, dass es sich bei “Jenny” wirklich um ein Obergeschoss handelt. Nur wenige haben die Befürchtung geäußert, dass diese ganze Geschichte vielleicht gar nicht wahr sein könnte. In aller Bescheidenheit füge ich an dieser Stelle hinzu, dass ich zu diesen Zweiflern gehörte (siehe hier in den Kommentaren) – auch wenn ich der Meinung bin, dass “Jenny” durchaus ein Obergeschoss…

Nun, heute kam dann heraus, dass das ganze tatsächlich ein Scherz, ein Fake, ein Hoax ist – und zwar ein Coup der Internetseite, die die Fotoserie veröffentlicht hatte: thechive.com. Heute erschien dort eine weitere Bilderserie, wieder mit “Jenny”, Whiteboard und der Mitteilung, dass “Jenny” gar nicht Jenny heißt, sondern Elyse, dass sie Schauspielerin ist und alles also nur ein großer Spaß. Viralmarketing in eigener Sache. Respekt. The Chive war in der Vergangenheit schon durch ähnliche Witze aufgefallen.

Aber vielleicht auch ein Glücksfall für Jenn…. Elyse Potterfield. Was auf ihrem Facebookaccount los war, kann man sich ja vorstellen.

Bleibt zu hoffen, dass dies nun tatsächlich das Ende der Geschichte ist – und Elyse nicht ein Typ, der von einer Regierung abgerichtet wurde, um die Welt durch verwirrende Geschichten ins Chaos zu stürzen…. nein.

Backups wegschmeißen

Hui, da kommt ganz schön was zusammen: Wordpress ist ja sehr hilfreich, wenn es um Sicherheitskopien für gerade verfasste Artikel geht – man sollte allerdings auch mal daran denken, die ganzen Backups bei Gelegenheit mal zu löschen.

<Stromberg-Modus>Also das…ööööh… is ja nun mal so…öööööh… auch nicht zu erwarten gewesen</Stromberg-Modus>

Regelmäßige Sicherheitskopien sind ja, um hier noch einmal den wohl unsympathischsten Abteilungsleiter einer Versicherungsgesellschaft zu imitieren, also Sicherheitskopien sind die Lebensversicherung des kleinen Mannes. Immer mal wieder zwischenspeichern kann einem jede Menge Verzweiflung ersparen. Auch online. Die Blog-Software WordPress legt zum Beispiel von jedem Beitrag jede Menge Sicherheits- und Zwischenkopien an. Falls beim Schreiben irgendwas schief geht, weil zum Beispiel die Internetverbindung abbricht, kann man sich später neu einloggen und ganz einfach die letzte zwischengespeicherte Version des neuesten Traktats weiter entwickeln.

Funktioniert einwandfrei. Was WordPress allerdings nicht macht: Erkennen, welche dieser Revisionen später noch einmal benötigt werden könnten, und welche nicht. „Backups wegschmeißen“ weiterlesen